11.03.2021 12:15:00
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Die Anlegerwelt ist jetzt grüner
So sollen zukünftig mehr Gelder in nachhaltige Geldanlagen fließen, um verstärkt nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Ab sofort müssen Produktanbieter nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten erfüllen. Auch Versicherungs- und Anlagevermittler – also Finanzberater – haben erweiterte Informationspflichten. Berater müssen nun angeben, wie sie Nachhaltigkeitsrisiken in die Anlageberatung einbeziehen. Dies gilt auch dann, wenn sie keine ESG-Fonds vertreiben. Eine Ausnahme gibt es nur für Finanzberater, die weniger als drei Personen beschäftigen.
Jeder Anbieter muss darlegen, wie er mit Nachhaltigkeitsrisiken
umgeht
Die Anbieter müssen alle Fondsprospekte dahingehend ergänzen
Jeder Vermögensverwalter muss darlegen, wie er mit Nachhaltigkeitsrisiken
umgeht und zwar auf Gesellschafts- und auf Produktebene. Man kann also nicht
mehr einfach nur behaupten, man würde ökologisch anlegen. Die
Offenlegungspflicht gilt dabei für alle Produkte, also nicht nur für dezidiert
nachhaltige Fonds. Die neue EU-Verordnung ist sicherlich
ein guter Schritt, um Anlegern die Entscheidung zu erleichtern, ob sie Geld
nachhaltig anlegen wollen oder nicht. Denn bislang sind die meisten Anleger
kaum darüber informiert, wie sie ein gutes Gewissen bei der Geldanlage mit
guten Renditen verknüpfen können. Das zeigt auch eine aktuelle Umfrage von Nordea
Asset Management. Dabei kam ans Licht, dass Anleger bislang nicht genügend über
ESG Investments informiert wurden.
Anleger beklagen mangelnde Informationen
In der Umfrage gaben 39 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass fehlendes Wissen und fehlende Erfahrung die größten Hindernisse bei der Erwägung eines ESG-Investments seien. Als weitere Gründe wurde die Vermutung genannt, es sei zu riskant (35 Prozent) oder die Kosten seien zu hoch (33 Prozent). Im Hinblick darauf, den mangelnden Informationsstand zu beheben, sehen 65 Prozent der Befragten in Deutschland die Banken in der Pflicht, aber ebenfalls 65 Prozent den Regulator. Im europäischen Vergleich weisen nur 38 Prozent der Befragten diese Aufgabe dem Regulator zu. Die Deutschen setzen hier offenbar auf den Staat beziehungsweise auf die Regulierungsbehörden auf nationaler und europäischer Ebene.
Erst 38 Prozent sind in ESG-Fonds investiert
Dabei
macht die Studie auch deutlich, welches Potenzial im Bereich ESG-Anlagen noch
vorhanden ist. Bisher haben erst 38 Prozent der Befragten in ESG-Produkte investiert.
Aber 51 Prozent der Befragten in Deutschland beabsichtigen oder erwägen, dies
in Zukunft zu tun. Gleichzeitig gaben 51 Prozent an, von ihrem Finanzberater im
vergangenen Jahr keinen Vorschlag für ein ESG-Investment erhalten zu haben.
Hier könnten die geplanten Anpassungen der MiFID-II-Richtlinien für Änderungen
sorgen. Denn diese sehen vor, dass Wertpapierdienstleistungsunternehmen in der
Anlageberatung künftig die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abfragen
müssen.
Anleger wollen einen positiven Einfluss auf die Umwelt nehmen
Doch was ist die Hauptmotivation für ein Investment, das ESG-Richtlinien berücksichtigt? Hier gaben 55 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass sie sich einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft erhoffen. Eine bessere Wertentwicklung nannten 43 Prozent der Umfrageteilnehmer als Faktor, der sie dazu veranlassen würde, mehr in ESG-Anlagen zu investieren. Als wichtigste nachhaltige Themen wurden dabei saubere Energie und Klimawandel genannt.

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