Dow Jones
11.12.2009 23:57:11
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US-Anleihen notieren im späten Handel uneinheitlich
NEW YORK (Dow Jones)--Die Notierungen der US-Staatsanleihen haben am Freitag im späten New Yorker Handel uneinheitlich tendiert. Lange Zeit standen die Festverzinslichen am Berichtstag gleich von mehreren Seiten unter Druck. Allerdings erholten sich die US-Anleihen im Verlauf etwas, der Longbond drehte sogar ins Plus. Neben guten Einzelhandelsdaten und einem verbesserten Verbrauchervertrauen gab es zudem Signale einer wieder anziehenden Inflation.
Zehnjährige Staatsanleihen mit einem Kupon von 3,375% fielen um 14/32 auf 98-17/32 und rentierten mit 3,55%. Der mit 4,375% verzinste Longbond stieg dagegen um 2/32 auf 97-30/32, seine Rendite sank damit auf 4,50%. Die niedrigen Bewertungen und die gestiegenen Renditen seien im späten Geschäft von Gelegenheitskäufern zum Kauf genutzt worden, hieß es im Handel. Von dieser Entwicklung habe vor allem das lange Ende des Marktes profitiert, sagten Händler.
Allerdings stand der Markt im Zeichen positiver Konjunkturdaten aus den USA und China: "Die Einzelhandelsdaten verringern die Aussicht auf einen W-förmigen Verlauf der Konjunkturerholung. Vielmehr bringen sie eine V-förmige Erholung zurück ins Spiel", erläuterte ein Volkswirt den Datenkranz. Händler sprachen von einer Verkaufswelle im Anschluss an die Veröffentlichung der Daten.
Die Umsätze im US-Einzelhandel haben sich im November deutlich besser als erwartet entwickelt. Sie stiegen im Vergleich zum Vormonat um 1,3%, während Volkswirte mit einem Anstieg um nur 0,7% gerechnet hatten. Die Einzelhandelsdaten gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher, die mit einem Anteil von rund 70% am Bruttoinlandsprodukt eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielen. Allerdings wurden die Oktober-Zahlen nach unten revidiert.
Parallel hat sich auch das Verbrauchervertrauen in den USA in der ersten Hälfte des laufenden Monats weitaus stärker verbessert als erwartet. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung stieg im Dezember auf 73,4 Punkte, Ökonomen hatten einen Indexstand von 68,8 erwartet. Daten wie diese seien nicht geeignet, einen positiven Stimmungswandel am Rentenmarkt herbeizuführen, sagte ein Händler. Allerdings gebe es trotz der belastenden Daten auch eine Menge Skepsis am Markt. "Solange die Arbeitslosigkeit im zweistelligen Prozentbereich liegt, kommt das den Festverzinslichen entgegen", relativierte ein Marktteilnehmer die Zahlen des Tages.
Im Handel wurde aber auch auf Signale einer steigenden Inflation verwiesen. Die US-Importpreise waren im November stärker als erwartet gestiegen. Allerdings könne von echtem Inflationsdruck keine Rede sein, so Stimmen aus dem Handel. Das gemächliche Erholungstempo der Konjunktur deute auf sehr geringe Inflationsrisiken hin, hieß es am Markt.
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