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Das sagen Experten |
21.01.2018 17:40:00
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Bitcoin-Prognose für 2018: Geht der Krypto-Wahnsinn weiter?
Bitcoin-Optimisten
Die weltweit bekannteste Digitalwährung stellte 2017 alle üblichen Asset-Klassen in den Schatten, mit einer Verzehnfachung der Preise innerhalb weniger Monate haben nur die wenigsten Spekulanten gerechnet. Doch damit nicht genug - der Managing Director Dave Chapman von Octagon Strategy, ein auf den Handel mit Kryptowährungen spezialisiertes Unternehmen aus Hong Kong, sagt: "Ich wäre nicht sonderlich überrascht, eine Überschrift mit einer sechsstelligen Zahl zu sehen." Chapman geht davon aus, dass der Preis für einen Bitcoin im Jahr 2018 auf bis zu 100.000 US-Dollar steigen kann. Mit einem etwas konservativeren Ausblick meldete sich der Mitbegründer von INS Ecosystem Dmitry Zhulin zu Wort und meint: "Bitcoin wird voraussichtlich im Jahr 2018 auf etwa 30.000 bis 40.000 Dollar steigen, basierend auf seiner weiteren Akzeptanz als Zahlungsmittel und Kapitalerhalt."
Luxusproblem der Bitcoin-Broker
Der gegenwärtige Hype um die Digitalwährungen lässt die Bitcoin-Broker kapitulieren. Diverse Tauschbörsen, welche den Handel mit Kryptowährungen anbieten, sind zunehmend überlastet. Die in Hong Kong ansässige Krypto-Börse Binance musste nun sogar die Neukundenaufnahme limitieren. Eine ähnlich hohe Nachfrage führte bei der in Taiwan stationierten Börse Bitfinex zu einem mehrtägigen Aufnahmestopp für Neukunden. Im Interview mit der Nachrichtenagentur "Bloomberg" sagt Binance CEO Zhao Changpeng: "Wir haben einen Typen, dessen Vollzeit-Job ist es nach weiteren Servern zu fragen. Jeden Tag antworten sie ,Okay, hier sind 200 mehr´, aber das reicht uns nicht." Dieser enorme Andrang verdeutlicht auf welches gewaltige Interesse die Digitalwährungen stoßen.
Bitcoin-Pessimisten
J.P. Morgan Chase-CEO Jamie Dimon verglich die Begeisterung für die digitalen Taler zunächst mit der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts - auch wenn er diese Aussage inzwischen wieder revidiert hat - und stand der virtuellen Währung damit ähnlich skeptisch gegenüber wie aktuell Felix Hufeld, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Hufeld sieht im aktuellen Bitcoin-Hype eine Blasenbildung analog der wilden Spekulationsjahre des Neuen Marktes. Aufgrund der extrem hohen Volatilität warnt der BaFi-Chef vor einem Totalverlust für Anleger. Darüber hinaus warnt der Chef der Golden Gates Edelmetall GmbH Krypto-Investoren, die in Bitcoin einen sicheren Hafen sehen: "Inflationssichere Coins bestehen aus Gold, und nicht aus Bits!"
Regulierungen durch Regierungen
Auch aus regulatorischer Sicht wirkt die beliebteste Kryptowährung der Welt derzeit angeschlagen. Es gibt inzwischen Tendenzen, die den Blick der Spekulanten schnell auf konkurrierende Währungen wie Ethereum, Ripple oder IOTA abgleiten lassen. Regulationen durch Aufsichtsbehörden, wie diese nun in Südkorea angeblich beschlossen wurden, sind Gift für die Performance des Coins. Per Gesetz will die dortige Regierung nun den Besitz von anonymen Krypto-Konten verbieten, hieß es. Die Gespräche diesbezüglich laufen noch. Folglich hat auch die amerikanische Börsenaufsicht SEC angekündigt, entschiedener gegen die missbräuchliche Verwendung von Bitcoins vorzugehen.
Auch in China ist der Handel mit Digitalwährungen bereits untersagt. Demzufolge werden in den kommenden Monaten weitere Schritte der internationalen Finanzaufsichtsbehörden erwartet. Dimitry Zhulin sieht eine solche Entwicklung jedoch nicht sehr kritisch und sagt: "Trotz einer Zunahme der Regulierung in der Krypto-Welt glaube ich, dass die Blockchain als Technologie durch die starke Regulierung nicht behindert wird."
Fazit
Klar ist - die Themen Bitcoin, Kryptowährung und Blockchain werden in den kommenden Monaten weiterhin für Furore sorgen. In welche Richtung sich hierbei die Preise des Bitcoin entwickeln werden ist äußerst ungewiss. Edward Stringham, Chef des American Institute for Economic Research bringt es auf den Punkt: "Niemand kennt den wahren Wert eines Bitcoins, es lässt sich nicht vorhersagen, ob er auf null fällt, eine Million Dollar erreicht oder irgendetwas dazwischen."
Ferner ist ebenso unklar, ob der Bitcoin die Vorherrschaft in der Welt des digitalen Geldes bis zum Jahresende verteidigen kann. In der schnelllebigen Welt der Coins und Tokens könnten Konkurrenten wie Litecoin, Dash, Monero, Neo, Starcoin, Augur, Zcash oder Nxt dem Bitcoin die Vormachstellung nehmen. Darüber hinaus könnten global etablierte Konzerne wie Amazon, Alphabet, Apple, Facebook, Netflix, Alibaba oder auch SAP dem Beispiel von Kodak folgen und eigene Kryptowährungen auflegen.
Pierre Bonnet / finanzen.at
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