IPO in 2025 16.04.2024 23:18:00

Coinbase-Konkurrent Bitkub plant Börsengang - Was Anleger über den IPO der Kryptobörse wissen müssen

Coinbase-Konkurrent Bitkub plant Börsengang - Was Anleger über den IPO der Kryptobörse wissen müssen

• Bitkub Capital plant Börsengang im Jahr 2025
• Börsengang zur Kapitalbeschaffung und Stärkung des Unternehmensprofils
• Größte thailändische Kryptobörse Bitkub Online sieht sich starker Konkurrenz gegenüber


Bereits im Jahr 2023 sprach Bitkub Capital in einem Brief an seine Anteilseigner erstmals die Möglichkeit eines Börsenganges an, nannte dabei aber noch keinen Zeitplan. Nun steht dieser jedoch offenbar - zumindest grob - fest, und das Unternehmen will laut einem Bericht der Nachrichtenseite "Bloomberg" im Jahr 2025 den Gang aufs Parkett wagen.

Bitkub will sein Profil durch Börsengang stärken

Der Börsengang von Bitkub Capital soll in Thailand erfolgen, wo das Unternehmen auch ansässig ist und mit Bitkub Online die größte Kryptobörse des Landes betreibt. Laut "Cointelegraph" liegt das tägliche Handelsvolumen mit Bitcoin und Co. auf Bitkub Online bei rund 30 Millionen US-Dollar. Außerdem habe sich die Kryptobörse laut der Krypto-Nachrichtenseite in dem asiatischen Land als klarer Marktführer etabliert und im Dezember 2023 laut Daten von HashKey einen Marktanteil von 77 Prozent erreicht. Wie "Bloomberg" berichtet, sei Bitkub Online dadurch mittlerweile für rund 80 Prozent des Umsatzes der Muttergesellschaft Bitkub Capital verantwortlich.

Jirayut Srupsrisopa, CEO von Bitkub Capital, sagte gegenüber der US-Nachrichtenseite, dass der Börsengang dazu dienen solle, das Profil des Unternehmens zu stärken und zusätzliches Kapital zu beschaffen. Mit diesem sollen laut Informationen von "Binance Square" Wachstumsinitiativen finanziert, die technologische Infrastruktur verbessert und die Position als führender Akteur auf dem thailändischen Markt gestärkt werden. Momentan würden Finanzberater engagiert, die das Unternehmen beim Börsengang unterstützen sollen, heißt es weiter.

Auch sonst hat sich das Unternehmen bei seiner Belegschaft ehrgeizige Ziele gesetzt. Wie "Cointelegraph" berichtet, soll die Mitarbeiterzahl von Bitkub von aktuell 2.000 Angestellten bis zum Börsengang auf 3.000 Angestellte steigen. Dies steht im Gegensatz zu den Stellenstreichungen in den Jahren 2022 und 2023, als laut der Krypto-Nachrichtenseite noch rund sechs Prozent aller Jobs gestrichen wurden.

Bitkub Online stieß in der Vergangenheit auf hohes Interesse

Neben dem Mehrheitseigentümer Bitkub Capital hält auch die Technologieholding Asphere Innovations 9,2 Prozent an Bitkub Online. Diese hat den Anteil an der Kryptobörse erst im vergangenen Sommer für 600 Millionen thailändische Baht bzw. 16,5 Milliarden US-Dollar erworben. Insgesamt sei Bitkub Online damals im Rahmen des Deals mit sechs Milliarden Baht bewertet worden, sagte CEO Srupsrisopa gegenüber "Bloomberg". Er erwarte nun jedoch, dass die Unternehmensbewertung steigen werde, da sich die Trading-Volumen auf der Plattform momentan einem Niveau annähern würden, das man seit dem letzten Krypto-Bullenmarkt im Jahr 2021 nicht mehr gesehen habe. Konkrete Zahlen für die erhoffte Bewertung nannte er jedoch offenbar nicht.

Im Jahr 2021 bestanden jedoch laut "Coindesk" Pläne, wonach die Siam Commercial Bank 51 Prozent an Bitkub Online übernehmen sollte. Die thailändische Bank wollte für diesen Anteil offenbar 17,85 Milliarden Baht bzw. rund 500 Millionen US-Dollar auf den Tisch legen. Der Deal sollte eigentlich im ersten Halbjahr 2022 über die Bühne gehen, wurde letztlich allerdings abgeblasen, da die thailändischen Aufsichtsbehörden einige Punkte bei Bitkub Online bemängelt hatten. "Bitkub ist derzeit dabei, verschiedene Probleme gemäß den Empfehlungen und Anordnungen der Securities and Exchange Commission, Thailand, zu lösen, wobei der Zeitrahmen für die Lösung dieser Probleme ungewiss ist. Infolgedessen haben Käufer und Verkäufer vereinbart, die Transaktion zu beenden", hieß es damals laut "Coindesk" von Seiten der Siam Commercial Bank.

2022 hatte die thailändische Aufsichtsbehörde Bitkub und andere Akteure aus dem Krypto-Bereich wegen Wash-Trading ins Visier genommen. Dabei handelt es sich um eine Form der Marktmanipulation, bei der die gleiche Position gleichzeitig über zwei verschiedene Broker gekauft und verkauft wird. Dadurch wird der Anschein erweckt, dass Transaktionen getätigt wurden und das Handelsvolumen somit künstlich gesteigert. Die Marktposition des Händlers bleibt dabei jedoch unverändert.

Beliebtheit von Kryptowährungen in Thailand nimmt zu - Konkurrenz für Bitkub auch

Der Kryptowährungsmarkt in Thailand verzeichnet derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung. Wie "Bloomberg" berichtet, wurden von den thailändischen Behörden im März 2024 rund 238.000 aktive Krypto-Trading-Konten gezählt. Das war die höchste Anzahl seit September 2022. Laut "Cointelegraph" gab es im Jahr 2023 außerdem mehr als 13 Millionen Krypto-Nutzer in Thailand, was etwa 18 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Bis 2028 soll die Zahl der thailändischen Krypto-Nutzer dann sogar auf 17,7 Millionen ansteigen. Diese Zahlen verdeutlichen das rasante Wachstum des Kryptowährungssektors im Land.

Diese Entwicklung zieht natürlich auch neue Marktakteure an. So sieht sich Bitkub trotz seiner führenden Marktposition inzwischen einer zunehmenden Konkurrenz gegenüber. So ging in diesem Jahr beispielsweise die Kryptobörse Binance Thailand an den Start. Um sich Marktanteile am boomenden thailändischen Kryptomarkt zu sichern, hat sich Binance, eine der weltweit größten Kryptobörsen, hierfür mit der thailändischen Holding-Firma Gulf Innova zusammengetan. Darüber hinaus verstärkte kürzlich auch die Kasikornbank, eines der größten Finanzinstitute Thailands, ihre Bemühungen im Kryptosektor.

In Anbetracht dieser Entwicklungen steht Bitkub vor der Herausforderung, seine Position als führende Kryptobörse in Thailand zu verteidigen und gleichzeitig sein Wachstum voranzutreiben. Der geplante Börsengang von Bitkub Capital markiert einen wichtigen Schritt in dieser strategischen Ausrichtung und dürfte entscheidend sein für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens in einem dynamischen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld.

Redaktion finanzen.at

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