08.09.2009 11:40:49

Die besten Euro-Anleihenfonds

Wien (aktiencheck.de AG) - Die Manager der besten Euro-Bond-Fonds bezeichnen die Chancen auf einen anhalten festen Rentenmarkt in den nächsten zwölf Monaten als intakt, so die Experten von "e-fundresearch.com".

Nichtsdestotrotz könne der Markt im Laufe des Herbstes kurzfristig unter Druck kommen. Der aktuelle Rankingsieger auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) der letzten fünf Jahre - der BNY Mellon Euroland Bond C EUR Acc (BNY Mellon Euroland Bond Portfolio EUR C) - habe mit einem Plus von 9,17 Prozent auch die beste Performance seit Jahresbeginn hingelegt. Auch auf Fünfjahres- und Dreijahressicht habe er mit einer Wertentwicklung von +5,23 bzw. +6,3 Prozent in der Assetklasse die Nase vorn.

Der zweitplatzierte BAWAG P.S.K. Euro Rent A (ISIN AT0000947643/ WKN nicht bekannt) habe für 2009 ein vorläufiges Performanceplus von 6,72 Prozent zu Buche stehen. Fondsmanager Peter Soler habe, wie er gegenüber "e-fundresearch.com" erkläre, derzeit Covered Bonds zulasten von Staatsanleihen im Fonds übergewichtet. "Zudem sind wir etwas länger als der breite Markt veranlagt, um von der steilen Zinskurve profitieren zu können", so Soler. Leicht reduziert habe er zuletzt - aufgrund ihrer starken Performance - Unternehmensanleihen mit BBB-Rating.

Mit einem Volumen von rund 27 Millionen Euro gehöre der von Stephan Winkler gemanagte drittplatzierte Apollo 1 Styrian Euro Bond A (ISIN AT0000856703/ WKN nicht bekannt) zu den kleinsten Fonds im Ranking. In den letzten fünf Jahren habe er Anlegern eine durchschnittliche jährliche Performance von +4,56 Prozent gebracht. Stark: Auf Dreijahressicht werde er mit einem Performanceplus von 5,21 Prozent nur vom Rankingsieger geschlagen. Winkler habe derzeit österreichische Staatsanleihen und staatsgarantierte Anleihen im Fonds übergewichtet.

Jean-Philippe Donge, Manager des BL Global Bond Cap B (BL-Global Bond B), sei derzeit zu knapp 70 Prozent in Staatsanleihen aus Deutschland, Frankreich sowie den Benelux-Staaten investiert. "Sie spielen die Rolle des sicheren Hafens. Ihre Wertentwicklung ist besonders gut, wenn die Wirtschaftsdaten schlecht sind", begründe er seine Strategie. Kurz laufende Staatsanleihen ausgewählter risikoärmerer Schwellenländer würden das Portfolio diversifizieren.

Donge empfinde die drastischen Zinssenkungen der Notenbanken als unumgänglich und richtig. Erwähnenswert sei jedoch, dass die langfristigen Zinsen deutlicher weniger gesunken seien als die kurzfristigen. So sei etwa die Zinsstrukturkurve deutscher Staatsanleihen so steil wie seit Jahren nicht mehr. "Die Notenbanken haben nur Einfluss auf "kurze" Zinsen. Die "langen" Zinsen werden vom Markt bestimmt", erkläre er. Die Kosten für Kredite hätten sich demnach weniger reduziert als erhofft.

Auch Walter Windt, Manager des Volksbank-Muendel-Rent (ISIN AT0000855812/ WKN 935569), halte das Vorgehen der Notenbanken für absolut richtig. "Die Geldmengenerhöhung findet zwar noch keinen Bedarf in der Realwirtschaft, aber "teures" Geld hätte die Wirtschaftskrise und dessen Auswirkungen weiter verstärkt", so Windt. "Die positiven Wirtschaftsindikatoren der jüngsten Vergangenheit zeigen zumindest an, dass all diese Maßnahmen auf beiden Seiten des Atlantiks zu greifen beginnen", so Anton Kuzmanoski und Martin Maier, die gemeinsam den Allianz Invest Rentenfonds A (ISIN AT0000824685/ WKN nicht bekannt) und den Allianz Invest Vorsorgefonds A (ISIN AT0000848791/ WKN nicht bekannt) verwalten würden.

Verlässliche Prognosen für die Entwicklung der Assetklasse seien nach Angaben von Experten nur schwer abzugeben. Zwar könne man aufgrund der rasch zurückgehenden Risikoprämien bei Unternehmensanleihen auf großes Vertrauen in die Wirtschaft sowie eine moderate Zahl an Unternehmensinsolvenzen schließen. "Obwohl die besseren Konjunkturdaten Grund für Optimismus geben, haben jedoch viele Unternehmen ihre strukturellen Probleme noch nicht gelöst", so Winkler. Er sehe nach wie vor Chancen in der Illiquidität einiger Anleihen, die attraktive Renditen aufweisen würden.

Optimistisch würden sich die Allianz-Fondsmanager Anton Kurzmanoski und Martin Maier geben. Sie würden die Chancen für einen weiterhin festen Rentenmarkt in den nächsten zwölf bis 18 Monate als intakt bezeichnen. Sie würden ihre Einschätzung auf die voraussichtlich schwache konjunkturelle Dynamik im Euroraum, die schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen, sowie die sich verschlechternde Lage am Arbeitsmarkt zurückführen. "Letzteres hat zur Folge, dass es kaum Spielraum für Zuwächse beim privaten Konsum gibt", so die Experten.

Auch Franz Schardax, Manager des Spängler SparTrust M (Spängler SparTrust M A) glaube, dass Anleger in den nächsten zwölf bis 18 Monaten mit Anleihen mehr verdienen könnten als erwartet. Er halte es für recht wahrscheinlich, dass sich die momentane Konjunkturerholung als nicht nachhaltig erweisen werde. "Dann werden die Notenbanken die Zinsen länger auf einem niedrigem Niveau halten als erwartet", so Schardax. Sollte es dagegen zu einer "V-förmigen-Erholung" kommen, würde dieses Szenario natürlich nicht aufgehen.

Nicht ausschließen möchten Experten jedoch, dass der Anleihenmarkt kurzfristig unter Druck geraten könnte. So würde nach den relativ ruhigen Sommermonaten im Herbst wieder eine rege Emissionstätigkeit am Primärmarkt beginnen. Das reichliche Neuangebot und die hohe Liquidität im Markt könnten dazu führen, dass die Renditen von Staatsanleihen in die Höhe gedrückt würden. (Ausgabe vom 07.09.2009) (08.09.2009/fc/a/f)

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