Crash voraus? |
12.02.2021 23:04:00
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Zu viel Verlass?: Fondsmanager warnt vor hartem Einbruch des Bullenmarkts
• Vorerst kein Ende der Corona-Krise in Aussicht
• Biden-Administration könnte Unternehmen weiter benachteiligen
Der ehemalige Manager des Prudent Bear Funds, David Tice, ist bekannt für seine Prognosen für fallende Kurse und gilt als "Langzeitbär". Der Fonds ist so aufgebaut, dass er von Abschwüngen profitiert, wie MarketWatch berichtet. 2008 verkaufte er den Bestand dann an den Vermögensverwalter Federated Hermes, unter dessen Namen dieser seitdem betrieben wird. Nun ist Tice als Berater beim AdvisorShares Ranger Equity Bear tätig - und hält weiterhin an seinen bärischen Prognosen fest.
Harter Einbruch voraus?
Daher sei die Frage nicht, ob es zu einem starken Einbruch komme, sondern wann, wie der Fondsmanager in der "CNBC"-Sendung "Trading Nation" erklärt. "Ich glaube an die Österreichische Schule der Ökonomie, die besagt, dass das Ausmaß des Rückgangs proportional zu den Exzessen ist, die während des vorherigen Booms entstanden sind", so Tice im Interview. Dabei verweist er auf seine hohe Treffersicherheit in der Vergangenheit. "Ich war bereits 1998, 1999 und 2006 bis 2007 früh dran ... Wenn der Markt einbricht, wird er wahrscheinlich hart einbrechen." Tice rechnet mit einem Crash, der die Kurse um etwa 30 Prozent nach unten treibt und etwa zwei Jahre anhält, ehe die Kursbewegung in eine Erholungsphase umschlägt.
Impfstoff "nicht wirklich ein Allheilmittel"
Laut Tice häufen sich die Probleme an den Börsen. So seien die Märkte von unrealistisch überhöhten Bewertungen einzelner Titel gezeichnet. Vor allem hochpreisige Technologiewerte standen in den letzten Monaten für ihre Rekordkurse und eine mögliche Entkoppelung ihres tatsächlichen Werts in der Kritik. Aber auch vor einem zu starken Optimismus bezüglich der Impfstoffe gegen das Coronavirus warnt Tice. So sehnen Marktteilnehmer eine wirtschaftliche Erholung herbei, die einsetzen soll, nachdem ein Großteil der Bevölkerung die Vakzine von BioNTech/Pfizer, Moderna oder AstraZeneca erhalten hat. "Der Impfstoff ist nicht wirklich ein Allheilmittel," entgegnet der Berater. "Wir haben eine Menge Optimismus darüber gesehen, aber es treten neue Stämme des Virus auf, und ein Risiko wird sicherlich noch in der Zukunft weiterbestehen."
Bidens unternehmensunfreundliche Politik belastet Märkte
Aber auch die Präsidentschaft von Joe Biden, der das Weiße Haus erst im Januar bezog und seitdem bereits zahlreiche Bestimmungen auf den Weg brachte, beäugt der Berater aufgrund von negativen Folgen für Unternehmen kritisch. "Wir haben nun eine Biden-Administration, die den Senat und das Repräsentantenhaus auf ihrer Seite hat", bemerkt Tice. Der Fondsmanager befürchtet nun, dass der demokratische US-Präsident eine deutlich antikapitalistische Politik an den Tag legen wird, was sich negativ auf die Märkte auswirken dürfte. "Sie [Biden und sein Team] haben bereits den Mindestlohn erhöht. Das wird die Erträge auf der Kostenseite beeinträchtigen." Diese Faktoren seien für die Finanzmärkte überhaupt nicht gut.
Gold und Bitcoin sichere Investitionen
Umso mehr hält Tice Ausschau nach sicheren Investitionen, wie er weiter erklärt, und rät Anlegern zu Gold und Bitcoin. "Gold ist bei Privatpersonen und Portfoliomanagern dramatisch unterbewertet", so der Experte im Interview. Demnach sei der aktuelle Goldkurs viel zu niedrig angesetzt. Dabei sieht er für das Edelmetall ein enormes Potenzial und vergleicht die anstehende Kursbewegung mit der eines weiteren Krisengewinners. "Ich glaube nicht, dass Bitcoin ignoriert werden kann. Wir haben gesehen, wie der Preis von Bitcoin von 10.000 US-Dollar auf 40.000 US-Dollar gestiegen ist, was meiner Meinung nach eine Vorahnung dessen ist, was möglicherweise mit Gold passieren könnte."
Redaktion finanzen.at
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