11.04.2015 13:55:46

Schwedischer Zentralbankchef: Kein Beitritt zur Euro-Zone

   FRANKFURT (Dow Jones)--Schweden wird in absehbarer Zeit nicht der Euro-Zone beitreten. "Das Thema ist derzeit politisch tot. Es gibt in Schweden keine Mehrheit für einen Euro-Beitritt", sagte Schwedens Zentralbankchef Stefan Ingves im Interview mit der Wirtschaftswoche. In der Euro-Zone litten viele Länder unter hohen und steigenden Schulden. "Es wird noch Jahre dauern, das Problem in den Griff zu bekommen. Auf Euro-Land wartet harte Arbeit", attestierte Ingves.

   Dennoch sei Schweden nicht abgekoppelt von der Entwicklung. "Die EZB betreibt eine extrem expansive Geldpolitik. Wir wollen nicht, dass unsere Wahrung zu stark aufwertet und die Importpreise nach unten druckt. Das spricht für negative Zinsen", betonte der Riksbank-Chef gegenüber der Zeitung. "Gleichwohl haben die Geschehnisse in der Euro-Zone Einfluss auf uns und unseren Wechselkurs. Daher waren wir gezwungen, die Leitzinsen weiter zu senken", ergänzte Ingves.

   Derzeit liegt der Leitzins in Schweden bei minus 0,25 Prozent. Ein höheres Zinsniveau lasse noch auf sich warten. "Wir erwarten, dass die Inflation in Schweden nächstes Jahr auf zwei Prozent zunimmt. Es wird noch mehrere Jahre dauern, bis sie so weit steigt, dass die Leitzinsen wieder ihr normales Niveau von etwa vier Prozent erreichen."

   Ingves warnt nachdrücklich vor Preisblasen an den Vermögensmärkten: "Diese Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Ich warne schon lange davor, dass sich der Häusermarkt in Schweden überhitzt." Die Zentralbank könne allerdings wenig dagegen machen, Aufsichtsbehörden und Regierung sollten die Kreditaufnahme erschweren: "Bisher haben sie zu wenig gemacht. Man konnte die steuerliche Abzugsfähigkeit von Zinszahlungen abschaffen", so der Zentralbankchef in dem Bericht.

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   April 11, 2015 07:25 ET (11:25 GMT)

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