28.06.2015 18:00:45
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WOCHENENDÜBERBLICK/27. und 28. Juni 2015
EZB drängt Griechenland in Richtung Kapitalkontrollen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Notkreditrahmen für griechische Banken nicht weiter erhöht. Damit drängen die Währungshüter die griechische Regierung nach Einschätzung von Volkswirten internationaler Großbanken zur Einführung von Kapitalverkehrskontrollen. Wie die Notenbank am Sonntagnachmittag mitteilte, hielt der EZB-Rat das Niveau der Emergency Liquidity Assistance (ELA) auf dem am Freitag erreichten Niveau.
Parlament in Athen stimmt Referendum über Gläubiger-Forderungen zu
Das griechische Parlament hat der Abhaltung eines Referendums über die Forderungen der Gläubiger des hochverschuldeten Landes zugestimmt. Für die Volksabstimmung votierten in der Nacht zum Sonntag in Athen 178 der 300 Abgeordneten. Regierungschef Alexis Tsipras hatte zuvor für das Referendum geworben und die Bevölkerung zu einem "großen Nein" zu den Forderungen der Gläubiger aufgerufen.
Dijsselbloem: Griechisches Hilfsprogramm wird Dienstagnacht auslaufen
Das gegenwärtige Hilfsprogramm für Griechenland wird Dienstagnacht auslaufen, nachdem Athen das Angebot der Gläubiger für eine Einigung im Schuldenstreit abgelehnt und ein Referendum mit negativer Abstimmungsempfehlung für den 5. Juli angekündigt hat. Das kündigte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem nach Beratungen der Euro-Finanzminister bei einem Sondertreffen an.
Europaausschuss-Vorsitzender: 80 Mrd EUR deutsches Ausfallrisiko
In der Griechenland-Krise steht nach Ansicht des Vorsitzenden des Europaausschusses des Bundestages, Gunter Krichbaum, akut ein deutscher Hilfsanteil "von rund 80 Milliarden Euro im Feuer". Dies sagte der CDU-Politiker der Leipziger Volkszeitung.
Grüne fordern EU-Sondergipfel zu Griechenland
Die Grünen haben nach dem Scheitern der Schuldenverhandlungen mit Griechenland einen Sondergipfel der EU gefordert. "In der Zuspitzung der Krise dürfen nicht die Finanzminister das letzte Wort haben," betonten die Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und alle anderen Staats- und Regierungschefs der EU müssten "jetzt bei einem Sondergipfel zusammenkommen und eine tragfähige politische Einigung mit Griechenland finden".
Ifo-Präsident Sinn will geordneten Grexit
Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Griechenland hat sich der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, für einen geordneten Ausstieg des Landes aus dem Euro (Grexit) ausgesprochen.
Sondersitzung der Unionsfraktion zu Griechenland-Krise am Montag
Angesichts der Zuspitzung der Griechenland-Krise trifft sich die Unionsfraktion am Montag zu einer Sondersitzung. Die Abgeordneten seien für 17.30 Uhr eingeladen worden, teilte ein Fraktionssprecher der Nachrichtenagentur AFP mit. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterrichtet am Montag außerdem bei einem Sondertreffen im Kanzleramt um 13.30 Uhr die Partei-und Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien über die aktuelle Entwicklung in Sachen Griechenland.
Gabriel hält Volksabstimmung in Griechenland für sinnvoll
Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hält eine Volksabstimmung in Griechenland über das von den Gläubigern angebotene Rettungspaket grundsätzlich für sinnvoll. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras müsse allerdings über ein fertig ausgehandeltes Programm abstimmen lassen, sagte der SPD-Vorsitzende im Deutschlandfunk.
Geschockte Griechen gespalten über Referendum
Die von Ministerpräsident Alexis Tsipras angekündigte Volksabstimmung über die Zukunft des Landes in der Eurozone teilt die Griechen in Befürworter und Gegner. Am Morgen nach der Ankündigung herrschen Unglaube und Zweifel an der Entscheidung des Premiers.
Bund will im G36-Skandal Schadenersatz von Heckler & Koch
Im Skandal um das Sturmgewehr G36 hat das Bundesverteidigungsministerium die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Schadensersatzansprüche beim Waffenhersteller Heckler & Koch angemeldet. "Die gesicherte technische Faktenlage zum G36 liefert nun neue Ansatzpunkte sowohl für die Prüfung etwaiger zivilrechtlicher Rechtsansprüche gegen die Firma Heckler & Koch als auch für mögliche weitere Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft", sagte ein Sprecher des Ministeriums der Zeitung Bild am Sonntag.
VW-Chef Winterkorn kündigt "Budget Car" ab 2018 an
Der Volkswagen-Konzern hat nach langer Diskussion eine Entscheidung beim wichtigen Projekt eines günstigen Autos getroffen. "Wir bringen ab 2018 eine Budget-Car-Familie auf den Markt, mit SUV, Stufen- und Schrägheck," kündigte Vorstandschef Martin Winterkorn im Interview mit der Zeitung Bild am Sonntag an.
Volkswagen steht vor Umbau im Konzernvorstand - Zeitung
Europas größter Autokonzern Volkswagen baut laut einem Pressebericht seinen Konzernvorstand um. Nach Informationen der Automobilwoche könnten die Vorstandsressorts Produktion und Vertrieb auf Konzernebene wegfallen. Der Vertrag von Konzernchef Martin Winterkorn dürfte dagegen verlängert werden, er soll Volkswagen demnach noch zwei bis drei Jahre operativ führen.
