Die Veganz Group AG, einer von weltweit wenigen Vollsortimentanbietern für vegane Lebensmittel, emittiert eine 5-jährige Anleihe im Volumen von bis zu 10 Mio. Euro, die mit 7,50% p. a. verzinst wird (ISIN DE000A254NF5). Die Anleihe kann bis zum 7. Februar 2020 (vorzeitige Schließung vorbehalten) via Kauforder am Börsenplatz Frankfurt gezeichnet werden. Gleichzeitig können interessierte Anleger die Anleihe über die Crowdinvesting-Plattform Seedmatch (www.seedmatch.de/veganzanleihe) und direkt über die Veganz Group AG (www.veganz.de/ir) jeweils unter Verwendung des dort vorgehaltenen Zeichnungsscheins zeichnen. Ferner erfolgt durch die Emittentin und ausgewählte Finanzintermediäre eine Privatplatzierung an qualifizierte Investoren. Die Emission wird von der DICAMA AG als Financial Advisor begleitet. Die zufließenden Mittel sollen für die Ablösung von Lieferantenverbindlichkeiten, die Verstärkung der Flächenpräsenz durch Außendienstmitarbeiter, Marketingmaßnahmen, Produktentwicklung und -management sowie für die Optimierung der Finanzierungsstruktur (Ablösung eines höher verzinslichen Bankdarlehens und Rückführung kurzfristiger Gesellschafterdarlehen) verwendet werden.

Die Gesellschaft bedient mit ihren Produkten einen nachweislich großen Wachstumsmarkt und leistet gleichzeitig einen Beitrag zu Tierschutz, Tierwohl sowie Klima- und Umweltschutz. Dass die Produkte mittlerweile an über 15.000 Verkaufsstellen erhältlich sind, zeugt auch von dem Vertrauen, das die führenden Lebensmitteleinzelhändler und Drogeriemärkte, wie Edeka, REWE, Rossmann, Coop und Spar, in Veganz haben, wie CEO und Gründer Jan Bredack im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert. Der Gruppenumsatz dürfte 2019 rund 27 Mio. Euro betragen. Für das laufende Jahr erwartet das Management einen deutlichen Umsatzanstieg auf rund 40 Mio. Euro.

BOND MAGAZINE:
Bitte erläutern Sie das Geschäftsmodell von Veganz.

Bredack: Wir konzentrieren uns als Markenartikler voll und ganz auf die Entwicklung und den Vertrieb eigener veganer Produkte unter unserer Marke Veganz. Wir bieten als eines von weltweit wenigen Unternehmen ein komplettes Sortiment an veganen Lebensmitteln an, das vom Frühstück bis zum Abendessen reicht.

BOND MAGAZINE:
Und früher haben Sie vegane Supermärkte betrieben?

Bredack: Ja, das stimmt. 2011 sind wir als erste vegane Supermarktkette Europas gestartet und haben es innerhalb weniger Jahre geschafft, die vegane Nische aufzubrechen und uns dort nachhaltig zu etablieren. Dieser Schritt war damals genau richtig, um an den einzelnen Standorten Veganer und Vegetarier zu erreichen. Wir haben sehr viel Pull-Marketing gemacht und sind dadurch so populär geworden, dass Handelspartner bei uns angefragt haben, ob wir die Produkte auch bei ihnen vertreiben können. So sind wir also zusätzlich zu unserem Filialgeschäft auch Großhändler geworden.

Unserer Vision folgend, möglichst vielen Menschen den Zugang zu pflanzlichen Lebensmitteln zu ermöglichen, entstand im April 2015 unsere eigene Marke. Diese Idee erwies sich als sehr erfolgreich, so dass wir uns letztlich dafür entschieden haben, uns voll und ganz auf die Marke zu konzentrieren. Deshalb haben wir einige Filialen geschlossen und den Großhandel als nicht nachhaltiges Geschäftsmodell wieder aufgegeben. Mit unserer aktuellen Ausrichtung als Markenartikler sehen wir uns für die Zukunft dauerhaft strategisch optimal aufgestellt.

BOND MAGAZINE:
Wie entwickelt sich der Markt für vegane Lebensmittel?

Knape: 2018 wuchs der Umsatz mit vegetarischen und veganen Lebensmitteln in Deutschland um rund 33% von 736 Mio. Euro auf 978 Mio. Euro. Der weltweite vegane Lebensmittelmarkt soll bis 2026 voraussichtlich auf rund 24,3 Mrd. US-Dollar zulegen – mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 9,1% von 2019 bis 2026.

BOND MAGAZINE:
Welche Produktgruppen bieten Sie und was sind Ihre umsatzstärksten Produkte?

