(NEU: US-Rententabelle)
NEW YORK (Dow Jones)--Die Börsenwelt sah an der Wall Streeet am Donnerstag ein wenig freundlicher aus als zuletzt. Die Indizes zeigten sich erholt, freilich konnten die herben Verluste der vergangenen beiden Tage nicht komplett aufgeholt werden. Auch die Rentenmärkte berappelten sich wieder, nachdem sie in jüngster Zeit weltweit kräftig nachgegeben und die Renditen getrieben hatten.
Allerdings blieben viele Anleger vorsichtig und verharrten an der Seitenlinie. Ein Hauptgrund ist der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht für April, eine wichtige Leitplanke für die Geldpolitik der US-Notenbank. Am Donnerstag gab es schon mal ein freundliches Signal, denn die Job-Daten der Woche bis zum 2. Mai fielen besser aus als erwartet. Der ADP-Bericht am Mittwoch hatte indes enttäuscht.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 17.924 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen 0,4 Prozent bzw 0,5 Prozent. Umgesetzt wurden 807 (Mittwoch: 824) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.820 (1.303) Kursgewinner und 1.323 (2.149) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 99 (71) Titel.
Marktstratege Steve Weeple von Standard Life Investments machte Hoffnungsschimmer aus. "Die Enttäuschungen bei den Geschäftsberichten rühren von schwachen Überseegeschäften und gehen auf das Konto des zuletzt festen Dollars sowie auf die Ölpreisentwicklung. Klammert man diese zwei Faktoren aus, sind die Erstquartalsergebnisse ganz okay." Anna Rathbun von CBIZ Retirement Plan Services sagte, die US-Aktienmärkte seien nicht billig, aber es bestehe kein Grund, Alarm zu schlagen.
Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 6 Basispunkte auf 2,17 Prozent. Damit scheinen US-Anleihen einen Trendwechsel vollzogen zu haben, denn am Vortag waren sie im Konzert der globalen Vorgaben noch deutlich gesunken. Sollte der Arbeitsmarktbericht am Freitag schwach ausfallen, würde sich der Markt auf eine spätere Zinsanhebung durch die Fed einstellen, was die Renditen weiter drücken würde. Der Dollar erholte sich etwas von seinem Schwächeanfall, der Mitte April begonnen hatte. Mit 1,1269 Dollar hielt sich der Euro aber noch immer auf einem recht hohen Niveau.
Der Goldpreis fiel mit den Arbeitsmarktdaten zunächst auf 1.179 Dollar, erholte sich dann aber wieder auf 1.183 Dollar und machte damit die temporären Verluste teilweise wieder wett. Auf Tagessicht gab die Feinunze allerdings ab, am Vorabend mussten Anleger noch rund 1.192 Dollar berappen. Der Rohölpreis kam nach dem zuletzt rasanten Anstieg wieder zurück, US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich kräftig um 3,3 Prozent auf 58,94 Dollar. Vor allem die Sorge, dass Iran mit einem Ende der Sanktionen den Markt mit Öl flutet, drückte den Preis. Belastet wurden Gold und Rohöl auch vom Dollaranstieg.
Unter den Einzelaktien drehten Tesla nach Verlusten ins PLus und gewannen 2,8 Prozent. Beim Unternehmen schlagen steigende Kosten zwar weiter ins Kontor, und für das erste Quartal hat der kalifornische Hersteller von Elektroautos einen höheren Nettoverlust vermeldet. Doch Analysten hatten noch Schlimmeres befürchtet.
Zynga zogen um 7,3 Prozent an. Der Spieleentwickler übertraf im ersten Quartal die Erwartungen des Marktes. Zudem will das Unternehmen bis zum Ende des Jahres erneut Personal abbauen. Insgesamt 18 Prozent der Gesamtbelegschaft sollen das Unternehmen verlassen.
Alibaba sprangen um 7,5 Prozent nach oben. Der in den USA gelistete chinesische Online-Einzelhändler hat im vierten Geschäftsquartal einen bereinigten Gewinn je Aktie von 48 Cent erzielt, während Analysten nur mit 43 Cent gerechnet hatten. Auch der Umsatz übertraf mit einem Plus von 45 Prozent die Prognosen. Zudem will der Konzern sein Management verjüngen und auch einen neuen CEO berufen.
Whole Foods brachen indes um knapp 10 Prozent ein. Die Supermarktkette verschreckte Anleger mit einer enttäuschenden Umsatzentwicklung im zweiten Quartal. Twenty-First Century Fox gaben nach Vorlage von Drittquartalszahlen 2,7 Prozent ab.
Equinix kletterten um 1,4 Prozent. Der Betreiber von Rechenzentren und Internetknoten bietet für den britischen Wettbewerber Telecity. Damit geht die Sektorkonsolidierung in eine neue Runde. Die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass das Gebot von Equinix erfolgreich sein wird. Damit verstärke das US-Unternehmen seine Präsenz in Europa.
Yelp explodierten um 23 Prozent. Im Wall Street Journal war zu lesen, dass das Internetportal mit Empfehlungen für Geschäfte und Dienstleistungen seinen Verkauf erwägt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.924,10 0,46 82,12 S&P-500 2.088,00 0,38 7,85 Nasdaq-Comp. 4.945,54 0,53 25,90 Nasdaq-100 4.401,55 0,50 21,80Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99-24/32 unv. 0,631% -0,4Bp 3/4% 3-jähr. 99-9/32 unv. 1,002% -0,5Bp 1 3/8% 5-jähr. 99-5/32 +4/32 1,552% -2,6Bp 1 3/4% 7-jähr. 98-26/32 +9/32 1,930% -4,6Bp 2% 10-jähr. 98-13/32 +15/32 2,184% -5,2Bp 2 1/2% 30-jähr. 93-1/32 +1-20/32 2,900% -8,8Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.15 Uhr Mi, 17.58 Uhr EUR/USD 1,1269 -0,83% 1,1363 1,1351 EUR/JPY 134,96 -0,56% 135,71 135,56 EUR/CHF 1,0382 -0,14% 1,0396 1,0386 USD/JPY 119,76 0,27% 119,44 119,42 GBP/USD 1,5265 0,17% 1,5238 1,5250 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
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May 07, 2015 16:51 ET (20:51 GMT)
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