Dow Jones
26.06.2016 18:00:46
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WOCHENENDÜBERBLICK/25. und 26. Juni 2016 -2-
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Schulz und EU Parlament drängen London zu zügigem Austrittsverfahren
Nach dem Brexit-Votum drängt auch das EU-Parlament London, umgehend Verhandlungen über den Austritt aus der EU aufzunehmen. In einem gemeinsamen Entschließungsantrag wollen die großen Fraktionen den britischen Premierminister David Cameron auffordern, den britischen Austrittswunsch bereits beim EU-Gipfeltreffen am Dienstag zu erklären, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet. Auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz forderte Großbritannien auf, schon beim EU-Gipfel den Austritt aus der EU zu beantragen. Am Samstag hatten die Außenminister der sechs europäischen Gründerstaaten Großbritannien zu einem zügigen Austrittsverfahren gedrängt.
Merkel und Seehofer wollen Briten weiter als enge Partner
Bundeskanzlerin Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer wollen die Verbindungen nach Großbritannien trotz des kommenden EU-Austritts nicht kappen. "Großbritannien bleibt ein enger Partner", sagten beide unisono nach einer Arbeitstagung mit führenden Politikern beider Parteien. Es gebe auch keinen Grund, so Merkel, die Gespräche in rauem Ton zu führen, um in anderen Ländern für Abschreckung zu sorgen, es den Briten nicht gleichzutun.
Gabriel erteilt Briten Absage für Sonderstatus - Zeitung
Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat britischen Politikern eine klare Absage für Verhandlungen über einen neuen Sonderstatuts innerhalb der EU erteilt. "Die Briten haben jetzt entschieden, dass sie gehen. Wir werden keine Gespräche darüber führen, was die EU den Briten noch anbieten kann, damit sie doch drinbleiben", sagte Gabriel dem Handelsblatt
Machtkampf in britischer Labour-Partei nach Brexit-Votum
Nach dem Brexit-Votum ist in der britischen Labour-Partei ein offener Machtkampf entbrannt. Parteichef Jeremy Corbyn vom linken Flügel der Oppositionspartei entließ seinen Schatten-Außenminister, den Parteirechten Hilary Benn, nachdem dieser dessen Parteiführung heftig kritisiert hatte. Benn seinerseits forderte andere Parteimitglieder auf zurückzutreten, sollte Corbyn nicht die Konsequenz aus der Brexit-Entscheidung ziehen und seinen Posten räumen. Zwei Labour-Abgeordnete legten unterdessen einen Misstrauensantrag gegen Corbyn vor.
Britischer EU-Finanzkommissar Hill tritt nach Brexit-Votum zurück
Nach dem Brexit-Votum seiner Landsleute hat der britische EU-Finanzkommissar Jonathan Hill seinen Rücktritt erklärt. Nach dem Votum könne er als EU-Kommissar nicht einfach so weitermachen, als sei nichts geschehen, erklärte Hill am Samstag in Brüssel.
Deutsche-Bank-Chef Cryan: Finanzplatz London wird schwächer - Zeitung
Der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, geht nach der Entscheidung der Briten für einen EU-Austritt von weiterer Unruhe an den Märkten aus. "Wir erwarten eine höhere Volatilität an den Finanzmärkten in den nächsten Wochen", sagte Cryan dem Handelsblatt. Zu den Konsequenzen für das Finanzzentrum London sagte er: "Der Finanzplatz wird nicht sterben, aber er wird schwächer." Zu den möglichen Auswirkungen durch den Brexit auf die Deutsche Bank äußerte er sich nicht.
Über 3 Millionen Unterschriften für zweites Brexit-Referendum
Mehr als 3 Millionen Briten haben bis Sonntagmittag eine Petition für ein zweites Referendum über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU unterzeichnet. "Wir, die Unterzeichner, rufen die Regierung ihrer Majestät an, eine Regel anzuwenden, wonach es ein weiteres Referendum geben sollte, wenn das Remain- oder Leave-Votum unter 60 Prozent bei einer Beteiligung von unter 75 Prozent liegt", heißt es in der Petition.
Regierungschefin: Schottland will "seinen Platz in der EU" wahren
Die schottische Regionalregierung hat "umgehende Gespräche" mit Brüssel gefordert, um den Platz Schottlands in der EU zu wahren. Die Chefin der schottischen Regionalregierung, Nicola Sturgeon, sagte, Schottland wolle "seinen Platz in der Europäischen Union schützen". Zugleich prüfe die Regionalregierung die rechtlichen Voraussetzungen für ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands.
Knappe Mehrheit der Schotten laut Umfrage für Unabhängigkeit
Nach der Brexit-Entscheidung der Briten will eine Mehrheit der Schotten laut einer Meinungsumfrage die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Eine aktuelle Umfrage für die Zeitung Sunday Times ergab 52 Prozent Zustimmung für die Trennung von Großbritannien. 48 Prozent der befragten Schotten wollten dagegen Teil des Vereinigten Königreichs bleiben.
Saudi-Arabien ändert nach Brexit-Votum Investmentpolitik
Saudi-Arabien hat in Reaktion auf das Brexit-Votum Großbritanniens seine Investmentpolitik für in Pfund und Euro denominierte Vermögenswerte geändert. Welche Änderungen konkret vorgenommen worden seien, teilte die Notenbank nicht mit.
Moody's senkt Ratingausblick für Großbritannien auf negativ
Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für die Bonität Großbritanniens in Reaktion auf das Brexit-Votum am Freitag auf negativ von zuvor stabil gesenkt. Das langfristige Emittentenrating lautet damit zunächst weiter auf Aa1.
Moody's senkt Rating Österreich auf Aa1 von Aaa - Ausblick stabil
Die Ratingagentur Moody's Investors Service hat die Bonitätsnote Österreichs am Freitag auf Aa1 von zuvor Aaa gesenkt. Gleichzeitig wurde der Ausblick von negativ auf stabil genommen.
Franz. Notenbank hält nach Brexit-Votum an Wachstumsprognose fest
Die französische Notenbank hält auch nach der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, an ihrem Wachstumsziel von 1,4 Prozent für Frankreich im laufenden Jahr 2016 fest.
Historiker Johannesson gewinnt Präsidentenwahl in Island
Aus der Präsidentschaftswahl in Island ist vorläufigen Ergebnissen zufolge der parteilose Historiker Gudni Johannesson als Sieger hervorgegangen. Die politische Klasse Islands war in den vergangenen Monaten von den Enthüllungen der "Panama Papers" über Briefkastenfirmen in Steueroasen erschüttert worden.
Irakische Armee verkündet vollständige Rückeroberung von Falludscha
Die irakischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die gesamte Stadt Falludscha von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert.
NRW will EU-Arzneimittelbehörde von London nach Bonn holen - Zeitung
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) unterstützt den Vorschlag der Pharmaindustrie, die bisher in London angesiedelte EU-Arzneimittelbehörde EMA nach Bonn zu holen.
Deutsche Unternehmen kehren nach Russland zuruck - Zeitung
Deutsche Unternehmen investieren wieder mehr in Russland. Nachdem Exporte wegen gegenseitiger Sanktionen in vielen Branchen nicht mehr möglich sind, bauen Mittelständler und Konzerne nun eigene Fabriken in Russland auf, um dort weiter im Geschäft zu bleiben, wie die Welt am Sonntag berichtet. Das zeige eine Statistik der Deutschen Bundesbank, die der Zeitung vorliege.
Eon-Chef: Brexit-Auswirkung auf Energiegeschäft beherrschbar
Nach dem Brexit-Votum warnt der Vorstandschef des Energieversorgers Eon, Johannes Teyssen, vor neuen Zollschranken mit Großbritannien und fordert auch nach einem EU-Austritt einen Binnenmarkt mit dem Land. Mit Blick auf Eons Energiegeschäft in Großbritannien sagte Teyssen der Zeitung: "Für Eon sind die Auswirkungen beherrschbar...."
Chinesen geben Kuka Garantien bis Ende 2023 - Zeitung
Der Roboterhersteller Kuka bekommt offenbar langfristige Garantien von seinem chinesischen Großaktionär Midea, der das Unternehmen übernehmen möchte. Eine entsprechende Investorenvereinbarung stehe kurz vor dem Abschluss, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise. Der Pakft soll demnach bis Ende des Jahres 2023 gelten. Alle Standorte weltweit würden bis dahin fest geschrieben, allen Beschäftigten ihre Stellen garantiert. Stammsitz der Gesellschaft bleibe Augsburg.
Wirecard verhandelt mit chinesischer Alipay über Beteiligung - Zeitung
Nach einem Bericht von Bild am Sonntag (BamS) will ein chinesisches Unternehmen beim TecDAX-Unternehmen Wirecard einstiegen. