Devisen-Trader-Kolumne 15.12.2014 10:32:34

Setzt sich der Absturz des Australischen Dollar fort?

Kolumne

Die Notenbank beließ zwar bei ihrer Sitzung am 2. Dezember den Leitzins bei 2,50 Prozent, aber die Spekulationen nehmen zu, dass es 2015 eine weitere Zinssenkung geben könnte. Nach den Analysten der Deutschen Bank rechnen nun auch die Experten von Goldman Sachs mit einer Reduzierung des Leitzinses auf 2,00 Prozent. Hauptgrund für die Probleme Australiens ist die fortgesetzte Schwäche am Rohstoffmarkt. Der Preis für Eisenerz, das 20 Prozent der Exporterlöse Australiens ausmacht, ist 2014 um 40 Prozent eingebrochen.

Spekulationen über Senkung des Leitzinses nehmen zu

Das können die anderen Bereiche der Wirtschaft nicht auffangen. Die Einkommen sinken und die Arbeitslosenquote ist auf den höchsten Stand seit 12 Jahren gestiegen. Doch das ungünstige Umfeld muss nicht bedeuten, dass sich der Abwertungsdruck beim "Aussie" auch kurzfristig fortsetzt. Zum einen findet die nächste Notenbanksitzung erst am 3. Februar statt, bis dahin wird sich geldpolitisch nichts ändern. Zum anderen stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Konjunktur in Ostasien und in Europa in der ersten Hälfte 2015 wieder etwas anzieht. Das würde die Lage am Rohstoffmarkt beruhigen und auch den Aussie stützen. Darüber hinaus dürfen Sie nicht vergessen, dass Australien im Vergleich zu anderen Industrieländern immer noch gut dasteht. Die Wirtschaft wächst trotz allem mit einer Jahresrate von 2,7 Prozent und die Inflation liegt bei 2,5 Prozent.

Fazit

Solange die Rohstoffpreise fallen, fällt auch der Australische Dollar. Allerdings könnte der Verkaufsdruck beim Aussie in den nächsten Wochen nachlassen. Erst wenn sich Anfang 2015 tatsächlich eine Zinssenkung abzeichnet, dürfte sich die Abwertung wieder beschleunigen. Langfristig zeigt die Tendenz beim Australischen Dollar nach unten.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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