Höhenflug 25.07.2024 13:36:39

Darum kletterte der japanische Yen zum Dollar auf ein Hoch seit Anfang Mai

Darum kletterte der japanische Yen zum Dollar auf ein Hoch seit Anfang Mai

Er profitiert laut Experten von der Erwartung, dass die Zinsdifferenz zwischen den USA und Japan kleiner werden könnte. Der US-Dollar sank im Gegenzug auf 152,28 Yen. Niedriger hat der Dollar zuletzt Anfang Mai notiert. Am 11. Juli war der Dollar noch bis auf 161,95 Yen gestiegen. Dies war der höchste Dollar-Stand seit Mitte der 1980er Jahre.

Auch der Euro geriet zum Yen weiter unter Druck. Er sank auf 165,17 Yen. Am 11. Juli war für einen Euro noch 175,43 Yen gezahlt worden.

Die lockere Geldpolitik der japanischen Zentralbank hatte den Yen lange belastet. Japans Notenbank reagierte im Gegensatz zur US-Notenbank und der Europäische Zentralbank kaum auf die Inflationsentwicklung. Allerdings versuchte die Notenbank zuletzt, mit Devisenmarktinterventionen die Währung zu stützten. Zudem gehen immer mehr Experten davon aus, dass die japanische Notenbank schon in der nächsten Woche die Zinsen anheben könnte und nicht erst im September. Vor allem das stützte den Yen zuletzt.

Zudem zeigte die US-Wirtschaft zuletzt Schwächesignale, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Fed erstmals seit der Inflationswelle die Zinsen senken könnte. Experten gehen von einer Senkung im September aus. Auch dies macht den Yen im Verhältnis zum Dollar attraktiver.

Sogenannte Carry-Trades geraten in diesem Umfeld zunehmend unter Druck. Hier wird Geld in Yen zu niedrigen Zinsen aufgenommen und in Währungsräumen mit höheren Zinsen angelegt. Sollte diese Anleger gezwungen sein, diese Positionen aufzulösen, würde dies dem Yen weiteren Auftrieb verleihen.

Zudem könnte dann weiteres Geld aus dem Aktienmarkt abfließen. So waren jüngst vor allem die hoch bewertete Techaktien nach ihrem monatelangen, starken Lauf unter Druck geraten.

Bislang habe nicht der Dollar nicht unter der Korrektur der Tech-Aktien gelitten, erklärt Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann. Vielemehr seien es die typischen Hochzins-Währungen gewesen. "Und Gewinner waren die klassischen Niedrig-Zins-Währungen: Yen und Franken." Momentan sorge der Devisenmarkt sich somit offensichtlich eher um die globalen konjunkturellen Folgen eines möglichen Platzens des AI-Booms.

/jsl/jkr/mis

FRANKFURT (dpa-AFX)

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