08.09.2019 17:29:45

WOCHENENDÜBERBLICK/7. und 8. September 2019

Continental prüft Wettbewerbsfähigkeit einzelner Werke

Der Autozulieferer Continental überprüft im Zuge seines Sparkurses auch einzelne Werke. Der Konzern schaue überall auf die Wettbewerbsfähigkeit, deutsche Standorte würden dabei nicht ausgespart, sagte Conti-Chef Elmar Degenhart im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. In einem ersten Schritt gebe es in einigen Betrieben Kurzarbeit, darüber hinausgehende Maßnahmen verhandele der Vorstand gerade mit dem Betriebsrat. "Bereiche, die absehbar nicht ausreichende Beiträge zu Wachstum oder Gewinn leisten, stellen wir auf den Prüfstand, notfalls trennen wir uns davon".

Siemens-CEO fordert Kompromissbereitschaft von China und den USA

Siemens-Chef Joe Kaeser beklagt fatale Auswirkungen des andauernden Handelsstreits zwischen den USA und China. "Wenn die stärkste Volkswirtschaft der Welt mit der zweitstärksten streitet, dann sind alle weiteren Länder zwangsläufig auch davon betroffen. Chinas Produktion nimmt bereits im Wachstum ab und ist im Vergleich noch stärker betroffen als die Gesamtwirtschaft", sagte Kaeser dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Singulus kann die Jahresprognose zu Umsatz und Ergebnis nicht halten

Der Maschinenbauer Singulus Technologies kann wegen einer weiteren Verzögerung bei wichtigen Lieferverträgen seine Jahresprognosen 2019 nicht halten. Bei den gerade beendeten Gesprächen in Shanghai habe der chinesische Staatskonzern CNBM darüber informiert, dass die Unterzeichnung der Verträge über den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten für CIGS Dünnschichtsolarmodule voraussichtlich erst im vierten Quartal 2019 erfolgen soll, teilte der Konzern am Sonntagmittag mit. Deshalb werde man die kommunizierten Umsatz- und Ergebnisziele (EBIT) nicht erreichen.

Boeing setzt nach Problemen Tests am neuen Langstreckenflieger 777X aus

Inmitten der Krise um seine Maschinen vom Typ 737 MAX hat der US-Flugzeugbauer Boeing einen neuen Rückschlag erlitten. Nach technischen Problemen musste das Unternehmen die Tests am neuen Langstreckenflieger 777X vorerst aussetzen. Der Vorfall werde nun untersucht, teilte ein Unternehmenssprecher am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit. Genauere Angaben machte er nicht.

Finanzinvestoren wollen Symantec für über 16 Mrd USD kaufen - Kreise

Die Beteiligungsgesellschaften Permira und Advent International sollen Interesse an einer Übernahme des US-Konzerns Symantec haben, wenn Symantec sein Firmenkundengeschäft an Broadcom verkauft hat. Die beiden Private-Equity-Gesellschaften würden mehr als 16 Milliarden US-Dollar bieten, sagten mit der Sache vertraute Personen dem Wall Street Journal. Den Symantec-Aktionären sollen dabei 26 bis 27 Dollar je Aktie offeriert werden. Symantec hatte im vergangenen Monat erklärt, sein Geschäft mit Unternehmenskunden an den Chiphersteller Broadcom für 10,7 Milliarden Dollar verkaufen zu wollen. Advent und Permira würden dann das Privatkundengeschäft von Symantec übernehmen.

Grünen-Chef Habeck fordert Ausschluss von Huawei vom deutschen Markt

Grünen-Chef Robert Habeck hat sich dafür ausgesprochen, die chinesische Huawei vom deutschen Markt auszuschließen. "Wir sollten da dem Beispiel der australischen Regierung folgen", die Huawei nicht zugelassen habe, sagte Habeck der Welt am Sonntag. "Wenn wir chinesische Technik benutzen und Peking würde irgendwann entscheiden, über sie gegen unsere Interessen zu agieren, sind wir geliefert", erklärte Habeck weiter. Aus diesem Grund müsse Deutschland beim Aufbau des schnellen 5-G-Netzes den europäischen Firmen den Zuschlag geben. "Nokia und Ericsson sollten das machen", so Habeck.

Grüne verlieren im Sonntagstrend weiter an Boden - Zeitung

Die Grünen haben im von der "Bild am Sonntag" veröffentlichten Sonntagstrend die dritte Woche in Folge an Zustimmung verloren. Sie kommen in der vom Meinungsforschungsinstitut Emnid erstellten Umfrage noch auf 21 Prozent, womit sie allerdings weiterhin deutlich zweitstärkste Kraft sind. Mit unverändert 29 Prozent bleiben CDU/CSU stärkste Kraft. Die SPD konnte in der Umfrage einen Punkt auf 16 Prozent zulegen, gefolgt von der unverändert bei 14 Prozent liegenden AfD. Die Linke legte einen Prozentpunkt auf acht Prozent zu, die FDP blieb unverändert bei sieben Prozent. Emnid befragte vom 29. August bis 4. September 1884 Menschen.

