12.05.2009 09:58:10

Die besten Nordamerika-Aktienfonds

Wien (aktiencheck.de AG) - Die Manager der besten Nordamerika-Aktienfonds glauben, dass das schwache wirtschaftliche Umfeld auch über die nächsten Monate anhalten wird, so die Experten von "e-fundresearch.com".

Nichtsdestotrotz könnten die Börsen zum Comeback ansetzen noch bevor sich die makroökonomischen Indikatoren verbessern würden. Seung Minn, Manager des Allianz RCM US Equity (ISIN IE00B1CD5D15/ WKN A0NEGS), führe diese Einschätzung auf die besonders attraktiven Bewertungen, das niedrige Zinsniveau sowie auf die für Aktienkäufe zur Verfügung stehenden Cashberge zurück. Der Fondsmanager verfolge derzeit mit besonderer Aufmerksamkeit, wie das Kaufprogramm für toxische Wertpapiere einschlage.

Das aktuelle "e-fundresearch"-Ranking nach der Fünf-Jahres-Performance führe der Janus US Twenty (ISIN IE0009532239/ WKN 933847) an. In den letzten drei Jahren habe er eine durchschnittliche jährliche Performance von minus 6,52 Prozent verzeichnet. Weitaus besser schaue die Performance seit Jahresbeginn aus: Mit einem Plus von 18,19 werde er über diesem Zeitraum nur noch von dem PowerShares EQQQ (ISIN IE0032077012/ WKN 801498) (plus 20,66 Prozent) von INVESCO geschlagen.

Der zweitplatzierte Vanguard US Opportunities (ISIN IE00B03HCW31/ WKN A0JMPV) habe in den ersten Monaten des Jahres eine Performance von plus 14,73 Prozent und -7,66 Prozent und im Drei-Jahres-Ranking hingelegt. Der drittplatzierte World Express Fds I US Equities (ISIN LU0096364046/ WKN 935520) habe Anlegern -4,83 Prozent und seit Beginn des Jahres ein Plus von 7,18 Prozent gebracht.

Der Ausblick der Experten für Nordamerika bleibe unsicher. Tatsache sei, dass die steigenden Arbeitslosenzahlen und die fallenden Immobilienpreise auf dem Konsum drücken würden. Gleichzeitig sei auch der Ausblick für viele Geldinstitute und Unternehmen unsicher, da die staatlichen Hilfsmaßnahmen noch nicht völlig gegriffen hätten. "Wir erwarten, die Anzeichen für eine nachhaltige Wirtschaftserholung nicht vor dem Ende des Jahres bzw. Anfang 2010 zu sehen", so Minn. Der Fondsmanager lege Wert auf die Feststellung, dass sich das Umfeld für Bottom-Up-Stockpicking verbessert habe, da die Korrelation unter Aktien seit dem Höhepunkt 2008 begonnen hätten nachzulassen.

Grant Bowers, Manager des Franklin U.S. Opportunities (ISIN LU0109391861/ WKN 937448), gehe davon aus, dass eine längere Phase des moderaten Wachstums eintreten könnte, sobald sich die Konjunktur erhole. "Unserer Ansicht nach bieten Zeiten wie diese, in denen sich der Markt auf Unternehmen mit nachhaltigen Cashflow- und Ertragssteigerungen konzentriert, ideale Voraussetzungen für Aktien", so Bowers. Darüber hinaus wären derzeit manche Aktien führender Unternehmen zu Schnäppchenpreisen zu haben. Setze wie von vielen erwartet Ende 2009 eine Verbesserung der Wirtschaftsdaten ein, dann würden die Kurse von Wachstumsaktien bis Mitte des Jahres zulegen.

Minn beobachte nach eigenen Angaben derzeit genau, ob die staatlichen Maßnahmen für toxische Wertpapiere greifen würden. Weitere wichtige Faktoren wären die Konsumausgaben und die allgemeine Stimmung. Mit ihnen könnten Investoren einen Boden an den Märkten erkennen. "Allerdings halten wir weiterhin an unserer Anlagestrategie fest und versuchen unterbewertete Unternehmen zu identifizieren, die sich in einem positiven Wandel befinden", erkläre Minn. Dementsprechend würde man sich an den dafür gängigen fundamentalen Faktoren orientieren.

Ende März seien die Sektoren Informationstechnologie (35%) und Gesundheitswesen (21%) im Portfolio des Franklin U.S. Opportunities am höchsten gewichtet gewesen. "Unternehmen aus diesen Sektoren entsprechen unseren Anlagekriterien am besten", erkläre Bowers. Auch gegenüber der Benchmark sei man in diesen Sektoren übergewichtet, aufgrund der Ansicht, dass viele Unternehmen weiterhin nachhaltiges Wachstum generieren würden. Im nichtzyklischen Konsumgütersektor sei der Fonds dagegen erheblich untergewichtet.

Im Allianz RCM US Equity seien derzeit Technologiewerte übergewichtet. "Dieser Sektor bietet sehr interessante Gelegenheiten und bietet vor allem viele innovative Unternehmen mit soliden Bilanzen und guten Gewinnchancen", so Minn. Die größte Position sei hier Apple, die vor allem im ersten Quartal positiv zur Performance beigetragen habe. Untergewichtet seien dagegen Nicht-Basis-Konsumgüter. Das liege nach Angaben von Minn nicht daran, dass dies ein in makroökonomischer Hinsicht sensibler Sektor sei, sondern an der Tatsache, dass es hier weniger unterbewertete Aktien gebe.

Bis Ende April habe der PowerShares EQQQ seine Benchmark den Nasdaq 100 um 17 Prozent outperformt. Thibaud de Cherisey, European ETF Development INVESCO PowerShares, führe die gute Performance auf den hohen Anteil an Health Care- und Technologieunternehmen im Referenzindex NASDAQ 100 zurück. Wie Minn hebe er die starken Bilanzen des Technologiesektors (Anteil von 50% im NASDAQ 100) hervor. "Dazu kommen auch eine hohe Profitabilität und Produktivität aus", so de Cherisey. Der Health Care Sektor (25 Prozent des Index) würde dagegen durch besonders gute Gewinnaussichten auffallen. (Ausgabe vom 11.05.2009) (12.05.2009/fc/a/f)

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