FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag nach zwei Tagen mit neuerlichen Verlusten Kursgewinne verbucht. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum frühen Abend um 0,26 Prozent auf 154,00 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 0,60 Prozent.
Am Markt wurden mehrere Gründe für die Gewinne genannt. Zum einen sei die Stimmung am Rentenmarkt generell wieder etwas freundlicher, nachdem der Absturz von Anfang Mai verdaut sei. Zum anderen wurde auf die etwas schlechtere Stimmung in der deutschen Wirtschaft, gemessen am Ifo-Geschäftsklima, verwiesen. Auch die etwas schlechtere Stimmung an der Börse habe die Anleger in als sicher geltende Anlagen wie Bundesanleihen getrieben.
Konjunkturdaten aus den USA setzten die Anleihekurse in Deutschland nur kurz unter Druck. Dagegen waren die Auswirkungen am amerikanischen Rentenmarkt nachhaltiger, dort stiegen die Renditen. Ausschlaggebend waren Preisdaten, die im Monatsvergleich Preisauftrieb enthielten. Wegen der ebenfalls langsam anziehenden Löhne sieht das Analysehaus Capital Economics die Notenbank Fed unter Zugzwang: "Die Fed kann nicht ewig warten, bevor sie die Zinsen anhebt." Zeitpunkt und Geschwindigkeit der Zinswende sind aber nach wie vor offen./bgf/jha/