27.01.2009 13:37:14
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Energie-Aktienfonds im Fokus
Wien (aktiencheck.de AG) - Der Rückgang des Ölpreises hatte im letzten Jahr Energie-Aktienfonds belastet, berichten die Experten von "e-fundresearch.com".
Aufgrund schwacher Konjunktur würden Fondsmanager erst gegen Jahresende mit einer möglichen Entspannung rechnen. Die Balance zwischen sinkender Nachfrage und Produktionskürzungen werde die zukünftige Entwicklung beeinflussen.
Der Investec GSF Global Energy (ISIN LU0345779358/ WKN A0QYGD, USD; ISIN LU0345779515/ WKN A0QYGF, GBP) führe weiterhin das Ranking der besten Energie Aktienfonds nach Fünfjahres-Sharpe Ratio an (0,23). In den ersten Wochen des Jahres (bis 19.01.2008) habe der Fonds um +3,66 Prozent zugelegt. Über die letzten drei Jahre liege die Performance mit -12,42 deutlich im negativen Bereich. Im Fünf-Jahreszeitraum sei allerdings ein Gesamtertrag von +11,48 Prozent pro Jahr erzielt worden.
Ein ähnliches Bild zeige sich beim Zweitplatzierten des Rankings, dem BGF World Energy Fund (ISIN LU0171301533/ WKN A0BMA5, EUR; ISIN LU0122376428/ WKN 632995 USD) (-13,96 über drei Jahre und +8,54 Prozent über fünf Jahre sowie Sharpe Ratio über fünf Jahre von 0,17). Der Fonds sei mit 1,3 Mrd. Euro der größte der Top-10-Vergleichsgruppe.
Ebenfalls im Spitzenfeld sei der Invesco Energy (ISIN LU0123357419/ WKN 658697) platziert, der von Walt Stabell verwaltet werde. Der Fonds habe zuletzt davon profitiert, dass vor allem in Unternehmen mit einer geringen Korrelation zum Ölpreis investiert worden sei.
"2009 wird ein schwieriges Jahr werden. Voraussichtlich werden sich die entwickelten Volkswirtschaften für den Großteil des Jahres in einer Rezession befinden", so Matthew J. Arnold, Investment Spezialist - European Equities bei Fortis Investments gegenüber "e-fundresearch". Dazu komme, dass auch das Wirtschaftswachstum in den Emerging Markets - im Vergleich zu den letzten Jahren - signifikant zurückgehen werde. Für den Experten würden heuer vor allem drei Faktoren eine tragende Rolle spielen: das Deleveraging seitens der Unternehmen und Konsumenten, negative Wohlstandseffekte im Zusammenhang mit der Deflation von Vermögenswerten sowie ein drastischer Einkommenseinbruch.
Trotz der schwierigen Ausgangslage sei Arnold davon überzeugt, dass die "unkonventionellen" Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken wie Konjunktur- und Bankenpakete, Niedrigzinspolitik und Quantitative Easing den Abwärtstrend abschwächen würden. Beim Ölpreis sehe er das Problem der starken Korrelation mit der Konjunkturentwicklung. "Zuletzt wurde das von der OPEC eingeschränkte Ölangebot vom Nachfragerückgang aufgewogen", erkläre Arnold. Eine Prognose für die Ölpreisentwicklung wolle er angesichts der unsicheren Marktsituation nicht abgeben.
Sowohl im Fortis L Best Selection Europe (ISIN LU0191755619/ WKN A0B5MY) als auch im Equity Growth Europe (ISIN LU0375761581/ WKN A0Q58Y) entspreche die Gewichtung von Energiewerten in etwa der Benchmark. "Wir setzen in beiden Fonds verstärkt auf Majors im Gegensatz zum E&P-Bereich", so Arnold. Aktien von Unternehmen, die im Bereich (Exploration und Produktion, E&P) tätig seien, wären hingegen eher ein Wette auf den Ölpreis. "Bleibt der Ölpreis schwach werden diese Werte zu kämpfen haben", bringe es Arnold auf den Punkt.
Auch James McLellan, Manager des UBS (CH) Equity Fund - Energy (ISIN CH0000584505/ WKN 970728), sei der Ansicht, dass 2009 ein schwieriges Jahr sein werde. Die staatlichen Maßnahmen würden jedoch sowohl eine Depression wie in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts als auch ein Japan-Szenario verhindern. "An den Märkten wird der Newsflow voraussichtlich über den Großteil des Jahres negativ sein", so McLellan. Die Möglichkeit einer Trendwende bestehe jedoch mit Fortdauer des Jahres. Alles in allem würde der Energiesektor dieses Szenario widerspiegeln.
Angesichts der schwachen Konjunkturentwicklung glaube McLellan - trotz des zurückgefahrenen Angebots - dass die Nachfrage nach Öl schwach bleibe. Der Ölpreis könne noch weiter nachlassen und sich den geschätzten Produktionskosten annähern. "Die Angebotssituation ist mittelfristig jedenfalls begrenzt. Stabilisiert sich die Nachfrage oder mehren sich die Anzeichen, dass sie steigt, dann erwarten wir, dass der Ölpreis stark ansteigt", so der Fondsmanager. Ein solches Szenario sei gegen Ende des Jahres möglich. Im Gegensatz zu den Experten bei Fortis erhöhe McLellan langsam das Exposure zum E&P-Bereich sowie zum Service Sektor.
Zuletzt habe die Performance des UBS (CH) Equity Fund - Energy von Integrated Oil-Werten von Unternehmen wie Royal Dutch und Total sowie dem US-Raffinerieunternehmen Sunoco profitiert. Gemeinsam hätten sie den negativen Einfluss von Oil Services-Unternehmen wie Noble Energy und Baker Hughes ausgleichen können. In Zukunft sei es laut McLellan nicht auszuschließen, dass der Fonds auch in Unternehmen aus dem Bereich alternative und erneuerbare Energien investiere. "Hier werden nicht nur die Bewertungen immer attraktiver, sondern auch der politische Wille wächst, den Energiemix zu diversifizieren", so McLellan. (Ausgabe vom 26.01.2009) (27.01.2009/fc/a/f)
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