Von Hans Bielefeld An der Wall Street haben am Freitag die Devisenmärkte den Takt angegeben. Gestützt von dem positiven Trend am US-Arbeitsmarkt und dem daraus resultierenden möglichen Ende der lockeren Geldpolitik zog der Dollar gegenüber Euro und Yen kräftig an und sorgte damit bei Gold, Öl und den US-Staatsanleihen für Abgabedruck. Nachdem der Greenback am Donnerstagabend bereits die psychologisch wichtige Schwelle von 100 Yen genommen hatte, kletterte er im US-Handel weiter und kostete zuletzt 101,59 Yen. Und auch gegenüber dem Euro machte die US-Währung kräftig Boden gut. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Donnerstag im Tageshoch noch 1,3176 Dollar gekostet hatte, sackte sie nun sogar unter die Marke von 1,30 Dollar und kostete zuletzt 1,2983 Dollar.

   Damit dürfte die Dollar-Rally aber keineswegs beendet sein. Mittel- bis langfristig gebe es ganz klar nur eine Richtung für den Dollar: nach oben, sagten die Analysten von der Commerzbank. Auch wenn sich die US-Notenbank noch vorsichtig zeige, werde sie doch früher oder später ihre expansive Geldpolitik zurückfahren, während die japanische Notenbank gerade erst angefangen habe, "so richtig auf das Gaspedal zu treten".

   Belastet von dem starken Dollar ging es beim Öl und beim Gold steil bergab. Für Anleger, aus Ländern in denen nicht mit Dollar bezahlt wird, verteuerte sich durch die anziehende US-Währung der Kauf der Rohstoffe, hieß es am Markt. Der Goldpreis fiel zum Settlement um 2,2 Prozent auf 1.437 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Etwas geringer fielen die Abschläge beim Öl aus. Der Preis für Leichtöl der Sorte US-WTI sank zum Settlement um 0,4 Prozent auf 96,04 Dollar, nachdem er im Tagestief bereits auf 93,37 Dollar abgesackt war. Zusätzlich belastet wurde das schwarze Gold von dem negativen Ausblick der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Sie erwartet wegen des abflauenden Wirtschaftswachstums in China und der schwächelnde europäischen Konjunktur eine schwache Nachfrage.

   Und auch am US-Anleihemarkt hinterließ der Dollar-Anstieg gegenüber dem Yen deutliche Spuren. Der Kursverfall des Yen habe die Aussichten für die japanische Wirtschaft verbessert und Investoren angeregt, ihr Kapital aus dem Anleihemarkt abzuziehen und in riskantere Anlageklassen umzuschichten, hieß es am Markt. Zusätzlich belastet wurden die Notierungen von Aussagen von Bill Gross, dem stellvertretenden Chief Investment Officer beim weltgrößten Rentenfondsanbieter Pimco. Der drei Dekaden währende Bullenmarkt bei Rentenpapieren sei in der vergangenen Woche ausgelaufen, so Gross. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen legte um 8 Basispunkte auf 1,89 Prozent zu.

   An den US-Aktienmärkten pendelten die Kurse zunächst wie bereits am Vortag um die Gewinnschwelle herum, zogen aber gegen Handelende etwas an. Anders als zuvor erreichten jedoch weder der Dow-Jones-Index noch der S&P-500 neue Allzeithochs. Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 15.118 Punkte und der S&P-500 0,4 Prozent auf 1.634 Punkte. Etwas besser lief es beim Nasdaq Composite. Mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 3.436 Punkte schloss der Technologieindex auf einem neuen Jahreshochs. Das Umsatzvolumen sank auf 0,63 (Donnerstag: 0,67) Milliarden Aktien. Auf 1.953 (1.121) Kursgewinner kamen 1.143(1.986) -verlierer, während 134 (123) Titel unverändert schlossen.

   Grund für die gute Entwicklung des Nasdaq Composite sei vor allem der Nachholbedarf gegenüber dem Dow und dem S&P-500 gewesen, hieß es am Markt. Während die beiden Indizes ihre Bestmarken in den vergangenen Tagen und Wochen bereits immer weiter erhöht hatten, fehlen dem Technologieindex noch rund 1.700 Punkte, um sein Allzeithoch vom März 2003 zu erreichen.

   Warnungen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke, dass es trotz schärferer Aufsicht auch in Zukunft Blasen an den Finanzmärkten geben wird, hatten kaum Auswirkungen an der Wall Street. "Wir versuchen zu erkennen, wenn sich Hauptanlageklassen zu weit von der historischen Norm entfernen. Ich denke, es wäre aber anmaßend zu glauben, dass wir so etwas immer identifizieren können", sagte Bernanke in der Frage-Antwort-Runde nach einer Rede bei einer Konferenz der Chicago-Fed.

   Gefragt waren unter den Einzelwerten vor allem die Anteilsscheine von Gap. Nach einem Umsatzanstieg und einem überraschend positiven Ausblick auf die Gewinne im laufenden Quartal kletterten die Papiere um 5,6 Prozent. Steil bergauf ging es mit einem Plus von 31,3 Prozent für die Aktien des Minenbetreibers Molycorp. Das im Bereich Seltene Erden tätige Unternehmen schrieb im ersten Quartal zwar weiter rote Zahlen, allerdings fiel der Verlust nur halb so hoch aus wie befürchtet. Ebenfalls gesucht waren die Aktien von First Solar. Der Solarkonzern hatte Anfang der Woche mitgeteilt, dass er im ersten Quartal wieder die Gewinnzone erreicht hat. Die Papiere zogen um 4,7 Prozent an. Weiter steil bergauf ging es mit den Aktien von Tesla, nachdem der Hersteller von Elektroautos den ersten Gewinn in seiner Unternehmensgeschichte erzielt hatte und die Titel bereits am Donnerstag um rund 24 Prozent an Wert gewonnen hatten, legten sie nun um 10,6 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.118,49 0,24 35,87 S&P-500 1.633,68 0,43 7,01 Nasdaq-Comp. 3.436,58 0,80 27,41 Nasdaq-100 2.981,02 0,67 19,90

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.07 Uhr Do, 17.42 Uhr EUR/USD 1,2983 -0,33% 1,3027 1,3101 EUR/JPY 131,9239 0,22% 131,6316 130,1237 EUR/CHF 1,2430 0,46% 1,2374 1,2326 USD/JPY 101,5955 0,56% 101,0305 99,3150 GBP/USD 1,5359 -0,42% 1,5425 1,5505 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

   DJG/DJN/hhb

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   May 10, 2013 16:13 ET (20:13 GMT)

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