30.07.2024 10:21:38
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APA ots news: FMA-Marktstudie 2024 zu Fondsgebühren österreichischer Publikumsfonds:
Gebühren geringfügig gesunken, signifikante Unterschiede nach
Risikoklassen und Veranlagungsstrategien
Wien (APA-ots) - Die Fondsgebühren, die für Anleger bei österreichischen
Publikumsfonds anfallen, sind 2023 im Vergleich zum Jahr davor
geringfügig gesunken: Die maximalen jährlichen Verwaltungsgebühren
blieben im volumengewichteten Mittelwert mit 1,13% (2022: 1,13%) zwar
gleich, die maximalen Einstiegskosten bei Anteilsscheinerwerb sind
aber mit 3,53% (2022: 3,61%) und die Transaktionskosten im
Durchschnitt mit 0,15% (2022: 0,17%) etwas niedriger. Dies geht aus
der heute veröffentlichten, jährlichen "FMA-Marktstudie über
Fondsgebühren von österreichischen Publikumsfonds 2024" hervor. Diese
wurde auf Basis der Informationen der nach der PRIIPs-Verordnung[1]
für das Jahr 2023 erstellten Basisinformationsblätter (PRIIPs-KID)
erstellt. Der mittelfristige Vergleich zeigt, dass die laufenden
Verwaltungsgebühren von österreichischen Publikumsfonds nur geringen
Schwankungen unterliegen, und zwar zwischen 1,13% (2019 und 2024) und
1,15 % (2022). Die Analyse umfasst 995 Fonds heimischer
Kapitalanalagegesellschaften (KAG), Immobilien-KAGs sowie
Alternativer Investmentfonds Manager mit einem aggregierten
verwalteten Vermögen von fast 113 Mrd. (Stichtag 31.12.2023) und
deckt 53% des gesamten österreichischen Fondsmarktes ab. Die Studie
stellt tabellarisch und leicht verständlich die Kennzahlen
detailliert und differenziert nach Fondstyp, Veranlagungsstrategie
sowie Risikoklasse im Verlauf dar.
"Unsere jährliche Marktstudie schafft Kostentransparenz auf dem
österreichischen Fondsmarkt", so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl
und Eduard Müller: "Sie gibt Anlegerinnen und Anlegern die
Möglichkeit, allein anhand der gesetzlich vorgeschriebenen
Informationen zu einem bestimmten Produkt dessen Gebühren mit dem
Durchschnitt dieser Veranlagungskategorie, aber auch mit den
Kostenstrukturen anderer Anlagekategorien oder Risikoklassen zu
vergleichen. Das erleichtert dem anlagesuchenden Publikum, eine für
sein finanziellen Bedürfnisse maßgeschneiderte Entscheidung zu
treffen."
Je höher das Risiko, desto höher die Fondsgebühren
Signifikante Kostenunterschiede gibt es zwischen den verschiedenen
Veranlagungsstrategien und Risikoklassen. Die im Schnitt niedrigsten
Fondsgebühren weisen kurzfristige Rentenfonds, gefolgt von
Rentenfonds, Immobilienfonds, Mischfonds und Aktienfonds auf. So
verrechnen zum Beispiel Renten- im Vergleich zu Aktienfonds im
volumengewichteten Mittelwert signifikant niedrigere Gebühren: bei
den laufenden Verwaltungsgebühren 0,62% statt 1,51%, bei den
maximalen Einstiegskosten 3,07% statt 4,24% und bei den
Transaktionskosten 0,16% statt 0,17%. Zudem sind die Fondsgebühren
tendenziell umso höher, je höher die Risikoklasse ist. Lediglich die
Risikoklasse 1, Immobilienfonds, schert hier mit hohen Kosten aus.
Publikumsfonds, die Nachhaltigkeitskriterien nach dem
österreichischen Umweltzeichen 49 (UZ49) für nachhaltige
Anlageprodukte berücksichtigen, verrechnen im Schnitt etwas
niedrigere Gebühren als andere Fonds gleicher Risikoklasse. Bei der
Nachhaltigkeitseinstufung gemäß EU-Offenlegungsverordnung SFDR[2]
sind die Gebühren bei hellgrünen Fonds (Artikel 8) mit 1,19% und
dunkelgrünen Fonds (Artikel 9) mit 1,34% hingegen spürbar höher als
bei braunen Fonds (Artikel 6) mit 1,05%. Dies korreliert damit, dass
bei Nachhaltigkeitsfonds der Anteil an Aktien- und Mischfonds
signifikant höher ist.
EU-Vergleich: Gesamtmarkt in etwa im Durchschnitt - Aber:
Rentenfonds signifikant günstiger, Aktienfonds signifikant teurer
Im europäischen Vergleich liegen die Kosten österreichischer
Publikumsfonds gemäß "ESMA Annual Statistical Report 2024", der aber
nur die laufenden Gebühren von Investmentfonds gemäß der
OGAW-Richtlinie[3] analysiert, in etwa gleich wie in Deutschland
sowie dem EU-Durchschnitt. Differenziert nach Anlagestrategien zeigen
sich aber signifikante Unterschiede: Während die Kosten bei
Mischfonds in Österreich, Deutschland und Gesamteuropa mit 1,6%
gleich hoch sind, sind sie bei österreichischen Rentenfonds mit 0,7%
wesentlich günstiger (D: 0,8%, EU: 1,0%), bei Aktienfonds hingegen
mit 1,9% wesentlich teurer (D: 1,5%, EU: 1,6%)
Die gesamte "FMA-Marktstudie über Fondsgebühren von
österreichischen Publikumsfonds 2024" ist auf der Website der FMA
unter dem Link:
[https://www.fma.gv.at/fma-aktuell/fma-fokus-fondsgebuehren/]
(https://www.fma.gv.at/fma-aktuell/fma-fokus-fondsgebuehren/)
abrufbar.
Eine leicht verständliche Darstellung der Fondsgebühren sowie
Erklärungen zu deren Einordnung finden Sie in der
FMA-Informationsreihe "Reden wir über Geld":
[https://redenwiruebergeld.fma.gv.at/fondsgebuehren-vergleichen-sie/]
(https://redenwiruebergeld.fma.gv.at/fondsgebuehren-vergleichen-sie/)
* * *
[1] Verordnung (EU) Nr. 1286/2014 des Europäischen Parlaments und
des Rates vom 26. November 2014 über Basisinformationsblätter für
verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger und
Versicherungsanlageprodukte (PRIIP)
[2] Verordnung (EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene
Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor
[3] Richtlinie 85/611/EWG des Rates vom 20. Dezember 1985 zur
Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend
bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW)
Rückfragehinweis:
Finanzmarktaufsicht
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0041 2024-07-30/10:16
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