FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag nachgegeben. Zuletzt fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,18 Prozent auf 168,75 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen stiegen auf 0,031 Prozent. Mit 0,037 Prozent hatten sie zuvor den höchsten Stand seit Mai 2019 erreicht.

Belastet wurden die Anleihekurse durch die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten und die gestiegenen Zinserwartungen in der Eurozone. An den Märkten wird mittlerweile bis zum Jahresende zumindest eine Leitzinserhöhung erwartet. Sie reagieren damit auf die im Januar höher als erwartet ausgefallenen Inflationsraten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat aber bisher noch keine Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.

Daten aus Frankreich bestätigten am Dienstag den Trend zwar rückläufiger, aber nur leicht fallender Inflationsraten. Bereits am Montag hatte in Deutschland der nur schwache Rückgang der Inflation von hohem Niveau aus überrascht. Die Haltung der EZB, dass es sich bei dem Preisschub um eine übergangsweise Entwicklung handele, gerät damit zunehmend in Zweifel.

Zumindest handelsseitig scheint der Preisauftrieb etwas abzunehmen. Darauf deutet die monatliche Umfrage der Marktforscher von IHS Markit hin. Zwar bestehen demnach weiter erhebliche Lieferprobleme, die die Einkaufspreise der Unternehmen hochhalten. Im Januar sind die Probleme aber eher weniger als mehr geworden. Entsprechend hellte sich die Industriestimmung im Euroraum auf./jsl/he