06.05.2009 09:32:20
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Die besten Rohstoff-Aktienfonds
Wien (aktiencheck.de AG) - Die Manager der besten Rohstoff-Fonds sind für die Assetklasse zumindest mittel- bis langfristig positiv eingestellt, so die Experten von "e-fundresearch.com".
Sie würden ihre Einschätzung auf die Angebotsknappheit bei vielen Rohstoffen zurückführen. Ob der jüngste Aufwärtstrend bei Energie- und Rohstoffaktien Bestand habe, sei allerdings noch nicht sicher. Seit Jahresbeginn hätten Energie- und Rohstoffaktien kräftig an Fahrt aufgenommen. Die besten Fonds im "e-fundresearch"-Ranking würden allesamt ein deutliches Performanceplus aufweisen. "Nach den schweren Kursabschlägen im Vorjahr sind viele Titel jetzt sehr günstig zu haben", bringe es Whit Collier, Manager des Fortis L Equity Energy World (FORTIS L FUND Equity Energy World D), auf den Punkt.
Der beste Fonds der Assetklasse nach Fünfjahres-Sharpe-Ratio sei aktuell der Investec GSF Global Energy (ISIN LU0345779358/ WKN A0QYGD). Auf Fünfjahressicht habe er Anlegern eine durchschnittliche jährliche Performance von plus 11,21 Prozent gebracht. Noch besser sei die Wertentwicklung seit Jahresbeginn mit einem Plus von knapp 14,94 Prozent verlaufen. Der Zweitplatzierte First State Global Resources (First State Global Resources Fund A Acc) habe seit Anfang des Jahres eine Performance von plus 24,63 Prozent hingelegt, und über fünf Jahre durchschnittlich 9,08 Prozent.
Auf dem dritten Platz im "e-fundresearch"-Ranking über fünf Jahre liege der von Michael Keppler gemanagte Altis Fund Global Ressources (ALTIS Fund Global Resources). In den letzten fünf Jahren habe er eine solide durchschnittliche Performance von plus 8,81 Prozent verzeichnet. In den ersten vier Monaten des Jahres lege er um plus 13,29 Prozent zu.
"Nach dem jüngsten Lagerbestandsabbau - vor allem im Nichteisenmetallsektor - rechne ich spätestens gegen Ende des Jahres mit einer Preisstabilisierung", erkläre Keppler gegenüber "e-fundresearch". Das gelte sowohl für Metalle als auch für Energierohstoffe. Auch die Experten von Carmignac Gestion hätten einen positiven Ausblick für Rohstoffe. So mache sich die Produktionsanpassung bereits bei den zuletzt stark gestiegenen Kupferpreisen bemerkbar. Im Energiesektor hätten wiederum die von der OPEC getroffenen Maßnahmen zur Einschränkung des Angebots ihre Wirkung gezeigt.
"Ein niedrigerer Ölpreis wird gemeinsam mit dem sich aufhellenden makroökonomischen Umfeld dazu führen, dass die Nachfrage wieder anzieht", so Fortis-Fondsmanager Collier. Sein Kollege Jaspar van der Veen, der für den Fortis L Equity Energy (FORTIS L FUND Equity Energy Europe C) verantwortlich sei, glaube, dass die kurzfristige Angebots- und Nachfragedynamik zeigen werde, wie sich der Ölpreis im kommenden Jahr entwickeln könne. Das aktuell unsichere wirtschaftliche Umfeld mache genaue Prognosen sehr schwer. Langfristig rechne auch er mit steigenden Rohstoffpreisen.
