Von Christopher Lawton

   Bevor sich die Europäische Zentralbank (EZB) für ein umfassendes Anleihekaufprogramm entscheidet, bedarf es einer Verschlechterung der mittelfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone. Wie EZB-Präsident Mario Draghi in einem Interview mit der niederländischen Zeitung De Telegraaf deutlich machte, wird es nur bei einem solchen Szenario zu einem sogenannten Quantitative Easing (QE) durch die EZB kommen. Ein QE-Programm könnte nach den Worten von Draghi den Kauf von Staatsanleihen und von Krediten an den privaten Sektor umfassen.

   Trotz der anhaltend niedrigen Inflation in der Eurozone ist aus Sicht der Zentralbank keine Deflation im Sinne eines breit angelegten Preisrückgangs zu erkennen.

   Die EZB werde sich zunächst auf die Anfang des Monats angekündigten Schritte zur Bekämpfung der niedrigen Teuerung konzentrieren. Neben einer Zinssenkung hatte die EZB ein 400 Milliarden Euro umfassendes Programm zur Förderung der Kreditvergabe durch die Banken aufgelegt. Im Mai waren die Preise in der Eurozone nur noch mit einer Jahresrate von 0,5 Prozent gestiegen, während die EZB eine Inflation von unter, aber nahe 2 Prozent anpeilt.

   Die Zusage der EZB für eine unbegrenzte Liquiditätsbereitstellung bis Ende 2016 sei als ein Signal zu verstehen, wie lange die Zentralbank die Zinsen auf niedrigem Niveau halten wolle, sagte der EZB-Präsident.

   Auf die Spannungen im Irak angesprochen sagte Draghi, dass höhere Ölpreise sich sicher auf die Preisentwicklung auswirken werden, zumindest solange, wie es keine weitere Aufwertung des Euro gebe.

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   DJG/DJN/smh

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   June 21, 2014 04:22 ET (08:22 GMT)

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