NEW YORK (dpa-AFX) - Wachsende Erwartungen hinsichtlich einer Verschiebung der Zinswende in den USA bis ins nächste Jahr haben den Kursen von US-Staatsanleihen am Mittwoch Rückenwind verliehen. Die Renditen fielen im Gegenzug. Die Wahrscheinlichkeit, die Finanzmarktakteure einer Leitzinserhöhung noch in diesem Jahr beimessen, beträgt - gemessen an speziellen Finanzkontrakten - mittlerweile nicht mal mehr ein Drittel.

Zweijährige Staatsanleihen kletterten um 4/32 Punkte auf 100 4/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,56 Prozent. Fünfjährige Papiere stiegen um 11/32 Punkte auf 100 15/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,28 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen legten um 18/32 Punkte auf 100 5/32 Punkte zu. Ihre Rendite betrug 1,98 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren stiegen um 29/32 Punkte auf 100 23/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,84 Prozent.

Im September waren die US-Einzelhandelsumsätze schwächer als erwartet ausgefallen und die Erzeugerpreise überraschend stark gesunken. Zudem sieht die US-Notenbank die amerikanische Wirtschaft zwar weiter auf Wachstumskurs, wie aus ihrem Konjunkturbericht, dem sogenannten "Beige Book", hervorging. Allerdings wurde auch auf Belastungen durch den starken US-Dollar hingewiesen.

Zuletzt hatten sich Fed-Mitglieder wie Daniel Tarullo gegen eine Leitzinsanhebung noch in diesem Jahr ausgesprochen. Er will erst Hinweise für eine steigende Inflation sehen. Auch die wachsenden Konjunktursorgen um China geben den Gegnern einer Leitzinsanhebung Auftrieb./mis/jsl/he