Nach Ether-ETF-Zulassung 08.06.2024 23:20:00

JPMorgan mit Skepsis: Wird die SEC weitere Krypto-ETFs genehmigen?

JPMorgan mit Skepsis: Wird die SEC weitere Krypto-ETFs genehmigen?

• Nach Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs: SEC genehmigt auch Ether-Spot-ETFs
• Markt spekuliert über Genehmigung für weitere Token-ETFs
• JPMorgan skeptisch bezüglich Zulassung weiterer Krypto-ETFs


Nach der Zulassung von Bitcoin-ETFs im Januar hat die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) im Mai den Grundstein für einen baldigen Handelsbeginn von Ethereum-ETFs gelegt. Die SEC erlaubte unter anderem der Tech-Börse NASDAQ und der New York Stock Exchange den Handel mit Ethereum-ETFs. Wie bereits nach der Zulassung von Bitcoin-ETFs erlebte der Kryptomarkt auch nach der Zulassung von Ethereum-ETFs einen Aufwärtstrend.

Zulassungen für weitere Token-ETFs?

Die Genehmigung der SEC weckte Optimismus am Kryptomarkt - nicht zuletzt auch, dass die US-Börsenaufsicht in Zukunft weitere Token-ETFs zulassen könnte.

So sagte Geoffrey Kendrick, Analyst bei der Standard Chartered Bank, dass das nächste Kapitel der Krypto-ETFs im Jahr 2025 bevorstehen könnte. "Für andere Münzen (z.B. SOL, XRP) werden die Märkte ebenfalls auf ihren eventuellen ETF-Status blicken, obwohl dies wahrscheinlich eine Geschichte für 2025 und nicht für 2024 ist", so Kendrick gegenüber The Block. Laut Kendrick sei die Frage nun nicht mehr ob, sondern wann der Markt weitere regulatorische Änderungen erleben werde.

Jaret Seiberg von TD Cowen hielt die Zulassung für Spot-Ether-ETFs nach der Genehmigung der Bitcoin-ETFs im Januar für unvermeidlich. "Dies geschieht etwa sechs Monate schneller als wir erwartet hatten … doch diese Entscheidung war auch unvermeidlich, nachdem die SEC Krypto-Futures-ETFs genehmigt hatte", zitiert The Block aus einer Notiz von Seiberg. Als nächstes könnte seiner Meinung nach innerhalb eines Jahres ein Angebot mit einem "Korb an Krypto-Tokens" folgen. Dennoch bedeute die Genehmigung keine Änderung der allgemeinen Haltung der SEC gegenüber Krypto.

JPMorgan skeptisch bezüglich Zulassung weiterer Krypto-ETFs

Die US-Großbank JPMorgan zeigt sich, wie The Block berichtet, allerdings skeptisch bezüglich weiterer Zulassungen durch die SEC. JPMorgan-Stratege Nikolaos Panigirtzoglou verwies darauf, dass die US-Börsenaufsicht die meisten Kryptowährungen als Wertpapiere betrachte, was Zweifel an der Zulassung weiterer Krypto-ETFs aufkommen lasse. "Die Entscheidung der SEC, ETH-ETFs zu genehmigen, ist angesichts der Unklarheit darüber, ob Ethereum als Wertpapier eingestuft werden sollte oder nicht, bereits überzogen", sagte Panigirtzoglou gegenüber The Block. "Wir glauben nicht, dass die SEC noch weiter gehen würde, indem sie Solana oder andere Token-ETFs genehmigt, da die SEC (im Vergleich zu Ethereum) eine stärkere Meinung vertritt, dass Token außerhalb von Bitcoin und Ethereum als Wertpapiere eingestuft werden sollten."

Kann die Nachfrage nach ETH-ETFs mit der nach Bitcoin-ETFs mithalten?

Bei JPMorgan glaubt man zudem nicht daran, dass Spot-Ether-ETFs mit Spot-Bitcoin-ETFs Schritt halten können. Das Analystenteam um Nikolaos Panigirtzoglou schrieb in einem 25-seitigen "Flows & Liquidity"-Bericht, dass Spot-Ether-ETFs nicht den gleichen Geldrausch erleben werden wie Spot-Bitcoin-ETFs, berichtet The Block. "Wir glauben, dass die Nachfrage nach Spot-Ethereum-ETFs nur einen Bruchteil der Nachfrage nach Spot-Bitcoin ausmachen würde", so die JPMorgan-Analysten. Als einen der Gründe nannten sie laut The Block, dass Bitcoin einen "First-Mover-Vorteil" habe und somit einen Großteil der Nachfrage nach Krypto-Assets als Reaktion auf Spot-Bitcoin-ETF-Genehmigungen gedeckt habe. Zudem habe das Bitcoin-Halving im April "als zusätzlicher Nachfragekatalysator für Spot-Bitcoin-ETFs gewirkt".

Für den Rest des Jahres erwarte JPMorgan "bescheidene" Nettozuflüsse in Höhe von 1 bis 3 Milliarden US-Dollar - vorausgesetzt die Spot-Ether-ETFs gehen vor Jahresende in Betrieb. Als Grund dafür nennt die US-Bank die geringere Marktkapitalisierung von Ethereum.

S-1-Formulare müssen noch in Kraft treten

Doch bevor der Handel beginnen kann, müssen nach der Genehmigung der 19b-4-Formulare zunächst einmal noch die S-1-Formulare in Kraft treten.

Wie The Block unter Berufung auf zwei mit der Situation vertraute Quellen berichtete, forderte die SEC die Emittenten auf, ihre Entwürfe der S-1-Anmeldungen bis vergangenen Freitag einzureichen. Anschließend werde die US-Börsenaufsicht ihre erste Runde von Kommentaren abgeben, was zu weiteren Änderungen führen werde. Laut den Quellen dürften die S-1-Formulare noch mindestens zwei weitere Runden der Einreichungsentwürfe durchlaufen, bevor sie fertig sein werden.

Redaktion finanzen.at

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