08.03.2011 09:16:40
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ETF-Handel russische Blue-Chips überzeugend
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Durch die Bank berichten ETF-Händler von regen Handelsaktivitäten bei Exchange Traded Funds, so die Deutsche Börse AG.
Eine deutliche Richtung sei nicht zu erkennen, Käufe und Verkäufe hätten sich grundsätzlich die Waage gehalten. Als Ausreißer präsentiere sich der Energiesektor. "Öl- und Gas-ETFs sind derzeit die Kassenschlager", berichte UniCredit. Vor dem Hintergrund bürgerkriegsähnlicher Verhältnisse in Libyen und der hohen Ölpreise bleibe Energie ein Hauptthema beim Anleger. Dennoch schreite die Weltwirtschaft mit viel Power weiter voran. Diese zwei gegenläufigen Kräfte würden Investoren nutzen, um einerseits am zyklischen Wachstum einzelner Märkte teilzunehmen, schreibe ETF Securities in ihrem aktuellen wöchentlichen Makro-Report. Gegen Worst-Case-Szenarios ständen Absicherungsstrategien derzeit hoch im Kurs.
Bei den Sektoren dominiere nach wie vor das Energiethema. Ob Gas oder Öl, derzeit seien nahezu ausschließlich ETF-Käufer (LYXOR ETF STOXX EUROPE 600 OILGAS) unterwegs. "Anleger glauben offensichtlich, dass sich die Konflikte in der arabischen Welt nicht so schnell beilegen werden", vermute Gregor Hamme. Dabei seien die genannten Wertpapiere exemplarisch. "Gesucht sind Öl- und Gas-ETFs aller Emittenten", registriere der Händler von UniCredit.
Weniger Freude bereite derzeit der Automobilsektor. Die überwiegenden Abgaben (STOXX Europe 600 Optimised AutomobilesParts Source ETF) seien der mageren Performance in der Branche zuzuschreiben. Daimler, ein Schwergewicht im Sektor, habe etwa in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben. "KFZ-Zulassungsbeschränkungen in China haben die Euphorie zusätzlich begrenzt", glaube Hamme. Das Land versuche mit dieser Maßnahme, den rapiden Anstieg von Abgasen vor allem in den Städten einzudämmen. Eher getrennt hätten sich ETF-Anleger zudem von Grundstoffen (iShares STOXX Europe 600 Basic Resources (DE)). "Bei den Basic Resources spielen die Zweifel über die zukünftige Entwicklung in den Schwellenländern eine Rolle", beobachte Gregor Hamme. Freundlicher dagegen mit einem tendenziellen Kaufüberhang (iShares STOXX Europe 600 Chemicals (DE)) gehe es Florian Perini zufolge in den Technologie- und Chemiebranchen zu.
Bei den Blue-Chips stünden breit aufgestellte Indexfonds aus den Industrieländern im Zentrum. Einen ausgeglichenen Handel auf gutem Niveau beobachte Florian Perini von Flow Traders etwa für ETFs (db x-trackers Dax (R) ETF 1C) mit deutschem und europäischem Fokus. Mehr Käufer als Verkäufer registriere Mark Schönbrodt für europäisch orientierte Indextracker (ETFlab EURO STOXX 50 (R)). Zudem berichte er von Interesse an kanadischen ETFs. So würden Investoren dem Händler der DekaBank zufolge gern beim MSCI Canada (db x-trackers MSCI CANADA TRN INDEX ETF 1C) einsteigen. Angebot und Nachfrage von weltweit aufgestellten ETFs (iShares MSCI World DE) sehe Kristen Haria eher im Gleichgewicht. "Gehandelt wird aber rege", melde der Händler von UniCredit.
Zu dem Anstieg von über sechs Prozent beim russischen Blue-Chip-Index RTS innerhalb der vergangenen Woche hätten ETF-Anleger (LYXOR ETF Russia (DJ RUSINDEX TITANS 10) A) zu einem beachtlichen Teil beigetragen. "In der Liga der Emerging Markets steht Russland derzeit an der Tabellenspitze bei den Zuflüssen", beobachte Stefano Valenti. Denn insgesamt präsentiere sich der Handel für den Bereich Standardwerte aus den Schwellenländern eher ausgeglichen. Die hohe Volatilität deute auf Unruhe bei den Anlegern. Beinahe täglich ginge es ein bis zwei Prozent rauf oder runter.
"Die wachsenden Zinsen und die steigende Inflation machen vielen Anlegern etwas Angst", glaube der UniCredit-Händler. Diese beiden Themen hätten derzeit die Nachrichten etwas zu stark dominiert. Einige Anleger seien mittlerweile aber zu den breiter aufgestellten Emerging Markets-ETFs (db x-trackers MSCI EM TRN INDEX ETF 1C) wieder zurückgekehrt, erkenne Florian Perini. Anleger würden sich zudem ETFs (LYXOR ETF BRAZIL (IBOVESPA) A) mit Schwerpunkt brasilianische und türkische Standardwerte wieder ins Depot legen.
Zumindest bei den Pfandbriefen (iShares ebrexx (R) Jumbo Pfandbriefe (DE)) beobachte Schönbrodt derzeit tendenziell wieder mehr Käufer als Verkäufer. Angesichts attraktiver Alternativen auf den Aktienmärkten hätten Investoren Renten-Indexfonds längere Zeit nicht beachtet. Ob dies die Trendwende sei, sei allerdings noch offen. ETFs (ETFlab Deutsche Boerse EUROGOV (R) Germany 5-10) mit langlaufenden Renten würden weiterhin meist abgegeben. Gefragt seien dagegen Indexfonds (ETFlab iBoxx EUR Liquid), die die Entwicklung von Unternehmensanleihen nachzeichnen würden. (08.03.2011/fc/a/f)
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