Scheuer will mit Mobilfunkstrategie Funklöcher schließen

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will den Ausbau des 5G-Netzes beschleunigen und noch bestehende Funklöcher schließen. "In unserem Land muss unterbrechungsfreies Surfen und Telefonieren selbstverständlich werden", erklärte der Minister in Berlin zu seinem neuen Fünf-Punkte-Plan. Dies müsse "so schnell wie möglich" geschehen. Die FDP mahnte eine schnelle Umsetzung an. Scheuer erklärte weiter, Lücken im 4G-Netz sollten geschlossen und gleichzeitig die Grundlage für den flächendeckenden 5G-Ausbau "und damit für die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft" geschaffen werden.

EZB/Luis de Guindos fordert die Fortsetzung von Reformen

Für EZB-Vizepräsident Luis de Guindos ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Reformen fortgesetzt werden, um so den strukturellen Herausforderungen im Euroraum zu begegnen. Der Abbau von Handelshemmnissen im Dienstleistungsbereich und den Ungleichgewichten in den nationalen Körperschaftsteuersystemen könnte dem Europäischen Binnenmarkt neue Impulse verleihen und Investitionen stimulieren, sagte de Guindos am Samstag bei der 45. Jahrestagung "Intelligence on the World, Europa, and Italy" in Cernobbio am Comer See.

Le Drian lehnt Brexit-Verschiebungen unter gegenwärtigen Umständen ab

Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian hat einen Brexit-Aufschub unter den gegenwärtigen Umständen abgelehnt.

Britische Arbeitsministerin Rudd tritt aus Protest gegen Johnson zurück

Der britische Premierminister Boris Johnson hat einen weiteren Rückschlag erlitten: Arbeitsministerin Amber Rudd ist aus Protest gegen den Regierungschef zurückgetreten. In ihrem Rücktrittschreiben übte sie Kritik an Johnsons Brexit-Strategie. Zudem protestierte sie gegen den Parteiausschluss von 21 Tory-Abgeordneten, die im Unterhaus zusammen mit der Opposition für einen Gesetzentwurf zur Verhinderung eines No-Deal-Brexit gestimmt hatten. Sie könne nicht tatenlos zuschauen, "während gute und loyale moderate Konservative ausgeschlossen werden", schrieb Rudd in ihrer am Samstagabend veröffentlichten Erklärung.

Britischer Gewerkschaftsdachverband für Verschiebung des Brexit

Der britische Gewerkschaftsdachverband TUC hat sich für eine Verschiebung des Brexit ausgesprochen. "Sobald die Verschiebung garantiert ist, müssen wir Neuwahlen zu unseren Bedingungen haben, nicht zu seinen", sagte TUC-Generalsekretärin Frances O'Grady am Sonntag in Brighton mit Blick auf den britischen Premierminister Boris Johnson. Der konservative Regierungschef stehe nicht über dem Gesetz, betonte sie. Sie sei glücklich darüber, dass das Parlament ein Gesetz zur Verhinderung eines EU-Austritts ohne Abkommen beschlossen habe, sagte O'Grady. Johnson hat bereits angekündigt, dieses ignorieren zu wollen. Er beharrt auf einem Austritt zum 31. Oktober - mit oder ohne Abkommen.

Saudi-Arabiens Energieminister Chalid al-Falih entlassen

Saudi-Arabiens Energieminister Chalid al-Falih ist entlassen und durch einen Sohn von König Salman ersetzt worden. Prinz Abdulasis bin Salman, Halbbruder des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman, übernehme den Posten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Sonntag unter Berufung auf ein Dekret des Königs.

Chinas Exporte sind im August überraschend gesunken

China hat die Auswirkungen des Handelsstreits mit den Vereinigten Staaten im August deutlich zu spüren bekommen. Die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft sanken überraschend um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Volkswirte hatten für den August dagegen ein Exportplus von 3 Prozent vorausgesagt, nach einem Anstieg von 3,3 Prozent im Juli. Besonders groß fiel das Minus bei den Ausfuhren in die USA aus, die um fast 16 Prozent abrutschten. Chinas Handelsbilanzüberschuss lag bei 34,84 Milliarden US-Dollar. Die Importe sanken um 5,6 Prozent, wie das Pekinger Statistikamt am Sonntag weiter mitteilte. Hier hatten die Volkswirte einen Rückgang von 6,2 Prozent geschätzt. Beim chinesischen Handelsbilanzüberschuss rechneten die Ökonomen mit 44,2 Milliarden Dollar.

Chinas Devisenreserven im August überraschend gestiegen

Die Devisenreserven Chinas sind im August trotz der Schwäche des Yuan und des Handelsstreits mit den USA gestiegen. Wie die am Samstag veröffentlichte Daten der chinesischen Zentralbank zeigten, legten die Devisenreserven zum Vormonat um rund 3,5 Milliarden US-Dollar auf 3,107 Billionen Dollar zu. Ökonomen hatten einen Rückgang der Reserven um 1 Milliarde Dollar prognostiziert.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/cbr

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2019 11:30 ET (15:30 GMT)

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