Milliardengebot 13.08.2021 17:50:00

zooplus-Aktie schlussendlich mit +41%: Finanzinvestor Hellman & Friedman will zooplus übernehmen

zooplus-Aktie schlussendlich mit +41%: Finanzinvestor Hellman & Friedman will zooplus übernehmen

Hellman & Friedman bietet den zooplus-Aktionären 390 Euro je Aktie in bar, wie die Unternehmen am Freitag in München und Luxemburg mitteilten. Das ist ein Aufschlag von 40 Prozent zum XETRA-Schlusskurs vom Vortag. Insgesamt wären das rund 2,8 Milliarden Euro.

Vorstand und Aufsichtsrat des SDAX-Konzerns begrüßten das geplante Angebot in einer Stellungnahme. Hellman & Friedman will mindestens 50 Prozent plus eine Aktie mit seinem Gebot übernehmen. Für 17 Prozent der Anteile haben Investoren laut der Mitteilung bereits ihre Zusage erteilt, darunter Vorstandsmitglieder und der langjährige Großaktionär Maxburg Beteiligungen. Zu gegebener Zeit will Hellman & Friedman das Unternehmen dann auch von der Börse nehmen.

Die beiden Unternehmen haben es auf den europäischen Markt abgesehen. Ziel ist es den Angaben zufolge, langfristige Wachstumsmöglichkeiten auszuschöpfen. Dafür wolle Hellman & Friedmann zooplus dabei unterstützen, Wachstumsinvestitionen in substanzieller Höhe zu stemmen, hieß es. Die Auswirkungen auf die Profitabilität und die Kassenlage nimmt Hellman & Friedman dabei nach eigenen Angaben in Kauf. Langfristiges Ziel von Finanzinvestoren ist es in aller Regel, bei einem Erfolg ihres Investments beizeiten auch mit Gewinn wieder zu verkaufen. Hellman & Friedman hat sich auf stark wachsende Unternehmen in den USA und Europa spezialisiert.

zooplus hatte im Frühjahr angekündigt, den Umsatz bis 2025 auf 3,4 bis 3,8 Milliarden Euro verdoppeln zu wollen. Dazu gehörte auch, sich neun bis zehn Prozent des europäischen Gesamtmarkts für Heimtierbedarf zu sichern. 2020 war der Umsatz um gut 18 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro geklettert. Dabei schaffte das Unternehmen es, auch unter dem Strich schwarze Zahlen zu schreiben.

"Wir sind überzeugt, dass das aktuelle Marktumfeld einen klaren Fokus auf nachhaltiges Wachstum und wertschaffende Investitionen erfordert und dies Vorrang gegenüber kurz- und mittelfristigen Gewinnen haben sollte", sagte zooplus-Chef Cornelius Patt nun. Die Transaktion sei im besten Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre, ließ sich Aufsichtsratschef Karl-Heinz Holland zitieren. Sowohl Vorstand als auch das Kontrollgremium beabsichtigten, die Annahme des Angebots nach sorgfältiger Prüfung auch formal zu empfehlen. Behörden müssen dem Deal ebenfalls zustimmen.

zooplus bezifferte das Angebotsvolumen auf verwässerter Basis auf zirka 3 Milliarden Euro. Oft besteht die Möglichkeit für Unternehmen, im Zuge von Beteiligungsprogrammen Bezugsrechte für neue Aktien etwa an das Management auszugeben, die noch nicht in der Zahl der ausgegebenen Aktien enthalten sind.

zooplus-Aktien sprangen um 41 Prozent hoch nach Übernahmeangebot

Die Übernahmeofferte eines Finanzinvestors hat am Freitag den Kurs von zooplus nach oben katapultiert. Zum Handelsschluss notierten die Aktien des Online-Händlers für Haustierbedarf 41,12 Prozent höher bei 392,60 Euro und damit praktisch auf dem Niveau des Angebotspreises.

Der Finanzinvestor Hellman & Friedman will zooplus übernehmen und bietet dessen Aktionären 390 Euro je Aktie in bar. Insgesamt wären das rund 2,8 Milliarden Euro. zooplus bezifferte das Angebotsvolumen auf verwässerter Basis auf rund 3 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat des SDAX-Unternehmens begrüßten die Offerte.

Hellman & Friedman will mindestens 50 Prozent plus eine Aktie übernehmen. Für 17 Prozent der Anteile haben Investoren laut der Mitteilung bereits ihre Zusage erteilt, darunter Vorstandsmitglieder und der langjährige Großaktionär Maxburg Beteiligungen. Zu gegebener Zeit will Hellman & Friedman das Unternehmen dann auch von der Börse nehmen.

Das Kaufangebot stellt nach Einschätzung des Analysten Henrik Paganetty von der Investmentbank Jefferies eine günstige Gelegenheit dar. Hellmann & Friedman hätten bereits Erfahrungen mit Investitionen in den Branchen Internet, Medien und Einzelhandel gemacht, darunter Unternehmen wie Axel Springer, ProSiebenSat.1 und Scout24, hieß es in einer am Freitag vorliegenden Studie.

Die Aktie des 1999 gegründeten Unternehmens zooplus hat seit der Corona-Krise einen steilen Aufschwung hingelegt. Vor dem Ausbruch der Pandemie war ein Anteilsschein teils noch für weniger als 80 Euro zu haben, mit dem Börsencrash im Frühjahr 2020 fiel der Kurs sogar bis auf 65 Euro. Seitdem aber geht es stark nach oben, weil der Online-Anbieter von Tierfutter und Tierspielzeug von starker Nachfrage profitiert, während der stationäre Handel unter den Schließungen in der Pandemie leiden musste.

MÜNCHEN / LUXEMBURG / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: zooplus AG

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