Japanischer Yen - US-Dollar - Kurs (JPY - USD)
Nach Börsencrash |
02.09.2024 16:45:00
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Von Yen zu Franken: Carry Trades verlagern sich auf die Schweizer Währung
• Franken Carry Trades vermehrt im Fokus
• Risiko einer Rally von sicheren Währungen
Am 5. August war es zu einem internationalen Börsencrash gekommen, der sich bereits in den vorangegangenen Handelstagen angedeutet hatte. Neben einem schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht sowie damit verbundenen gestiegenen Rezessionssorgen, belasteten die weiter schwelenden Konflikte im Nahen Osten, aber auch heiß gelaufene Tech-Titel. Hinzu kam die sprunghafte Abwicklung von Carry Trades. Denn aufgrund der Aufwertung des japanischen Yen in Folge der Zinserhöhung der BoJ wurden Yen Carry Trades weniger attraktiv.
Franken Carry Trades rücken in Fokus
Nachdem sich Anleger zuletzt etwas von Yen Carry Trades abgewendet hatten, rücken nun Carry Trades auf den Schweizer Franken vermehrt in den Fokus. Auf den Franken wird bereits seit geraumer Zeit immer wieder auf diese Investitionsstrategie zurückgegriffen, die Abschwächung des Yen macht die Schweizer Währung nur noch attraktiver. "Der Schweizer Franken ist als Finanzierungswährung zurück", zitiert Reuters Benjamin Dubois, globaler Leiter des Overlay-Managements bei Edmond de Rothschild Asset Management Suisse. "Der Yen birgt derzeit mehr wechselseitiges Risiko als seit geraumer Zeit. Der Schweizer Franken scheint die logischere Finanzierungswährung zu sein", merkte derweil Kamal Sharma, leitender G10-Devisenstratege bei der Bank of America, an.
Aktuell befindet sich der Franken gegenüber dem US-Dollar bei 1,18 US-Dollar auf dem höchsten Stand seit etwa acht Monaten, gegenüber dem Euro sogar auf einem Höchststand seit neun Jahren. Dennoch erwarten Anleger in naher Zukunft eine allmähliche Abwertung des Schweizer Franken, wodurch die Renditen bei Carry Trades steigen würden. "Die SNB wird sich wahrscheinlich durch Interventionen oder Zinssenkungen bei Bedarf vor einer Währungsaufwertung schützen", schätzt Michael Cahill, G10-Währungsstratege bei Goldman Sachs.
Risiko bleibt
Generell sind Carry Trades aber immer mit einem gewissen Risiko verbunden, erinnert auch Reuters. Anleger neigten dazu, in nervösen Zeiten in den Franken zu investieren, da dieser seit langem als sicherer Hafen gelte. Aber: "Jeder Carry Trade ist von Natur aus riskant, und das gilt insbesondere für diejenigen, die mit sicheren Währungen finanziert werden", warnt Michael Puempel, Devisenstratege bei der Deutschen Bank. Und weiter: "Das Hauptrisiko besteht darin, dass sich die Renditedifferenzen verringern, wenn die Renditen in einem risikoaversen Umfeld sinken, und der Schweizer Franken steigen kann".
Redaktion finanzen.at
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