Zu den wichtigsten fundamentalen Faktoren für die Assetklasse würden Arvid Rickmers und Alexander Scholl, Manager des DekaLux-Global Ressources (DekaLux-GlobalResources TF), auf kurze Sicht die Produktionsdisziplin der Rohstoffunternehmen zählen, da die Nachfrage nach allen Rohstoffen zurückgegangen sei. "Während die Angebotskürzungen bei Öl hauptsächlich durch die OPEC durchgeführt werden, erfolgt die Schließung von Minen in der Regel erst, wenn durch den Betrieb kein positiver Cashflow mehr erzielt wird", so die Fondsmanager. Bei vielen Minen wären dadurch die Lagerbestände - beispielsweise von Aluminium und Nickel - stark angestiegen. Nachsatz: "Bis dato sehr diszipliniert verhält sich die Stahlindustrie, die die Produktion stark gedrosselt hat."
Für Petra Kühl, Managerin des Allianz RCM Rohstofffonds (Allianz RCM Rohstoffonds A (EUR)), seien vor allem die Entwicklungen in China von Bedeutung für die Assetklasse. "Seit zwei Monaten weisen einige Indikatoren darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum wieder zunimmt", so Kühl. Das sei auf das riesige Konjunkturpaket der chinesischen Regierung zurückzuführen. Entscheidend sei nun, dass sich diese Entwicklung als nachhaltig erweise. Auf längere Sicht sei wichtig, dass sich die Industrieproduktion in Nordamerika und Europa stabilisiere. "Es gibt erste Anzeichen, dass hier die Nachfrage schwächer zurückgeht als zuvor", so die Fondsmanagerin.
Der Rohstoff Gold könnte nach Ansicht der Experten in den kommenden Jahren von einem Wiederaufflammen der Inflation profitieren. Collier habe etwa zuletzt das Gold-Exposure im Fortis L Equity Materials World (FORTIS L FUND Equity Materials World C) erhöht. Goldaktien hätten den Vorteil, mit den anderen Werten im Fonds nur schwach zu korrelieren. Deshalb würden sie sich gut zur Portfolio-Diversifizierung eignen. Bekanntlich hätten - anders als in der Vergangenheit - Goldminenaktien in den letzten Monaten gegenüber dem Goldpreis underperformt und würden als attraktiv bewertet gelten. Für Rickmers und Scholl treffe dies allerdings nur auf eine kleine Zahl von Titeln zu. Die kurz- bis mittelfristigen Aussichten für Platin und Palladium würden sie hingegen als schwierig bezeichnen, da seitens des wichtigsten Abnehmers - der Automobilindustrie - weiterhin mit niedrigem Bedarf zu rechnen sei.
Im DekaLux-GlobalResorurces seien derzeit Stahl- und Kohlewerte sowie Öl-Explorations- und Produktionsunternehmen übergewichtet. Branchenüber- und untergewichtungen würden sich nach Angaben der Fondsmanager durch die stark bewertungsgetriebene Aktienauswahl ergeben, deren Ziel es sei, stark unterbewertete Aktien zu identifizieren. Zu den wichtigsten Übergewichtungen im Allianz RCM Rohstofffonds würden derzeit Diversified Materials sowie Minen- und Kohlewerte zählen. Untergewichtet seien hingegen Stahl, Aluminium und Gold.
Collier halte aktuell größere Positionen in großen Ölfirmen. "Damit erhalten wir eine ideale Mischung aus Volumenwachstum, starken Bilanzen, hoher Profitabilität und einer niedrigen Kostenstruktur", so der Fondsmanager. Auch unabhängige Öl-Explorations- und Produktionsfirmen sowie ausgewählte Oil Services Unternehmen seien übergewichtet. Der Altis Fund Global Resources sei laut Keppler in den Industrieländern relativ stark in britischen und US-Rohstofftiteln investiert. "In den Schwellenländern haben wir mit Brasilien und Südafrika die größten Engagements", erkläre Keppler. Punkto Sektorenaufteilung würden knapp 60 Prozent des Fondsvermögens auf Energie und 36 Prozent auf Grundstoffe entfallen. Weniger als ein Prozent sei im Papiersektor investiert. Der aktuelle Cash-Anteil im Fonds belaufe sich auf 3,5 Prozent. (Ausgabe vom 04.05.2009) (06.05.2009/fc/a/f)
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