Christian Scheid-Kolumne |
13.02.2016 03:00:01
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Neue Abschreibungen in Russland: 7,10 Prozent Immofinanz Protect Aktienanleihe
Eigentlich ist das Kapitalmarktumfeld für Immobilienkonzerne wie Immofinanz ideal. Dennoch stand die Aktie in den vergangenen Jahren gehörig unter Druck. Hintergrund ist das hohe Russland-Engagement des Konzerns. In Folge dessen ist Immofinanz tief in die roten Zahlen gerutscht. Im ersten Halbjahr 2015/16 brach das operative Ergebnis von 155,3 Mio. auf 68,3 Mio. Euro ein. Damit nicht genug: Vor dem Hintergrund der zuletzt deutlich eingetrübten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Russland haben neue Gutachten eine währungsbereinigte Abwertung der fünf Moskauer Einzelhandelsimmobilien von voraussichtlich rund 400 Mio. Euro für das dritte Quartal 2015/16 ergeben. Das finale Ergebnis der Sonderbewertung soll am 16. März veröffentlicht werden.
Trotz der Belastungen will der Konzern an seiner Ausschüttungspolitik festhalten: Die Basisdividende für das Geschäftsjahr 2015/16 (per 30. April 2016) sowie für das Rumpfgeschäftsjahr 2016 (per 31. Dezember 2016) soll jeweils 0,06 Euro je Aktie betragen. Sollte es zu einer deutlichen Erholung der wirtschaftlichen Situation in Russland kommen, kann die Dividende auch höher ausfallen. Daneben plant Immofinanz, erneut einen Aktienrückkauf durchzuführen.
Im Zuge dieser Nachrichten hat sich die Aktie stabilisiert. Insofern könnte der Einstieg in eine neue Protect Aktienanleihe (ISIN: AT0000A1JVY5) der Erste Group Bank interessant sein. Das Papier ist mit einem Kupon von 7,1 Prozent ausgestattet, der am Ende der Laufzeit in jedem Fall zur Auszahlung kommt. Zudem wird die Anleihe zum Nennwert getilgt, wenn der Kurs der Immofinanz-Aktie niemals die Barriere von 80 Prozent des Startwerts verletzt. Wenn die Barriere verletzt wird, und die Immofinanz-Aktie am Laufzeitende nicht wieder über ihrem Ausübungspreis notiert, bekommen Anleger Aktien ins Depot gebucht.
Bei einer klassischen Aktienanleihe (ISIN: AT0000A1JVW9) winkt sogar ein Kupon von 8,25 Prozent. Allerdings ist das Wertpapier ohne ein schützendes Protect-Level ausgestattet. Für konservative Anleger könnte die Protect Pro Aktienanleihe (ISIN: AT0000A1JVX7) interessant sein, da hier die Barriere von 80 Prozent nur am letzten Tag der Laufzeit aktiv ist. Der erhöhte Schutz geht mit einem niedrigeren Kupon von 5,1 Prozent p.a. einher.
Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria
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