NEW YORK (dpa-AFX) - US-Staatsanleihen stehen weiter unter Druck, was ihre Rendite nach oben treibt. Am Donnerstag wurde die Marke von 5 Prozent im zehnjährigen Laufzeitbereich nur knapp unterschritten. Im Hoch rentierten die Papiere mit 4,99 Prozent. Letztmalig wurde die Marke im Jahr 2007 überschritten - also kurz vor dem Höhepunkt der großen Finanzkrise.

Die Kursentwicklung deutet weiter nach unten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,34 Prozent auf 105,52 Punkte. In der Tendenz bewegen sich die Kurse bereits seit mehreren Monaten nach unten - und erzeugen so Renditeauftrieb.

Der aktuelle Anstieg der Renditen ist um so beachtlicher, als jüngste Signale aus der US-Notenbank Fed eigentlich auf vorerst stabile Leitzinsen hindeuten. Viele Notenbanker haben sich in den vergangenen Tagen in diese Richtung geäußert. Allerdings treten mit den wieder steigenden Rohölpreisen neue Inflationsrisiken hinzu. "Mit den erhöhten Ölpreisen und den zuletzt noch soliden Konjunkturzahlen sind auch die Inflationserwartungen gestiegen", hieß es in einem Kommentar von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Im Handelsverlauf äußerte sich US-Notenbankchef Jerome Powell zur Geldpolitik, was aber nicht für größere Bewegungen sorgte. Knapp zwei Wochen vor der nächsten Zinsentscheidung ließ er die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation offen. Die Entscheidung über eine zusätzliche geldpolitische Straffung werde von künftigen Konjunkturdaten, der weiteren Entwicklung des Ausblicks und der Risiken abhängen, sagte Powell bei einem Auftritt im Wirtschaftsclub von New York.

/la/he