01.07.2009 09:08:32
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Die besten China-Aktienfonds
Wien (aktiencheck.de AG) - Experten haben einen positiven Ausblick für China und die Region Greater China, berichten die Experten von "e-fundresearch.com".
Getragen von den staatlichen Infrastrukturinvestitionen würden sie in den nächsten zwölf bis 16 Monaten ein anhaltend robustes Wirtschaftswachstum erwarten. Eine Reihe von Risiken gelte es dennoch zu bedenken.
Angesichts der jüngsten Kursrally würden jetzt wieder die Unternehmenszahlen wichtiger für die weitere Kursentwicklung als die Stimmung unter den Anlegern. Die Region und vor allem China könne jetzt von den starken Bilanzen sowohl der öffentlichen Hand als auch der privaten Unternehmen profitieren.
Sämtliche Fonds im aktuellen "e-fundresearch"-Ranking auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) hätten seit dem Jahresbeginn eine sehr positive Performance hingelegt. Konkret liege die Wertentwicklung hier zwischen plus 52,40 und 33,55 Prozent. Etwas geringer - aber dennoch stark positiv - falle die Performance sowohl über einen Betrachtungszeitraum von drei bzw. fünf Jahren aus. Bester Fonds über fünf Jahre sei mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance von plus 21,39 der Baring Hong Kong China (ISIN IE0000829238/ WKN 972840), der auch das Ranking anführe.
Fondsmanagerin Agnes Deng habe nach eigenen Angaben im Mai das Exposure des Fonds gegenüber den Konjunkturstimulierungsmaßnahmen erhöht. Anhaltend hoch sei das Exposure gegenüber dem Rohstoff- und Bausektor. Untergewichtet habe Deng derzeit Energie- und Telekomwerte. Bei letzteren sehe sie die Gewinnspannen der Unternehmen angesichts der starken Konkurrenz am Markt zunehmend einem negativen Druck ausgesetzt. Anleger hätten von Jahresbeginn bis zum Stichtag am 22. Juni ein Performanceplus von 35,66 Prozent erzielen können.
Etwas besser habe sich über diesen Zeitraum mit einem Plus von 37,17 Prozent der von Martin Lau gemanagte First State Greater China (ISIN GB0033874107/ WKN A0BKZB) entwickelt. Auf Drei- und Fünfjahressicht müsse er sich jedoch mit einer Performance von 11,49 bzw. 16,22 Prozent dem Ranking-Sieger geschlagen geben. Der stärkste Fonds seit Jahresbeginn sei mit einer Wertentwicklung von +52,40 Prozent der UBS (Lux) Eq Fd - Greater China (ISIN LU0072913022/ WKN 986408). Fondsmanager Bin Shi habe auf Länderebene derzeit China übergewichtet, während Hongkong und Taiwan untergewichtet seien.
Der chinesischen Wirtschaft stelle Shi ein gutes Zeugnis aus. "Sowohl die finanzpolitische Ausgangslage als auch die Zahlungsbilanzen sind robust", so der Experte. Dazu komme, dass die Bilanzen der Unternehmen und Konsumenten gesund seien. Auch für Sherene Ban, China-Expertin bei J.P. Morgan, würden die starken Bilanzen in den kommenden Monaten eine gute Chance für chinesische Unternehmen darstellen. "Sie können diese Position dazu nutzen um ihre weltweiten Marktanteile auszubauen", so Ban gegenüber "e-fundresearch". Positiv an der Krise sei auch, dass die chinesische Wirtschaft dadurch weniger exportabhängig werde.
Arne Tölsner, Manager des Allianz RCM China (ISIN IE0002817751/ WKN 972883), erwarte dank der Finanzpolitik der chinesischen Regierung auch 2009 ein Wirtschaftswachstum. "Allerdings schätze ich die Qualität des Wachstums als weniger stark ein", so Tölsner im Gespräch mit "e-fundresearch". Dementsprechend solle das Einkommenswachstum voraussichtlich hinter dem Wirtschaftswachstum zurückbleiben. "Allerdings sind wir nach wie vor davon überzeugt, dass China im weltweiten Vergleich die größten Wachstumsaussichten bietet", so Tölsner. Die Korrektur könne als Chance gesehen werden, um das Exposure gegenüber jenen Sektoren zu erhöhen, die durch starkes strukturelles Wachstum auffallen würden.
Einen wesentlichen Impuls solle der Wirtschaft nach Einschätzung von Experten das Stimulierungspaket der Regierung geben. "Zu den ersten Sektoren, die davon profitieren werden, zählen Infrastruktur, Baustoffe, Industrie und Automobil", so Yi Tang, Manager des Saint-Honore Chine (ISIN FR0010479923/ WKN nicht bekannt) (in Österreich nicht zum Vertrieb zugelassen, Anmerkung). Der Experte von Edmond Rothschild Asset Management glaube auch, dass das BIP in den nächsten Quartalen bis zur ersten Hälfte 2010 wieder stärker wachsen werde. "Voraussetzung für eine Erholung auf breiter Basis ist jedoch eine Erholung der Weltwirtschaft, die den Exportsektor wiederbelebt", stelle Tölsner klar.
Samantha Ho, Investment Director bei INVESCO Hongkong, erwarte, dass die chinesische Regierung in einem nächsten Schritt weitere Maßnahmen setzen werde, um den Konsum anzutreiben und die hohe Sparquote zu reduzieren. "Die Sparquote ist aufgrund des Fehlens eines adäquaten Sozialversicherungssystems, der noch umzusetzenden Bildungsreform, sowie des geringen Einsatzes von Kreditkarten noch anhaltend hoch", erkläre Ho. Alles in allem halte sie die Belebung des Inlandskonsums für ein langfristiges Unterfangen.
Zu einem der größten Risiken würden Experten, neben einer stockenden Nachfrageentwicklung, den sozialen Unfrieden in China zählen, der mit der steigenden Arbeitslosenzahl weiteren Auftrieb bekommen könnte. Einen weiteren Unsicherheitsfaktor könne nicht zuletzt auch die konkrete Politik der chinesischen Regierung ausmachen. "Die Regierung kann entweder zu viele oder zu wenige stimulierende Maßnahmen setzen", so Samantha Ho. Nachsatz: "Wir glauben, dass die Politik den Zustand der Weltwirtschaft richtig einschätzt", so Ho.
Anlegern würden China-Experten empfehlen, auf Unternehmen zu setzen, die von den Infrastrukturausgaben der Regierung profitieren würden und weniger von Exporten abhängig seien. "Egal in welchem wirtschaftlichen Klima man sich gerade befindet, sollte man in Unternehmen mit beständigen Cashflows und starken Bilanzen investieren", bringe es First State-Fondsmanager Martin Lau auf den Punkt. Als Beispiel nenne er den Lebensmittelhersteller Tingyi, den Marktführer für Instantnudeln und trinkfertigen Tee in China. Das Unternehmen verfüge dank eines umfangreichen Herstellungs- und Vertriebsnetzes im ganzen Land über entscheidende Logistik- und Kostenvorteile. (Ausgabe vom 29.06.2009) (01.07.2009/fc/a/f)
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