FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Bundesanleihen sind am Freitag erneut gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte bis zum Mittag um 0,15 Prozent auf 142,97 Punkte zu. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 1,77 Prozent. Sie erreicht damit den tiefsten Stand seit Mitte September.
In der Eurozone verstärken sich die Signale für einen nachlassenden Preisdruck. So hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise im Oktober im Jahresvergleich auf hohem Niveau merklich abgeschwächt. Im Vergleich zum Vormonat sanken sie sogar. Grund waren vor allem die im Monatsvergleich gesunkenen Energiepreise. In Deutschland war die Entwicklung bei den Einfuhrpreisen ähnlich.
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte im Dezember auf den nachlassenden Preisdruck mit einer weniger deutlichen Zinserhöhung als zuletzt reagieren. Die Finanzmarktakteure sind sich noch uneins, ob die EZB den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte oder erneut um 0,75 Prozentpunkte erhöhen wird.
Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit auf den US-Arbeitsmarkt. Die Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Jobbericht, der für die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve von hoher Bedeutung ist. Die geringe Arbeitslosigkeit stärkt die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer in Gehaltsfragen. Das bereits hohe Lohnwachstum stellt jedoch ein zusätzliches Inflationsrisiko dar./jsl/jkr/mis