Devisen: Euro etwas erholt nach Rutsch auf tiefsten Stand seit Mitte 2012

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag etwas von seinem Rutsch auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren erholt. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung in einem dünnen Handel bei 1,2155 US-Dollar, nachdem die Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen in der Eurozone und die Krise in Griechenland den Kurs im Verlauf noch bis auf 1,2124 Dollar gedrückt hatten. So tief hatte der Euro zuletzt im Juli 2012 gestanden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2160 (Montag: 1,2197) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8224 (0,8199) Euro.

Nach wie vor wird der Euro von der Aussicht auf eine neue Lockerung der EZB-Geldpolitik belastet. Experten gehen davon aus, dass die Notenbanker im Kampf gegen die zu niedrige Inflation zu breit angelegten Staatsanleihekäufen greifen werden. Zuletzt hatten Preisdaten aus Spanien die Spekulation auf weitere Maßnahmen der Europäischen Zentralbank verstärkt. Hier zeigte sich im Dezember der stärkste Preisverfall seit über fünf Jahren.

Außerdem belaste die erneute Zuspitzung der Krise in Griechenland die Gemeinschaftswährung, hieß es weiter. In dem von der Pleite bedrohten Land stehen vorgezogene Parlamentswahlen an, aus denen das Bündnis des Linkspolitikers Alexis Tsipras als Sieger hervorgehen könnte. Mittlerweile gibt es aber immer mehr Experten, die selbst einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone als ungefährlich ansehen. "Ich glaube, die Währungsunion könnte heute einen Austritt Griechenlands verkraften. Die Ansteckungseffekte auf andere Länder wären gering", sagte beispielsweise der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther./la/he