Devisen-Trader-Kolumne 21.06.2016 13:24:17

Warum EUR/JPY vor einer Wende stehen könnte

Kolumne

Viele Hedge Fonds und andere Spekulanten haben sich in den letzten Wochen short positioniert, weil es wahrscheinlich schien, dass die mit der Abstimmung verbundene Unsicherheit auf dem Pfund lasten würde. Das hat sich bewahrheitet. Allerdings wird kaum ein Hedge Fonds auf etwas so Unwägbares wie den Ausgang einer Volksabstimmung wetten wollen. Wahrscheinlich werden daher bei den Pfund-Short-Positionen in den nächsten Tagen weiter Gewinne mitgenommen. Angesichts der ganzen Brexit-Aufregung geht es aber fast unter, dass der Japanische Yen derzeit eigentlich die "heißeste Währung" ist. Und er wird es auch nach der Brexit-Abstimmung bleiben. Seit Jahresbeginn ist EUR/JPY um etwa 11 Prozent gefallen und hat in der letzten Woche den tiefsten Stand seit Anfang 2013 erreicht. Für den Run auf den Yen waren zum einen Safe-Haven-Zuflüsse und die Repatriierung von Kapital durch japanische Anleger verantwortlich. Zum anderen enttäuschte die Bank of Japan in der letzten Woche die Erwartungen mancher Experten und lockerte die Geldpolitik nicht weiter.

Japans Politiker drohen mit Interventionen

Japans Politiker haben daher zuletzt die Drohkulisse direkter Interventionen am Devisenmarkt aufgebaut, um die Yen-Aufwertung zu stoppen. Sollten die Briten aber den Brexit ablehnen, dann könnte sich das Problem von selbst lösen, denn: 1. Die Unsicherheit und damit der Bedarf an sicheren Anlagehäfen nähme ab. 2. Die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Zinserhöhung in den USA würde wieder steigen. 3. Die Bank of Japan könnte bei ihrer Sitzung im Juli weiter aufs geldpolitische Gaspedal treten und den Leitzins von -0,10 auf -0,30 Prozent senken. Eine charttechnische Wende nach oben bei EUR/JPY wird immer wahrscheinlicher - vorausgesetzt es kommt nicht zum Brexit. Eine Rückeroberung der Marke von 120,00 JPY wäre ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung.

er Autor erklärt, dass weder er noch eine mit ihm verbundene Person im Besitz von in der Analyse erwähnten Finanzinstrumenten ist und dass keinerlei Interessenkonflikt besteht.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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