Stromkonzerne fordern 800 Mio EUR Entschädigung pro Jahr - Magazin
Energiekonzerne in Deutschland könnten laut einem Magazinbericht nach Plänen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für die Stilllegung von Braunkohlemeilern entschädigt werden. Die Energieriesen fordern 300 Euro pro Kilowatt jährlich, damit diese Kraftwerke in Reserve vorgehalten werden, wie Der Spiegel ohne Angabe von Quellen berichtet.
Deutsche Bahn will 610 Millionen Euro sparen - Zeitung
Die Deutsche Bahn will ihre neue Konzernstruktur laut einem Zeitungsbericht noch vor der Bilanzpressekonferenz Ende Juli vorstellen. Die Pläne, die vom Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung abgesegnet werden sollen, sehen eine "umfassende Bündelung und Verschlankung" des Konzerns und seiner Strukturen vor, schreibt die Welt am Sonntag unter Berufung auf Informanten.
Airbnb sammelt mit Privatplatzierung 1,5 Mrd USD ein - Kreise
Das Zimmervermittlungsportal Airbnb hat laut Kreisen 1,5 Milliarden US-Dollar bei privaten Geldgebern eingesammelt. Das Unternehmen werde nach der Finanzierungsrunde - einer der größten, die es jemals gab - mit 25,5 Milliarden Dollar bewertet, sagten mit der Sache vertraute Personen.
Chinesische Notenbank senkt Leitzins und Reserveanforderung
Die chinesische Notenbank hat erstmals gleichzeitig die Leitzinsen und Höhe der Reserven gesenkt, die bestimmte Institute vorhalten müssen. Beide Schritte sollen dazu führen, die Kreditkosten zu senken und zur "Wachstumsstabilisierung" in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt beitragen, teilte die People's Bank of China (PBoC) mit.
Branchenverband: China dürfte Zinsen 2015 vollständig freigeben
China könnte seine Kontrolle über die Zinsen nach Einschätzung eines Branchenverbandes noch in diesem Jahr vollständig aufgeben. Es wäre der letzte Schritt einer lange versprochenen Reform, die dem Markt eine größere Rolle in der Bankenbranche einräumen soll.
Atomgespräche in Wien werden über 30. Juni hinaus verlängert
Die Atomgespräche in Wien werden nach Angaben des Sprechers der iranischen Delegation über die Frist des 30. Juni hinaus verlängert. "Da noch viel Arbeit zu tun bleibt, werden die Delegationen über den 1. Juli hinaus in Wien bleiben, um die Verhandlungen fortzusetzen, um ein gutes globales Ergebnis zu erreichen", sagte der Sprecher.
Deutsche unter 38 Toten von IS-Anschlag auf Hotel in Tunesien
Bei einem Anschlag der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf eine Hotelanlage in Tunesien sind neben anderen europäischen Touristen auch mehrere Deutsche getötet worden. Die Mehrzahl der 38 Todesopfer des Angriffs im Urlaubsort Sousse seien Briten, danach kämen Deutsche und Belgier, sagte der tunesische Regierungschef Habib Essid.
Tausende Urlauber verlassen Tunesien nach blutigem Anschlag
Nach dem blutigen Anschlag auf ein Strandhotel in Tunesien verlassen tausende Urlauber das Land. Die britischen Reiseanbieter Thomson und First Choice flogen mit zehn Flugzeugen rund 2500 Urlauber heim. Auch der deutsche Reiseanbieter TUI brachte 80 Urlauber nach Hause. Die Mehrzahl der 38 Todesopfer stammte offenbar aus Großbritannien, doch waren auch Deutsche unter den Toten.
Fast 30 Tote bei IS-Anschlag auf schiitische Moschee in Kuwait
Fast 30 Tote und mehr als 200 Verletzte hat es bei einem Selbstmordanschlag der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) auf eine schiitische Moschee in Kuwait gegeben. Gesundheitsminister Ali al-Obaidi sagte im Fernsehen, der Attentäter habe während des Freitagsgebets in Kuwait-Stadt 27 Menschen in den Tod gerissen, 227 seien verletzt worden.
Mutmaßlicher Attentäter von Lyon gesteht Enthauptung
Nach dem Anschlag auf ein Gaslager bei Lyon hat der mutmaßliche Attentäter die Ermordung und Enthauptung seines Arbeitgebers gestanden. Der 35-Jährige habe sein Schweigen gebrochen und den Mord gestanden, teilten die Ermittler am Sonntag mit. Zuvor hatten sie ein Selfie des mutmaßlichen Islamisten mit dem abgetrennten Kopf seines Opfers entdeckt.
Vietnam hebt Grenzen für ausländische Investoren auf
Die vietnamesische Regierung will die Beschränkung ausländischer Investitionen in einheimischen Unternehmen aufheben. In einem auf der Webseite der Regierung eingestellten Erlass hieß es, Ausländer dürften künftig auch mehr als 49 Prozent der Anteile an vietnamesischen Unternehmen halten.
DJG/DJN/AFP/sha
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June 28, 2015 11:30 ET (15:30 GMT)
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