FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Staatsanleihen sind am Donnerstag gesunken. Am späten Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,23 Prozent auf 134,54 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,49 Prozent.

Für Auftrieb bei den Renditen sorgte die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in den USA und in der Eurozone. In den USA haben neue Konjunkturdaten die Spekulation auf zusätzliche Zinserhöhungen verstärkt. Am Nachmittag wurde bekannt, dass sich der Auftrieb der Erzeugerpreise im Januar zwar weiter abgeschwächt hat, aber nicht so stark wie am Markt erwartet worden war. Die Daten liefern Hinweise auf ein unverändert hohe Inflation in den USA, was bei der Notenbank Fed Handlungsdruck für weitere Zinserhöhungen erzeugt.

Außerdem lassen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe auf eine weiter robuste Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt schließen, was der Fed den nötigen Spielraum für Zinserhöhungen liefert.

Zudem gab es auch Hinweise auf weitere Zinserhöhungen in der Eurozone. Der Präsident der Deutschen Bundesbank sieht bei den Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation unverändert Luft nach oben. Vom jetzigen Standpunkt aus gesehen sei der restriktive Bereich nach jüngsten Zinserhöhungen noch nicht erreicht, sagte Joachim Nagel. Das bedeutet, dass die Leitzinsen in der Eurozone noch nicht so hoch sind, dass sie die konjunkturelle Entwicklung bremsen. Zuletzt hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch erneut eine deutliche Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte im März in Aussicht gestellt./jkr/la/he