Devisen-Trader-Kolumne 20.03.2015 09:14:00

Dänische Krone: Verliert die Notenbank den Kampf gegen die Aufwertung?

Kolumne

Nichts schien mehr sicher und so wurde rasch darauf spekuliert, dass auch Dänemark dazu gezwungen sein könnte, die Wechselkursbindung zum Euro aufzugeben. Es gab massive Kapitalzuflüsse von Großanlegern und Spekulanten, die vor der zu erwartenden Abwertung des Euro in einen sicheren Hafen fliehen wollten. Dazu kommt das bei den Notenbanken unbeliebte "vagabundierende" kurzfristige Kapital, das inzwischen nur nach Konten ohne Strafzinsen sucht.

Weitere Zinssenkungen zu erwarten

Spekulanten sprangen rasch auf den Zug auf und spekulierten auf eine Aufwertung der Krone. Doch Dänemark ist nicht die Schweiz: Es gibt seit 1982 eine Wechselkursbindung, erst an die D-Mark und dann an den Euro. Die Politik des festen Wechselkurses hat im Gegensatz zur Schweiz starken Rückhalt in Politik und Bevölkerung. Die Notenbank kämpfte daher entschlossen mithilfe von Devisenmarktinterventionen und Zinssenkungen gegen die Aufwertung der Krone. Die Folge: Die Devisenbestände wuchsen rasch um zwei Drittel auf 40 Prozent des BIPs an und der Leitzins wurde wie in der Schweiz auf minus 0,75 Prozent gesenkt. Doch das Schlimmste hat die Notenbank offenbar schon seit Anfang Februar hinter sich. Seitdem haben die Spekulationen bereits deutlich nachgelassen. Ein Hedge-Fonds z.B. hat bekundet, seine Positionen in Dänischen Kronen aufgegeben zu haben. Aber ist der Kampf damit für die dänische Notenbank schon gewonnen? Der jüngste Absturz des Euro und der Start der Anleihekäufe durch die EZB könnten jedenfalls zu einem neuen Angriffe der Spekulanten auf die Krone führen. Auch Dänemark kann nicht unbegrenzt gegen die Aufwertung kämpfen, denn schließlich schaden die Negativ-Zinsen der Wirtschaft.

Fazit

Den ersten Euro-Tsunami konnte Dänemark überstehen. Ob die Wechselkursbindung an den Euro auch einen zweiten überstehen würde, ist trotz der Beteuerungen der Notenbank nicht sicher. Die Schweiz wird den Leitzins möglicherweise bald auf minus 1,50 Prozent senken müssen. In dem Fall würde Dänemark voraussichtlich nachziehen. Irgendwann könnte die Schmerzgrenze erreicht sein. Inzwischen gibt es Short-Zertifikate, mit denen Sie auf einen Rückgang von EUR/DKK spekulieren können. Doch das ist sehr riskant!

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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