Bredack: Wir bieten ein umfassendes Sortiment von Süßwaren über Fleisch-, Fisch- und Käsealternativen bis hin zu pflanzlichen Proteinen und Frühstücksartikeln mit veganen Milchsäurekulturen – alles rein pflanzliche Produkte aus hochwertigen Zutaten überwiegend in Bio-Qualität. Die umsatzstärkste Kategorie sind Süßwaren & Snacks. Darunter fallen Schokolade, Riegel und Kekse. Proteinprodukte, wie die Protein Choc Bars, Hanf und Shakes, sind neben den Frischeprodukten und Basics eine weitere tragende Säule unseres Portfolios.

BOND MAGAZINE:
Bei welchen Produkten oder Produktgruppen erwarten Sie das größte Wachstum?

Bredack: Unser Fokus liegt auf dem Bereich Kühl und Tiefkühl, weil wir dort das größte Abverkaufspotenzial sehen. Deshalb planen wir auch, unser Produktsortiment dahingehend zu optimieren und auszubauen.

BOND MAGAZINE:
Sie bieten eher hochpreisige Produkte, die im Einzelhandel teilweise direkt neben deutlich günstigeren Eigenmarken platziert sind. Wie unterscheiden sich Ihre Produkte von den Eigenmarken?

Bredack: Die Marke Veganz ist eine Premiummarke und zeichnet sich durch hohe Qualität aus. Der Kunde erhält dementsprechend auch eine Premiumleistung: alles rein pflanzliche Produkte aus hochwertigen Zutaten überwiegend in Bio-Qualität. Zudem setzen wir nachhaltige Verpackungen ein, wie kompostierbare Innenfolie um Schokoladen oder Papierverpackungen bei einigen unserer Frischeprodukte. Für die Qualität unserer Produkte werden wir auch regelmäßig ausgezeichnet: von der Deutschen Gesellschaft für Lebensmittelsicherheit, Wasser- und Umwelthygiene über die Stiftung Warentest bis zu den Healthy Living Awards.

BOND MAGAZINE:
Gleichzeitig bieten aber auch viele der großen, international aufgestellten Lebensmittelkonzerne vegane Produkte. Sehen Sie das als Gefahr für Veganz?

Bredack: Durch dieses Angebot nimmt zwar der Wettbewerb in einzelnen Produktgruppen zu, doch was uns von vielen anderen Anbietern unterscheidet: Wir sind ein Vollsortimenter mit einem entsprechend breiten Angebot an innovativen Produkten, starker Marktposition und etablierter Marke. Und wir haben vor allem die vegane DNA, kommen aus dieser Nische und vertreten die Werte zu 100% und ohne Abstriche. Hier haben die Kunden, insbesondere die junge Käuferschicht, immer mehr ein Auge drauf.

BOND MAGAZINE:
Weshalb haben Sie sich für eine Anleiheemission entschieden?

Knape: Nach zwei sehr erfolgreichen Crowd-Fundings, die gewissermaßen als Testlauf dienten, haben wir uns nun ganz bewusst für eine Anleiheemission entschieden. Denn diese Maßnahme stellt für uns quasi den nächsten logischen Schritt dar, bei dem wir auch auf unsere positiven Crowdfunding-Erfahrungen zurückgreifen können.

BOND MAGAZINE:
Mit Blick auf Ihre Bilanzstruktur brauchen Sie mit Sicherheit kein weiteres Fremdkapital, sondern Eigenkapital!

Knape: Wir benötigen in erster Linie eine stabile und planbare Finanzgrundlage, um mit unserem neuen Setup nachhaltig dynamisch weiterwachsen zu können. Die Anleihe stellt aus unserer Sicht aktuell die beste Finanzierungsoption dafür dar. Nichtsdestotrotz prüfen wir fortlaufend auch verschiedene Möglichkeiten für Eigenkapitalmaßnahmen.

BOND MAGAZINE:
Bitte erläutern Sie die Eckpunkte der Anleihe.

Knape: Die Anleihe bietet über die Laufzeit von 5 Jahren einen Kupon von 7,50% p.a. Die Covenants beinhalten neben Kontrollwechsel, Drittverzug und Negativverpflichtung auf Kapitalmarktverbindlichkeiten auch Verpflichtungen, keine unzulässige Vermögensveräußerung, keine unzulässigen Ausschüttungen (hier ist eine Mindest-EK-Quote von 20% erforderlich) sowie keine unzulässige Darlehensgewährung vorzunehmen. Darüber hinaus werden wir freiwillig einen Jahres- und Halbjahresabschluss innerhalb der marktüblichen Fristen veröffentlichen. Wir wollen Transparenz nicht nur bei unseren Produkten, sondern auch am Kapitalmarkt vorleben.

