06.11.2020 12:30:36

BNP Paribas: Weit mehr als satt werden

Health Food und Clean Label – Aktuelle Trends im Lebensmittel-Sektor.
  • Corona ändert den Konsum: Kunden wollen mit ihrer Ernährung auch ihre Gesundheit verbessern
  • Zutaten sollen leicht zu erkennen, zu verstehen und auszusprechen sein: Kleinere Firmen reagieren schneller auf Kundenwünsche wie die steigende Nachfrage nach Clean-Label-Produkten
  • Eine gesündere, nachhaltigere Lebensmittelproduktion ist eine große Herausforderung – und ein lohnendes Investitionsziel, wie Beispiele aus den Top-10-Titeln des BNP Paribas Smart Food zeigen


Jedes Lebensmittel ist auch ein Heilmittel – so lehrt es etwa die Traditionelle Chinesische Medizin seit Jahrtausenden. Doch auch der Westen kennt viele sogenannte Hausmittel: Zwiebelsaft wirkt gegen Husten, Minzöl hilft bei Kopfschmerzen und eine Quarkmaske bei Sonnenbrand. Angesichts der COVID-19-Pandemie und der bevorstehenden, alljährlichen Grippewelle auf der Nordhalbkugel wundert es daher nicht, dass immer mehr Konsumenten weltweit versuchen, mit ihrem Speiseplan auch ihre Gesundheit zu verbessern. Aber nicht nur Verbraucher ändern ihr Konsumverhalten. Auch Themenfonds, wie etwa der BNP Paribas Smart Food, tragen diesem Trend Rechnung und finden aussichtsreiche Aktien nicht nur im Lebensmittelsektor, sondern zunehmend auch bei Medizinprodukten und Kosmetika. „Die Branche ist anfällig und Konsummuster ändern sich rasch. Aber die Volatilität der Märkte bietet auch Gelegenheiten, qualitativ hochwertige Aktien zu attraktiven Bewertungen zu kaufen. Diversifizierung und die Auswahl belastbarer Unternehmen bleiben weiter wichtig“, erklärt Portfoliomanager Michael Landymore die Fondsstrategie in der anhaltenden Corona-Krise.

Milchsäure als Investment: In 5 Jahren um über 95 Prozent

Ein Beispiel für solch einen belastbaren Titel ist das niederländische Unternehmen Corbion, mit Sitz in Amsterdam. Es ist einer der weltgrößten Lieferanten von Backzutaten sowie Marktführer bei der Herstellung von Milchsäure. Diese wird in der Lebensmittelbranche als Säuerungsmittel in Süßwaren, Limonade oder Backwaren, aber auch in Kosmetik und antibakteriellen Flüssigseifen, Reinigern und Geschirrspülmitteln verwendet. In den letzten fünf Jahren hat die Aktie um über 95 Prozent zugelegt und steht derzeit bei 43,15 Euro (Stand: 06.11.2020). „Natürlich haben wir auch Großkonzerne wie Danone oder Nestlé im Blick und im Portfolio. Aber diese kleineren Firmen können oft rascher auf veränderte Kundenbedürfnisse eingehen“, so Landymore. Zu nennen sei hier die steigende Nachfrage nach Clean-Label-Produkten: Das sind Lebensmittel, die möglichst naturbelassene und unverarbeitete Zutaten enthalten – also vertraute, natürliche Bestandteile, die leicht zu erkennen, zu verstehen und auszusprechen sind.

Natürliche Inhaltsstoffe statt chemischer Zusätze

Borregaard aus Oslo betreibt die weltweit modernste Bioraffinerie. Durch die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe produziert das Unternehmen umweltfreundliche Biochemikalien und Biomaterialien, die Produkte auf Ölbasis ersetzen. Ein Beispiel ist Vanillin, einer der beliebtesten Duft- und Aromastoffe. Doch echte Vanille ist rar und kostbar und nach Safran das teuerste Gewürz überhaupt. Daher wird oft auf Vanillin aus anderen Quellen gesetzt, wie das Erdölprodukt Guajacol. Als Beiprodukte entstehen hier jedoch Chlorverbindungen, die womöglich Chlorakne auslösen. „Wir sehen, dass die Verbraucher immer bewusster handeln – und Kontroversen rund um Lebensmittelsicherheit sind besonders heikel. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir daher möglichen ESG-Risiken“, sagt Landymore. Das Biovanillin von Borregaard ist unbedenklich, da es aus Lignin gewonnen wird und somit umweltverträglich, ressourcenschonend und vor allem günstig herzustellen ist. Außerdem ist es ein Wachstumsmarkt: Lag die Nachfrage weltweit 2009 noch bei 15.000 Tonnen pro Jahr, kletterte sie jetzt auf bis zu 24.000 Tonnen. Rund 4.000 Tonnen Vanillin benötigt allein die Pharmazie als Ausgangsstoff für Medikamente. Auch die Kurse steigen: Binnen fünf Jahren hat die Aktie um über 140 Prozent zugelegt, sie steht derzeit bei 12,34 Euro (Stand: 06.11.2020).

De-Carb statt Low-Carb: Müll und Emissionen vermeiden

Mit dieser Performance sind die Norweger aber noch nicht der Spitzenreiter im Fonds, der sitzt im texanischen Irving in den USA: Mit über 200 Verarbeitungsbetrieben auf fünf Kontinenten produziert Darling Ingredients Inc. Nahrungs- und Futtermittel sowie Bioenergie und reduziert Lebensmittelverschwendung, indem es tierische Nebenprodukte und andere Naturmaterialien sammelt und wiederverwendet, die sonst weggeworfen würden. Darling wandelt sie in Rohstoffe um und trägt so zu mehr Kreislaufwirtschaft, Recycling und Müllvermeidung bei. So werden zum Beispiel aus tierischen Fetten, organischen Abfällen sowie Öl und Fett, das in Restaurants anfällt, erneuerbare Kraftstoffe hergestellt. „Wir sehen uns beim Schutz des Planeten und des Lebens darauf selbst als Teil der Lösung, weil wir uns für eine Umwandlung der weltweiten Lebensmittelabfälle in wertvolle und nachhaltige Inhaltsstoffe einsetzen und gleichzeitig bei der Dekarbonisierung der Welt helfen wollen“, sagt Randall C. Stuewe, Vorstandsvorsitzender und CEO von Darling Ingredients. Der Aktienkurs hat in den letzten fünf Jahren über 295 Prozent zugelegt, die Anteile werden derzeit für 38,20 Euro gehandelt. (Stand: 06.11.2020).


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