27.08.2009 10:21:05

BRIC-Fonds im Fokus

Wien (aktiencheck.de AG) - Experten haben einen positiven Ausblick für die BRIC-Volkswirtschaften, so die Experten von "e-fundresearch.com".

Für die aufstrebenden Länder (Brasilien, Russland, Indien, China) würden auch in Zukunft die starken fundamentalen Merkmale und das vergleichsweise schnellere Wachstum sprechen. Es sei positiv, dass Märkte wie China und Indien trotz des weltweiten Konjunkturabschwungs äußerst robuste Wachstumsraten aufweisen würden. Auf der anderen Seite dürften Brasilien und Russland von der wieder steigenden Nachfrage nach Rohstoffen profitieren.

Wie die jüngsten Entwicklungen deutlich aufzeigen würden, hätten viele Schwellenländervolkswirtschaften die Krise besser gemeistert als die entwickelten Märkte. So würden Experten erwarten, dass China und Indien für 2009 wieder ein Wirtschaftswachstum von acht bzw. sechs Prozent erzielen würden. "Die hohen Devisenreserven verbessern die Voraussetzungen der Schwellenländer externe Schocks zu verarbeiten erheblich", so Mark Mobius, Manager des Templeton BRIC Fund (ISIN LU0229946628/ WKN A0F6Y4), gegenüber "e-fundresearch.com".

Selbst nach der Rally der vergangenen Monate würden Experten für die BRIC-Staaten einen anhaltenden Aufwärtstrend sehen. "Ich glaube, dass wir in einem Jahr höher dastehen werden als jetzt. Dass die Entwicklung in einer geraden Linie ablaufen wird, bezweifle ich jedoch", so Thomas Gerhardt, Manager des DWS Invest BRIC Plus LC (ISIN LU0210301635/ WKN A0DP7P). Kurzfristig sehe er das Potenzial für eine Korrektur. Seine positive Einschätzung führe Thomas Gerhardt auf zwei Faktoren zurück: Einerseits sei die Korrektur im Vorjahr übertrieben ausgefallen. Dazu komme, dass sich die BRIC-Länder deutlich besser als erwartet entwickelt hätten.

Positiv stimme Constanze Fay, Managerin des ESPA Stock Brick (ISIN AT0000506324/ WKN A0JDEQ) (aus Diversifikationsgründen sei Südkorea im Fonds enthalten), der Wahlsieg der Kongresspartei in Indien. Durch das Erzielen einer knappen einfachen Mehrheit wären jetzt seit längerem anstehende Reformen möglich. "Angefangen von der Liberalisierung ausländischer Investitionen, IPOs oder Spin-Offs - die Liste ist lang und wird für jede Menge positiven Newsflow sorgen", so die Expertin.

An Brasilien schätze Fay besonders die Zinspolitik: "Die Zinssenkungen haben sich sehr positiv auf die konsumorientierten Sektoren ausgewirkt." Bei einem aktuellen Stand von 8,75 Prozent gebe es noch genügend Potenzial für weitere Senkungen. Auch Thomas Gerhardt sehe Brasilien in einer sehr guten Verfassung. Das Land würde nicht nur von riesigen Öl- und Gasfunden profitieren, sondern auch davon, dass die Banken überhaupt kein Subprime-Exposure aufweisen würden. Zudem sei die Inflation sehr stabil. "Ich sehe hier praktisch nichts, was die Party trüben könnte", so Gerhardt.

Dass sich in Russland alles rund um Öl und Gas drehe, stehe für Experten fest. Sei der Ölpreis hoch, so gehe es dem ganzen Land gut. Problematisch sei hingegen die vergleichsweise starke Verzahnung von Politik und Wirtschaft. Nichtsdestotrotz gehöre die russische Börse zu den weltweit performancestärksten seit Jahresbeginn. Trotzdem sei das Land noch immer mehr als 100 Prozent von seinen einstigen Höchstständen entfernt.

Während Experten die langfristige Wachstumsstory der BRIC-Staaten als intakt bezeichnen würden, würden sie das größte Investment-Risiko auf Unternehmensebene sehen. So habe etwa im Vorjahr die Bandbreite der Einzeltitel-Performance zwischen +400 und -65 Prozent gelegen. Dementsprechend hebe Fay die Notwendigkeit hervor, bei Investmententscheidungen neben fundamentalen Faktoren auch technische Indikatoren zu berücksichtigen. "Zwischen den einzelnen Sektoren gibt es fundamentale Unterschiede. So ist etwa bei IT-Werten die Entwicklung der operativen Margen wichtig, bei Rohstoffen wiederum Preise und Bewertungen."

Der ESPA Stock Brick habe Anlegern seit Jahresbeginn ein Plus von +43,25 Prozent erzielt. Fay habe den insgesamt sehr rohstofflastigen Fonds nach eigenen Angaben derzeit sehr breit diversifiziert und defensiv ausgestellt. Die größte Position auf Länderebene stelle Brasilien dar mit einem Anteil am Fondsvolumen von 22,79 Prozent, gefolgt von Südkorea mit 20,85 Prozent und China mit 19,94 Prozent.

"China habe ich im Fonds mit einem Anteil von 30 bis 35 Prozent paradoxerweise untergewichtet", erkläre DWS-Fondsmanager Gerhardt. Das liege jedoch nur daran, dass das Land in der Benchmark (MSCI BRIC) sehr hoch gewichtet sei. Er bevorzuge dagegen eine gewisse Diversifikation im Portfolio. Da Gerhardt auf den Ölpreis sehr positiv gestimmt sei, habe er derzeit Russland auf Länderebene übergewichtet. Seit Jahresbeginn habe der DWS Invest BRIC Plus LC eine Performance von starken +53,05 Prozent hingelegt.

"Obwohl wir in Bezug auf die Chancen für das langfristige Aufwärtspotenzial optimistisch sind, ist unbedingt zu berücksichtigen, dass nach wie vor - und vermutlich noch eine ganze Weile - Volatilität herrscht", so Marc Mobius. Daher empfiehle er, die Marktzugänge zu nutzen, um Aktien billig zu erwerben. Die aktuellen Bewertungen empfinde der erfahrene Fondsmanager nicht als übertrieben, da sie noch unter den Höchstwerten der letzten fünf Jahre lägen. (27.08.2009/fc/a/f)

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