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18.08.2024 11:50:38

Zahl der Mülldeponien sinkt deutlich - Problem Bauschutt

MÜNCHEN/BERLIN (dpa-AFX) - Deutschlands Kapazitäten für die Müllablagerung werden allmählich knapp. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts werden von den 2022 noch in Betrieb befindlichen 1001 Deponien bis 2032 insgesamt 547 das Ende ihrer vorgesehenen Betriebsdauer erreichen, also mehr als die Hälfte. Die verbleibende Deponiekapazität wird demnach um ein knappes Drittel auf knapp 300 Millionen Kubikmeter zurückgehen, sofern nicht bestehende Deponien vergrößert oder neue gebaut werden. Einen drohenden Entsorgungsnotstand fürchtet vor allem die Baubranche, die mehr als die Hälfte der in Deutschland anfallenden Abfälle produziert. Ein Problemland ist laut Baubranche Bayern.

Vermehrt werden die Sorgen durch die seit einem Jahr geltende Ersatzbaustoffverordnung, in der Branche als "EBV" geläufig. Diese soll die Aufarbeitung und Wiederverwendung von Bauschutt und Bodenaushub fördern. Doch die mit neuen Bodenschutzvorschriften kombinierten Regeln haben möglicherweise das Gegenteil der politischen Absicht bewirkt.

Neue Verordnung kontraproduktiv?

Darauf deutet eine Umfrage von vier Bau- und Recyclingverbänden unter ihren Mitgliedsunternehmen hin: Nur 5 Prozent der befragten 156 Firmen sagten, dass seither mehr Bauschutt und Bodenaushub recycelt werde, 52 Prozent sahen keine Veränderung - und 42 Prozent der Betriebe erklärten, dass weniger für die Wiederverwendung aufgearbeitet werde als zuvor.

Für das Abfallrecht sind die Länder zuständig, der Bund beobachtet jedoch die Entwicklung. "Momentan liegen uns keine Hinweise vor, nach denen die Kapazitäten für die Abfalldeponierung in Deutschland mittelfristig nicht ausreichen werden", sagt ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin. Unter Regie des Umweltbundesamts läuft derzeit ein Forschungsprojekt zur Technik der Abfallablagerung, wobei auch die Deponiekapazitäten ermittelt werden. Erste Ergebnisse sollen im Jahr 2025 veröffentlicht werden./cho/DP/mis

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