FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag etwas zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,22 Prozent auf 130,38 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,55 Prozent.
Etwas gestützt wurden die Kurse durch Aussagen des französischen Notenbankgouverneurs. Nach Auffassung von Francois Villeroy de Galhau sollte die Europäische Zentralbank (EZB) eine schnelle Zinssenkung im Juli nach einem ersten Schritt im Juni nicht ausschließen. An den Finanzmärkten herrscht hingegen die Ansicht vor, dass die EZB nach einer ersten Lockerung im Juni eine Pause einlegt. Hintergrund ist vor allem die zähe Inflation, die zwar tendenziell zurückgeht, zuletzt allerdings nur langsam.
Konjunkturdaten aus Deutschland enttäuschten die Erwartungen und stützten die Anleihekurse. Das Ifo-Geschäftsklima stagnierte im Mai, wohingegen Analysten mehrheitlich mit einer Verbesserung gerechnet hatten. Die Geschäftsaussichten verbesserten sich, die aktuelle Lage wurde von den befragten Unternehmen dagegen schlechter beurteilt.
"Nach mehreren positiven Überraschungen seitens der Konjunkturdaten in den zurückliegenden Wochen ist dies ein leichter Stimmungsdämpfer", kommentierte Ökonom Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Auch die Experten von der Landesbank Hessen-Thüringen zeigten sich überrascht von der Stagnation. Andere Frühindikatoren seien zuletzt gestiegen. Die wirtschaftliche Entwicklung scheine sich wohl nur zögerlich zu verbessern, sagte Analyst Ulrich Wortberg./jsl/he