Zuständigkeitswechsel beim Ausbau der Stromautobahnen

   BERLIN (Dow Jones)--Beim Ausbau der großen Stromautobahnen kommt es zu einem Zuständigkeitswechsel. Künftig soll der Netzbetreiber Tennet für den Ausbau des bayerischen Teils der Süd-Ost-Gleichstromtrasse von Landshut nach Magdeburg verantwortlich sein, wie der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Mittwoch im zuständigen Bundestagsausschuss ankündigte.

   Der Netzbetreiber 50Hertz wird weiterhin den nördlichen Teil der Süd-Ost-Passage bauen. Der bisherige Betreiber Amprion erhält im Gegenzug die alleinige Zuständigkeit im nördlichen Teil der westlichen Stromautobahn (Korridor A) zwischen Emden und Philippsburg in Baden-Württemberg. Der Wechsel habe verschiedene Vorteile, so Homann. Unter anderem könne die Akzeptanz vor allem in Bayern gesteigert werden.

   Im Freistaat ist der Widerstand lokaler Bürgergruppen gegen die sogenannten Monstertrassen besonders ausgeprägt. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte sich an die Seite der Trassengegner gestellt und vergangenes Jahr die weitgehende Verlegung der Leitung unter die Erde durchgesetzt. Das wird mindestens zu einer Verdopplung der Kosten auf 8 Milliarden Euro führen, die die Stromkunden über die Netzumlage zahlen müssen.

   Insgesamt sollen in Deutschland in den nächsten Jahren vier Stromautobahnen entstehen, um den Windstrom aus Nord- und Ostdeutschland zu der Industrie im Süden zu bringen. Sie haben eine Länge von knapp 4.000 Kilometern und sind für das Gelingen der Energiewende unverzichtbar. Homann betonte, dass der Netzausbau dringend gebraucht werde. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien voranschreite, fehle es noch an den notwendigen Netzkapazitäten, um den Strom zu transportieren.

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   January 27, 2016 11:33 ET (16:33 GMT)

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