12.03.2015 18:48:34

MÄRKTE EUROPA/Börsen legen Pause ein - EZB kauft Anleihen

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der kräftigen Aufwärtsbewegung des Vortages legten die Börsen in Europa am Donnerstag eine Pause ein. Allerdings hat es der Dax nicht versäumt, am Vormittag noch einmal ein Rekordhoch zu liefern. Der Aktienmarkt profitiert momentan von der Liquidität, die die Europäische Zentralbank in die Märkte drückt. In den ersten drei Tagen ihres Kaufprogramms hat sie bereits Schuldtitel für 9,8 Milliarden Euro gekauft. "Damit ist die EZB voll im Plan", so ein Marktteilnehmer.

   Der DAX schloss mit einem kleinen Minus von 0,1 Prozent bei 11.799 Punkten, nach einem Hoch bei 11.830. Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 3.641 Zählern aus dem Handel. Der Euro fällt erst einmal nicht weiter und notiert mit 1,0594 Dollar leicht über dem 12-Jahrestief, das er am Morgen unter knapp 1,05 Dollar markiert hatte.

   "Die Daten beinhalten zwar kleine Überraschungen, alles in allem dürfte sich allerdings nichts an dem erwarteten Fahrplan der Fed ändern, im Sommer die Zinsen anzuheben", so ein Marktteilnehmer zu den US-Zahlen am Nachmittag. Während der US-Einzelhandelsumsatz enttäuschte, gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA zurück. Inflationsseitig hatte der zwischenzeitliche Ölpreisanstieg für eine Erhöhung der Importpreise in den USA gesorgt.

   Etwas Entspannung bei der Preisentwicklung in Europa brachten die Daten am Vormittag. In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise im Februar wie erwartet um 0,9 Prozent. In Frankreich liegt der Preisanstieg mit 0,7 Prozent leicht über der Prognose von 0,6 Prozent. Die Sorgen um deflationäre Tendenzen könnten somit etwas nachlassen. Am Euro-Rentenmarkt kommen die Kurse von Bundesanleihen etwas zurück, zehnjährige Papiere rentieren mit 0,25 Prozent weiter auf niedrigem Niveau.

   Für Impulse am Aktienmarkt sorgten die auslaufende Berichtssaison und zunehmend Übernahmestorys. In Deutschland haussierte die Aktie des Düngemittelherstellers K+S nach Zahlen um 7,5 Prozent. Das Unternehmen gehört zu den Dollar-Profiteuren. Ein um 10 Cent stärkerer US-Dollar würde bei K+S im Ergebnis ein Plus von 50 Millionen Euro bedeuten.

   Lufthansa-Aktien drehten nach anfänglichen Kursgewinnen deutlich ins Minus. "Der Konzern steht bei der Langstrecke in wichtigen Regionen noch immer unter starkem Druck", so Jack Diskin von Goodbody. Dies stufte die Börse als belastend ein, die Aktie verlor 2,8 Prozent.

   Der seit langem erhoffte Vergleich zwischen der Commerzbank mit den US-Behörden wegen der Geldwäschevorwürfe ist durch. Die Commerzbank zahlt 1,45 Milliarden Dollar - dieser Betrag liegt in Augenhöhe mit der Markterwartung. Nach einem zwischenzeitlichen Taucher erholte sich die Aktie und schloss dann unverändert.

   Die Aktie von Infineon schloss 2,9 Prozent im Minus. Den vermeintlichen Grund liefert Intel, Infineon wurden von der Börse in Sippenhaft genommen. Der US-Chiphersteller senkte den Umsatzausblick überraschend. Intel nennt als Grund die schwache PC-Nachfrage. "Auch wenn Intel und Infineon völlig andere Kunden bedienen, belastet es das Sentiment, wenn der Primus den Ausblick senkt", so ein Händler.

   Die spanische Bank Sabadell verhandelt über den möglichen Kauf des britischen Wettbewerbers TSB Banking Group. Die Spanier bieten 340 Pence je Aktie. Der TSB-Board hat bereits seine Bereitschaft angedeutet, die Offerte zu unterstützen. Allerdings müsste einer Transaktion auch die Lloyds Banking Group zustimmen, die 50 Prozent der Aktien hält. Während die TSB-Aktie um 23 Prozent haussierte, verlor die Sabadell-Aktie um 6,6 Prozent. Die Aktie von Lloyds legte um 1,3 Prozent zu.

   In Mailand enttäuschten die Geschäftszahlen des Versicherers Generali, die Aktie fiel um 4,4 Prozent. Der italienische Versicherungskonzern erhöht trotz eines Gewinnrückgangs seine Dividende für das vergangene Jahr.

   Beim Modekonzern Hugo Boss enttäuschten nach Aussage von Händlern sowohl der Gewinnausblick als auch die Dividende. Der Kurs verlor 1,7 Prozent.

   Analystenkommentare sorgten zudem für Bewegung: Eine Abstufung auf "Neutral" von "Outperform" durch Credit Suisse drückte Continental um 1,5 Prozent. Bilfinger verloren 1,7 Prozent, nachdem Exane BNP die Aktie auf "Underperform" gesenkt hat.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.641,32 -8,22 -0,2% +15,7% Stoxx-50 3.406,35 -0,28 -0,0% +13,4% Stoxx-600 395,36 -0,12 -0,0% +15,4% XETRA-DAX 11.799,39 -6,60 -0,1% +20,3% FTSE-100 London 6.761,07 +39,56 +0,6% +3,0% CAC-40 Paris 4.987,33 -10,42 -0,2% +16,7% AEX Amsterdam 491,64 -0,29 -0,1% +15,8% ATHEX-20 Athen 233,91 -0,49 -0,2% -11,7% BEL-20 Bruessel 3.716,18 -3,60 -0,1% +13,1% BUX Budapest 18.785,40 +100,90 +0,5% +12,9% OMXH-25 Helsinki 3.519,05 -4,30 -0,1% +17,8% ISE NAT. 30 Istanbul 95.979,34 +59,32 +0,1% -9,6% OMXC-20 Kopenhagen 893,60 +0,10 +0,0% +20,0% PSI 20 Lissabon 5.672,93 +46,92 +0,8% +19,2% IBEX-35 Madrid 11.011,80 -10,00 -0,1% +7,1% FTSE-MIB Mailand 22.809,01 -24,03 -0,1% +20,0% RTS Moskau 859,26 +11,28 +1,3% +8,7% OBX Oslo 555,47 +3,97 +0,7% +6,1% PX Prag 1.023,49 +7,35 +0,7% +8,1% OMXS-30 Stockholm 1.661,69 -1,63 -0,1% +13,5% WIG-20 Warschau 2.329,81 +4,69 +0,2% +0,6% ATX Wien 2.506,75 +0,79 +0,0% +16,0% SMI Zuerich 9.119,81 +13,58 +0,1% +1,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.04 Uhr Mi, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0603 0,42% 1,0558 1,0587 EUR/JPY 128,77 0,54% 128,07 128,50 EUR/CHF 1,0681 0,23% 1,0656 1,0660 USD/JPY 121,39 0,07% 121,30 121,39 GBP/USD 1,4869 -0,63% 1,4963 1,4951 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/DJN/thl/raz

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   March 12, 2015 13:17 ET (17:17 GMT)

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