06.10.2009 10:23:41

ETFs richtige Strategie macht das Rennen

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Raus aus Bluechips und für den Horrormonat Oktober vorbereiten - das scheint das Motto der Investoren für die kommenden Tage zu sein, so die Deutsche Börse AG.

Im Großen und Ganzen würden ETFs auf Bluechip-Indices wie den DAX® (db x-trackers Dax (R) ETF 1C) DJ Euro Stoxx 50 (iShares DJ EURO STOXX 50 (DE)) oder FTSE 100 (iShares FTSE 100 (DE)) verkauft, jedoch nicht in großem Umfang. Es gebe durchaus auch Investoren, die einsteigen würden.

Auffallend sei jedoch, dass Short-Produkte, also ETFs (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) SHORT ETF 1C), die die entsprechenden Indices invers abbilden würden, stärker nachgefragt würden als in vorausgegangenen Wochen. Sogar gehebelte Short-ETFs würden zum Einsatz mit dem ETFX DAX® 2x Short Fund (ISIN DE000A0X9AA8/ WKN A0X9AA) kommen.

"Investoren sind verunsichert, es herrscht Ungewissheit, in wieweit die Krise ausgestanden ist", sage Bernardus Roelofs von Flow Traders. Enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA, eine Arbeitslosenquote auf dem höchsten Stand seit 26 Jahren und der ISM-Einkaufsmanagerindex würfen die Frage auf, wie es weiterginge.

Andere Anleger würden eine Dividendenstrategie fahren. Sie würden ETFs für DAX (ETFlab DAXplus (R) Maximum Dividend) und DJ EURO STOXX 50 (ETFlab DJ EURO STOXX (R) Select Dividend 30) kaufen, die sich auf dividendenstarke Papiere konzentrieren würden, wie Mark Schönbrodt von der DekaBank melde.

Aktien aus den Branchen Telekommunikation (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Telecommunications), Automobil (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 AutomobilesParts), Gesundheit (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Health Care), Öl und Gas (iShares DJ STOXX 600 OilGas (DE)), Grundstoffe (Dow Jones STOXX 600 Optimised Basic Resources Source ETF) würden über die entsprechenden ETFs nachgefragt. Banken allerdings hätten ihr Spiel als Publikumsliebling beendet. "Bei einigen europäischen Banken sind Kapitalerhöhungen durchgeführt worden oder werden gerade durchgeführt", berichte Gregor Hamme von der Unicredit Group.

Auch wenn Goldman Sachs in einem kürzlich erschienenen Bericht den Bankensektor wegen der guten zu erwartenden Quartalsergebnisse fürs dritte Quartal hoch gestuft habe, laste das Thema "Kapitalerhöhung" auf der Branche. Hamme beobachte beim Lyxor ETF DJ STOXX 600 Banks (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Banks) vorwiegend Verkäufe, während Roelofs in Amsterdam in diesem Produkt einen ausgeglichenen Handel sehe.

Einige der Market Maker im Handel mit ETFs würden von Umschichtungen bei Emerging Markets-ETFs berichten. Der Tenor der Aussagen gleiche sich: Einzelne Länder-ETFs der BRIC-Länder China, Russland und Brasilien oder breiter ausgerichtete Asien-ETFs würden verkauft. Es komme zu Rückgaben bei den breit ausgerichteten db x-trackers MSCI Emerging Markets Asia-ETF (db x-trackers MSCI EM ASIA TRN INDEX ETF 1C) oder dem iShares MSCI Emerging Markets (iShares MSCI Emerging Markets (DE)).

Im Hinblick auf Länder treffe es ETFs zu Hongkong (HSI) (LYXOR ETF HONG KONG (HSI) A), China Enterprise (HSCEI) (LYXOR ETF CHINA ENTERPRISE (HSCEI) ), Russland (LYXOR ETF Russia (DJ RUSINDEX TITANS 10) A) bzw. Brasilien (LYXOR ETF BRAZIL (IBOVESPA) A).

Neueinstiege würden die Händler in Lateinamerika allgemein bzw. bei stärker diversifizierten Schwellenländer-Fonds (iShares MSCI Latin America (DE)) beobachten. Lateinamerika allgemein gewinne an Attraktivität. Gekauft worden sei aber auch ein Indexfonds auf die 50 größten Unternehmen der BRIC-Staaten im FTSE BRIC 50 (iShares FTSE BRIC 50 (DE)).

Marco Salaorno von der Société Générale differenziere das Investorenverhalten über den Verlauf der vergangenen Tage: "Kauf- und Verkaufsentscheidungen orientieren sich an den Indexbewegungen. Rückschläge bei den Indices werden für einen Einstieg genutzt."

Anleger würden in Kreditderivate einsteigen. Sie würden den db x-trackers iTraxx 5 years short (db x-trackers II iTraxx Europe 5-year Short TR INDEX ETF 1C) kaufen. Der Fonds beziehe sich auf einen Index, der die Rendite für einen Kredit-Sicherungsnehmer abbilde, wenn dieser Kreditderivate-Transaktion mit einer Laufzeit von fünf Jahren halte.

"Mit dem Kauf des Short-ETF setzen Investoren auf eine sich verschlechternde Konjunktur. Unter diesen Umständen weiten sich die Spreads aus, also die Zinsabstände bei den Kreditderivaten", erkläre Eric Wiegand von der Deutschen Bank. Der Short-ETF auf diesen Index, der die Spreads der Kreditderivate zu 125 Unternehmen aus den Sektoren Automobil, Konsumgüter, Energie, Industrie, Technologie, Medien, Telekommunikation und Finanzen umfasse, steige unter solchen konjunkturellen Bedingungen.

Wie in der vergangenen Woche würden einige Investoren auch auf Zinsdifferenzen in verschiedenen Ländern setzen und unter- und überbewertete Währungen mit dem Currency Valuation ETF (db x-trackers CURRENCY VALUATION ETF 1C) gegeneinander spielen. Der Index bilde eine Strategie ab, bei der Dreimonats-Terminkontrakte auf drei "unterbewertete" G10-Währungen gekauft und Drei-Monats-Terminkontrakte auf drei "überbewertete" G10-Währungen verkauft würden. Dazu werde der durchschnittliche Wechselkurs dieser Währungen im Verhältnis zum US-Dollar im letzten Quartalszeitraum mit den Kaufkraftparitäten dieser Währungen verglichen.

Der Index sei mit einer Verzinsungskomponente ausgestattet, so dass der Wert des Index unter Schwankungen aufgrund von Veränderungen der Wechselkurse und Zinssätze der Indexwährungen zu einem Geldmarktsatz steige.

Zu den gesuchten Exoten in dieser Woche gehöre auch der ETFX WNA Global Nuclear Energy Fund (ETFS WNA Global Nuclear Energy Fund), ein Indexfonds mit Unternehmen aus der Nuklearbranche.

Geldmarkt-ETFs (LYXOR ETF EURO CASH (EONIA)) würden überwiegend verkauft. Wenn es bei Renten-ETFs Neueinstiege gebe, dann im kurzen (iShares ebrexx (R) Government Germany 15-25 (DE)) oder mittleren Laufzeitbereich (LYXOR ETF EUROMTS 5-7Y) sowie im höher verzinsten Feld der Unternehmensanleihen (LYXOR ETF EURO). (06.10.2009/fc/a/f)

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