FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Mittwoch nach einer Berg- und Talfahrt ins Minus gedreht. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,32 Prozent auf 152,54 Punkte. Im Vormittagshandel war er noch bis auf 154,16 Punkte geklettert. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg am Mittwoch um 0,05 Prozentpunkte auf 0,72 Prozent.

Die Neuemission von Bundesanleihen hat laut Händlern den Markt belastet. Bei einer Auktion von Bundesanleihen kam es zu einem spürbaren Anstieg der Rendite. Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren wurden nach Angaben der Bundesbank mit einem Zinssatz von 0,65 Prozent verkauft. Bei der letzten vergleichbaren Auktion Mitte April hatte die Rendite nur bei 0,13 Prozent gelegen.

Die jüngste Korrektur an den Märkten sei sehr weit gegangen, sagte Patrick Jacq von der französischen Großbank BNP Paribas. Die Anleihen seien jetzt nicht mehr weit von ihrem fairen Wert entfernt. Grundsätzlich dürften die Staatsanleihekäufe der EZB die Anleiherenditen niedrig halten. Händler machen auch den sehr dünnen Handel für die starken Kursausschläge verantwortlich.

Die Wachstumszahlen aus der Eurozone lieferten keine starken Impulse für den Anleihemarkt. Das Wachstum in der Eurozone von 0,4 Prozent im ersten Quartal entsprach den Erwartungen. Während das Wirtschaftswachstum in Deutschland enttäuschte, überraschten Frankreich und Italien die Märkte positiv./jsl/he