18.12.2024 17:54:41

XETRA-SCHLUSS/"Wait and see mit wenigen Farbtupfern"

Von Herbert Rude

DOW JONES--Am deutschen Aktienmarkt ist der DAX am Mittwoch mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Der deutsche Leitindex bröckelte geringfügig um knapp 4 Punkte auf 20.243 Punkte ab. "Das war heute 'wait and see' mit wenigen Farbtupfern", so ein Marktteilnehmer. Während sich der Handel auf wenige ausgewählte Einzelwerte wie Commerzbank konzentrierte, hielten sich die Anleger am breiten Markt zurück und warteten auf die Sitzung der US-Notenbank Fed.

Erwartet wurde, und das war Konsens, dass die US-Notenbank den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt senken und für die nächste Sitzung eine Pause im Zinssenkungszyklus andeuten werde. "Die Spannung für die Investoren liegt in den Projektionen der Jahre 2025 bis 2027", so Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. Denn da müsse sich die Fed erstmals zu ihrer Erwartungshaltung bezüglich der Auswirkungen der neuen Politik unter Donald Trump äußern. Der Euro notierte am frühen Abend wenig verändert knapp unter der Marke von 1,05 Dollar. Auch die seitwärts tendierenden Anleihen lieferten für den Aktienmarkt keinen Impuls.

Einer der DAX-Gewinner war die Aktie der Commerzbank, die mit der Aufstockung des Anteils durch den Unicredit um 1,4 Prozent zulegte. Die Gesamtposition der Italiener beläuft sich nun auf circa 28 Prozent. Zudem hat die italienische Großbank Unterlagen eingereicht, um die Beteiligung an der Commerzbank auf bis zu 29,9 Prozent hochzufahren. Die Unicredit-Aktie stieg in Mailand um 1,3 Prozent.

Daneben erholten sich Infineon um weitere 2,2 Prozent, VW legten mit den andauernden Verhandlungen um die Zukunft des Konzerns um 1,1 Prozent zu.

Conti zogen um 0,4 Prozent an. Der Konzern will die ContiTech-Sparte OESL verkaufen. Der Verkaufsprozess der Sparte für bestimmte Ersatzteile soll im kommenden Jahr beginnen. Daneben wurden die Pläne für den Spin-Off von Automotive bekräftigt.

dm-Kette setzt Redcare unter Druck

Nicht überraschen sollte, dass die Arzneimittel-Versandhändler wie Redcare Pharmacy (-3,4%) oder Docmorris (-13,2%) bei frei verkäuflichen Arzneimitteln Konkurrenz bekommen könnten. In der Vergangenheit wurde oft darüber spekuliert, ob Amazon in den lukrativen Markt einsteigt. Nun kommt der Wettbewerber jedoch möglicherweise aus Deutschland. Die größte Drogeriemarktkette "dm" plant den Einstieg in den Apothekenmarkt. Ab dem kommenden Jahr will das Unternehmen von Tschechien aus frei verkäufliche Arzneimittel nach Deutschland versenden. Das erfuhr das Handelsblatt von verschiedenen Marktteilnehmern, die in das Projekt involviert sind.

Nachdem Kontron (+9,4%) erst in der Vorwoche ein Großprojekt im US-Verteidigungssektor gewonnen hatte, folgte nun ein weiterer Auftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 165 Millionen Euro mit einem führenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Luftfahrttechnologie.

Kurseinbruch bei Ceconomy - Desaster bei Manz

Dagegen rutschten Ceconomy nach festem Beginn ins Minus und brachen schließlich um 12,5 Prozent ein. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 per Ende September steigerte die Mutter der Elektronikhandelsketten Mediamarkt und Saturn das bereinigte EBIT zwar um 26 Prozent auf 305 Millionen Euro, hier lag der Konsens rund 3 Prozent darunter. Zum Ausblick hieß es aber, dieser sei zu wenig konkret. Zudem wollte der Konzern seine Beteiligung an FNAC-Darty in Frankreich verkaufen. Der potenzielle Käufer habe sich aber nicht gemeldet, hieß es am Markt mit Blick auf Aussagen aus dem Vorstand.

Noch schlimmer erging es der Aktie von Manz, die mit einem Insolvenzantrag des ehemaligen SDAX- und TecDAX-Mitglieds um mehr als 80 Prozent nach unten rauschte auf nur noch 75 Cent.

===

INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 20.242,57 -0,0% +20,95%

DAX-Future 20.266,00 +0,0% +15,54%

XDAX 20.255,00 +0,1% +20,79%

MDAX 25.847,51 -0,4% -4,66%

TecDAX 3.504,98 +0,5% +5,06%

SDAX 13.841,26 +0,2% -0,75%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 134,59 -11

YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag

Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag

DAX 18 22 0 3.162,6 64,1 71,7

MDAX 22 27 1 440,3 25,3 24,2

TecDAX 19 11 0 764,2 17,2 19,2

SDAX 35 33 2 131,0 11,7 9,7

===

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 18, 2024 11:55 ET (16:55 GMT)

Analysen zu Infineon AGmehr Analysen

18.12.24 Infineon Outperform Bernstein Research
17.12.24 Infineon Buy Jefferies & Company Inc.
09.12.24 Infineon Neutral JP Morgan Chase & Co.
06.12.24 Infineon Buy Jefferies & Company Inc.
05.12.24 Infineon Buy Warburg Research
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Ceconomy St. 2,58 -2,79% Ceconomy St.
Commerzbank AG (spons. ADRs) 15,10 -1,31% Commerzbank AG (spons. ADRs)
Commerzbank 15,26 -1,61% Commerzbank
Continental AG (spons. ADRs) 6,30 0,80% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 63,80 -0,06% Continental AG
DocMorris AG (ex Zur Rose) 91,60 4,09% DocMorris AG (ex Zur Rose)
Infineon AG 31,36 -1,32% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 31,00 -1,27% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
Kontron 19,01 -1,25% Kontron
Manz AG 1,53 -19,05% Manz AG
Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke) 136,80 1,63% Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke)
UniCredit S.p.A. 37,64 0,25% UniCredit S.p.A.
Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh 8,75 2,34% Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh
Volkswagen (VW) AG Vz. 89,62 2,61% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 90,65 2,20% Volkswagen (VW) St.