BOND MAGAZINE:
Also trotz Ihrer Bilanzstruktur kein Equity Kicker?

Knape: Das Chancen-Risiko-Profil sehen wir deutlich positiv, denn wie das Jahr 2019 gezeigt hat, funktioniert unser Geschäftsmodell als Markenartikler ja bereits bestens. Der Gruppenumsatz wird bei ca. 27 Mio. Euro liegen. Für 2020 rechnen wir mit einem Umsatzanstieg auf rund 40 Mio. Euro. Zudem bedienen wir mit unseren Produkten einen nachweislich großen Wachstumsmarkt und leisten gleichzeitig einen Beitrag zu Tierschutz, Tierwohl sowie Klima- und Umweltschutz. Dass unsere Produkte mittlerweile an über 15.000 Verkaufsstellen erhältlich sind, zeugt auch von dem Vertrauen, das die führenden Lebensmitteleinzelhändler und Drogeriemärkte, wie Edeka, REWE, Rossmann, Coop und Spar, in uns haben.

BOND MAGAZINE:
Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?

Knape: Mehr als die Hälfte der zufließenden Mittel dient der Finanzierung unseres weiteren Wachstums. Um unser Geschäftsvolumen nachhaltig auszubauen, wollen wir unsere Flächenpräsenz durch zusätzliche Außendienstmitarbeiter verstärken sowie in Marketingmaßnahmen und Produktentwicklung bzw. -optimierung investieren. Darüber hinaus wollen wir unsere Finanzierungsstruktur verschlanken. Das hilft uns nachhaltig, um eine bessere Profitabilität zu erzielen.

BOND MAGAZINE:
Sie haben kürzlich in Veganz Group AG umfirmiert. Das riecht gewaltig nach einem Börsengang. Also weshalb sollte jemand in die Anleihe investieren? Denn mit Blick auf die Bilanz ist die Anleihe keinesfalls risikolos.

Knape: Wir verfügen über eine etablierte Marke mit starker Marktposition und hoher Markenbekanntheit und bedienen einen wachsenden Markt. Mit einem Investment können Anleger von einem aus unserer Sicht attraktiven Kupon von 7,50% p.a. profitieren – und gleichzeitig schon jetzt einen Beitrag zu gesellschaftlich wichtigen Themen leisten. Ein Börsengang ist sicher nicht ausgeschlossen, aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkret geplant.

BOND MAGAZINE:
Wer sind die Gesellschafter Ihrer größten Aktionäre?

Bredack: Hinter der Bredack Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH und Veganz Beteiligung-KG stehe ich als alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer bzw. alleiniger persönlich haftender Gesellschafter. Der Gesellschafter hinter der Vegan Angels GmbH ist Manfred Wilde, Wegbegleiter von Veganz der ersten Stunde. Die Greenfood GmbH ist Katjesgreenfood zuzuordnen.

BOND MAGAZINE:
Und wann wollen Sie profitabel werden?

Bredack: Unser eigener Anspruch ist, dieses Jahr auf EBITDA-Basis positiv zu werden und mittelfristig wieder einen positiven Jahresüberschuss zu erzielen.

BOND MAGAZINE: Wo sehen Sie Veganz am Laufzeitende der Anleihe in 5 Jahren?

Bredack: Auf einem nachhaltig profitablen Wachstumskurs, der weit über die Grenzen Europas hinausgeht – und zwar als DIE Marke für klima- und umweltfreundliche, rein pflanzliche Lebensmittel. Bereits in diesem Jahr wird unser Umsatzanteil außerhalb Europas voraussichtlich rund 10% betragen – mit deutlich steigender Tendenz. Damit kommen wir unserer Vision, weltweit Menschen mit pflanzlicher Ernährung zu einem nachhaltigen Leben zu bewegen, immer näher.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, https://www.fixed-income.org/
(Foto: Christian Schiffmacher im Gespräch mit Jan Bredack und Mario Knape, v.l.n.r.)

Eckdaten der Veganz-Anleihe 2020/25

Emittent

Veganz Group AG

Kupon

7,50%

Zeichnungsfrist

13.01.-07.02.2020

Zeichnungsmöglichkeiten

Zeichnung via Kauforder am Börsenplatz Frankfurt, über www.veganz.de/ir  und www.seedmatch.de/veganzanleihe

Laufzeit

5 Jahre (10.02.2020 bis 10.02.2025)

Status

nicht nachrangig, nicht besichert

Anwendbares Recht

Deutsches Recht

Börsenlisting

Open Market (Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse)

Financial Advisor

DICAMA AG

Internet

www.veganz.de/ir

 



Quelle: fixed-income.org - Die Plattform für Investoren und Emittenten am Anleihenmarkt.