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Energiekrise |
28.10.2022 22:12:00
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Sorge vor Blackout: Diese Folgen hätte ein Stromausfall für Bitcoin und andere Kryptowährungen
• Europäischer Blackout hätte vergleichsweise geringe Auswirkungen auf das Krypto-Verse
• Internationaler Stromausfall würde Digitalwährungen erheblich schaden
Viel wird derzeit diskutiert über die Auswirkungen potenzieller Stromausfälle auf private Haushalte und Industrieunternehmen wie BASF oder thyssenkrupp. Weniger im Fokus steht dagegen der Krypto-Sektor, der ohne stabile Stromzufuhr nicht auskommt.
Angst vor Stromausfällen wächst in Europa
Die jahrzehntelange Abhängigkeit von russischen Öl- und vor allem Gas-Lieferungen zeigt aktuell in aller Heftigkeit ihre Schattenseiten. Seitdem die EU-Staaten die russischen Energieimporte im Zuge von Putins Attacke auf die Ukraine boykottieren bzw. Russland die Lieferungen eingestellt hat, sind die Sorgen um die Stromversorgung in Europa groß. Mit dem Weiterlaufen der Atomkraftwerke bis mindestens April 2023 haben sich die Aussichten auf eine stabile Stromversorgung im Winter zwar etwas gebessert, dennoch bleibt die Sorge der Bundesbürger vor Stromausfällen groß.
So würde sich ein Stromausfall in Europa auf den Krypto-Sektor auswirken
Ein zeitlich begrenzter Blackout in Europa wäre zwar gerade auch für Krypto-Enthusiasten sehr ungemütlich, da die Aktivitäten rund um die Internetwährungen temporär ausgesetzt würden. Allerdings hätte ein Stromausfall keine gravierenden Langzeitfolgen, weil in Europa wegen der verhältnismäßig hohen Energiekosten nur sehr wenige Bitcoins gemined werden. Die hohen Preise für Strom machen das Mining eines Bitcoins gerade während des derzeitigen Krypto-Winters hierzulande wenig profitabel. Folglich ist Europa eher ein vergleichsweise unwichtiger Player in der Krypto-Branche, ein hiesiger Stromausfall würde in der internationalen Krypto-Presse wohl nur für eine Randnotiz sorgen.
In diesen Ländern hätten Stromausfälle Einfluss auf den Bitcoin
Es gibt dagegen hauptsächlich drei Staaten, bei denen ein temporärer Blackout zu großem Aufruhr in der Krypto-Szene sorgen dürfte: Dazu gehören Kasachstan, die USA und - trotz des offiziellen Bitcoin-Verbots - auch China. Der Grund: In diesen drei Staaten sind Mining-Aktivität besonders hoch, ein Stromausfall würde folglich die Kreation vieler Bitcoins zumindest aufschieben. Die Hashrate, welche die gesamte Rechenleistung im Proof-of-Work-Netzwerk des Bitcoin misst, würde in diesem Fall merklich sinken.
Jedoch ist davon auszugehen, dass die Krypto-Unternehmen bei einer unsicheren Stromversorgung das jeweilige Land schnell verlassen würden und nach stabileren Alternativen Ausschau halten würden. Ein Kollaps des gesamten Krypto-Netzwerkes ist also selbst bei dem kaum vorstellbaren Szenario eines längeren Stromausfalls in den drei genannten Ländern äußerst unwahrscheinlich, die Auswirkungen eines Blackouts wären wohl zeitlich begrenzt.
Stromausfall in China sorgte im April 2021 für Bitcoin-Absturz
Tatsächlich sorgte ein Stromausfall in der chinesischen Provinz Xinjiang im April 2021 zu einem temporären Absturz des Bitcoin-Kurses um bis zu 10 Prozent. Ungefähr 10 Milliarden Dollar an Bitcoin-Positionen wurden innerhalb von nur einer Stunde liquidiert. Verantwortlich für den Stromausfall waren Wartungsarbeiten nach massiven Überschwemmungen und Sicherheitsproblemen in Kraftwerken in der Provinz Xinjiang, in der ein großer Anteil der chinesischen Bitcoin-Mining-Aktivitäten abliefen. Die Hashrate stürzte infolgedessen innerhalb kürzester Zeit um erstaunliche 40 Prozent ab, um nach wenigen Tagen wieder rasant nach oben zu schießen. 22 Prozent aller weltweiten Bitcoin-Rechneraktivitäten finden nämlich weiterhin in China statt, vor dem Verbot 2021 betrug dieser Anteil sogar 34 Prozent, wie "BTC-ECHO" berichtet. Nachdem die Stromversorgung in Xinjiang aber wieder regulär funktionierte, holte der Bitcoin die zwischenzeitlichen Verluste schnell wieder auf.
Weltweiter Stromausfall: katastrophale Folgen, aber äußerst unwahrscheinlich
Nur ein über Tage andauernder weltweiter Blackout könnte zu dem gefürchteten Krypto-Kollaps führen. Die Aktivitäten rund um die digitalen Tokens brauchen nämlich eine große Energieleistung. Besonders diejenigen Kryptowährungen, die das "Proof-of-Work"-System (PoW) verwenden, so wie allen voran der Bitcoin, benötigen ungeheure Mengen an Strom. Ein weltweiter Stromausfall wäre in der Weltgeschichte jedoch eine Premiere und kann im Grunde getrost ausgeschlossen werden.
Kurzum: Bei nationalen Blackouts dürfte die globale Hashrate des Bitcoins temporär sinken - vor allem dann, wenn es in China, den USA, oder Kasachstan zu einem solchen käme. Ebenfalls dürfte es Krypto-Trader in diesem Falle nicht gefallen, dass der Handel temporär ausgesetzt wäre (wie im Übrigen bei allen anderen Vermögenswerten auch). Ein internationaler Kollaps der Blockchains durch fehlenden Strom ist dagegen quasi auszuschließen. Allerdings sorgt eine Knappheit an Energie für höhere Preise, was das Minen von Bitcoin unprofitabler machen würde. Eine allgemeine Energieknappheit mit damit einhergehenden Strompreissteigerungen dürfte somit eine weitaus größere Gefahr für den Krypto-Sektor darstellen als vermeintliche Blackouts.
Redaktion finanzen.at
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