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18.02.2023 22:48:00
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Nach FTX-Debakel: Diesen Änderungsbedarf sieht CFTC-Kommissarin beim Krypto-Regelwerk
• CFTC-Kommissarin fordert Ende der Selbst-Zertifizierung von Krypto-Diensten
• Auch Risikokapitalgeber, Investoren, berühmte Personen, usw. in der Pflicht
Das Debakel rund um die Krypto-Börse FTX hat wie ein Paukenschlag an den Märkten eingeschlagen und zieht noch immer weiter Kreise. So mussten im Zuge des Einbruchs der Kryptowährungen sowie der Verstrickungen zahlreicher Krypto-Dienstleister untereinander bereits eine ganze Reihe weiterer Unternehmen aus dem Kryptoversum Insolvenz anmelden. Das jüngste Beispiel ist der Krypto-Lender Genesis.
Doch neben den Pleiten anderer Krypto-Unternehmen zeigt das FTX-Desaster auch Handlungsbedarf bei der Regulierung von Krypto-Geschäften auf, meint die Kommissarin der US-Handelsaufsicht CFTC Christy Goldsmith Romero laut Bloomberg. So ist Goldsmith Romero der Ansicht, dass US-Plattformen einer strengeren Kontrolle seitens der CFTC unterliegen sollten, bevor es ihnen erlaubt sei, Krypto-Assets zu listen.
Selbst-Zertifizierung von Krypto-Produkten muss enden
So argumentiert die Kommissarin, dass das Fast-Track-Verfahren, welches typischerweise für das Listing von Krypto-Futures genutzt würde für diese Assetklasse nicht ausreichend wäre. Nach bestehenden CFTC-Regeln könnten bei der Aufsicht registrierte Plattformen ihre Produkte jedoch selbst als sicher zertifizieren und listen, wenn die CFTC innerhalb 24 Stunden keinen Einspruch dagegen erhebt. Dies müsse sich nach Ansicht Goldsmith Romeros dringend ändern: "Ich fordere den Kongress dazu auf, es zu vermeiden, neu regulierten Krypto-Börsen zu erlauben, Produkte für die Auflistung im Rahmen des aktuellen Prozesses, der die CFTC-Aufsicht einschränkt, selbst zu zertifizieren." So sei es laut der CFTC-Expertin von größter Bedeutung, dass regulatorische Willkür in Form der Selbstzertifizierung unterbunden werde. Die FTX-Pleite sei ein Weckruf, der dazu führen sollte, dass Krypto-Unternehmen den regulatorischen Gesetzrahmen der Behörde nicht mehr als "Endlösung für die Registrierung von Token bei der Securities and Exchange Commission" nutzen könnten.
Zudem kritisierte die Kommissarin, dass die CFTX bisher über eine zu geringe Autorität gegenüber Krypto-Unternehmen verfüge, um handeln zu können. Neben der stärkeren Regulierung seitens offizieller Behörden, forderte Goldsmith Romero jedoch auch, dass die Krypto-Dienste selbst mehr Selbst-Regulierung betreiben würden, um schwarze Schafe auszusortieren. In diesem Zusammenhang rief sie Compliance-Profis, Rentenfonds-Investoren, Anwälte, Venture Capital-Investoren sowie berühmte Personen dazu auf, mit der Krypto-Branche zusammenzuarbeiten, damit mehr Due Diligence geleistet würde.
Risikokapitalgeber tragen Mitschuld an FTX-Debakel
Denn wie Goldsmith Romero in einem Bloomberg-Interview verlautet, sieht sie auch Risikokapitalgeber dafür verantwortlich, dass das FTX-Desaster in einem solchen Ausmaß passieren und Kundengelder in großem Stil veruntreut werden konnten. Diese seien ihrer Sorgfaltspflicht offenbar nicht ausreichend nachgekommen bei der Überprüfung der Geschäfte der Krypto-Börse. Schließlich hätte es bei dem milliardenschweren Krypto-Unternehmen keine detaillierte Buchführung oder strukturierte Finanzverwaltung gegeben. Warum dies bei den Risikokapitalgebern nicht die Alarmglocken hatte schrillen lassen, kann sich die Kommissarin nicht erklären: "Wie ist das möglich? Haben sie absichtlich weggeschaut? Oder waren sie einfach geblendet vom Versprechen der Innovation?"
Sie urteilte demensprechend eindeutig: "Wenn die Krypto-Industrie das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückgewinnen will, hat sie noch einiges vor sich."
Redaktion finanzen.at
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