Devisen: Euro gibt vor US-Daten leicht nach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro (Dollarkurs) hat am Freitag vor mit Spannung erwarteten Konjunkturdaten aus den USA leicht nachgegeben. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0880 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0883 Dollar festgesetzt.

Wirtschaftszahlen aus Deutschland sorgten für Belastung. Die Industrieproduktion ist im September zum zweiten mal in Folge gefallen. Bankvolkswirte führten dies in erster Linie auf die schwache Nachfrage aus den Schwellenländern zurück. Nach den Daten senkten einige Analysten, unter ihnen die Volkswirte von JP Morgan, ihre Wachstumsprognose für das dritte Quartal. Die Daten werden am kommenden Freitag veröffentlicht.

Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit auf neue Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Regierung wird ihren monatlichen Jobbericht veröffentlichen. Es wird mit einem Zuwachs von 185 000 Stellen gerechnet. Dies wäre mehr als im Vormonat, allerdings weniger als im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate. Experten sehen einen Grund für den schwächeren Jobaufbau in dem hohen Beschäftigungsgrad.

Die Arbeitsmarktdaten haben hohe Bedeutung für die kurzfristige Geldpolitik der US-Notenbank. Sie will im Dezember eine erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise prüfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinswende noch in diesem Jahr vollzogen wird, ist an den Märkten in den vergangenen Wochen deutlich auf mehr als 50 Prozent gestiegen. Hierzu haben nicht zuletzt Äußerungen ranghoher Notenbanker beigetragen./bgf/tos