HANNOVER (dpa-AFX) - Der Reisekonzern TUI stockt eine im April begebene Anleihe zur finanziellen Überbrückung der Corona-Krise noch einmal auf. Wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte, wird das Volumen von 400 Millionen Euro um neue sogenannte Wandelschuldverschreibungen über einen Nennbetrag von 190 Millionen Euro erweitert. Solche Papiere können vom Eigentümer zu einem späteren Zeitpunkt in Aktien getauscht werden. Die Hannoveraner erklärten, die Konditionen seien die gleichen wie bei dem im Frühjahr an den Markt gebrachten Titel. Die Tui-Aktie in London sackte bis zum Handelsschluss um 5,3 Prozent ab, diejenige in Frankfurt um 5,7 Prozent.
Der Zufluss an Mitteln betrug laut einer weiteren Mitteilung vom späteren Abend gut 200 Millionen Euro, da Tui die Papiere zu einem höheren Kurs als dem Nennbetrag verkaufen konnte. Der Erlös soll in die laufende Refinanzierung fließen. Tui ist nach dem über weite Strecken ausgefallenen Geschäft im ersten Corona-Jahr 2020 darauf angewiesen, dass mehr Geld durch Buchungen in die Kasse kommt - parallel dazu besorgt sich der Konzern ergänzende Mittel von Investoren. So soll auch die tatsächliche Inanspruchnahme der milliardenschweren Staatskredite auf das Nötige begrenzt und die Rückzahlung der daraus genutzten Tranchen eingeleitet werden.
Vorstandschef Fritz Joussen hatte gesagt, die Anleihen könnten eine Voretappe dafür sein - gesetzt den Fall, dass auch die Buchungen und Anzahlungen der Kunden so zurückkehren wie erhofft. Nach der ersten Platzierung im April hielt sich Tui angesichts der hohen Nachfrage nach der Anleihe die Option offen, das Volumen noch zu erhöhen./jap/men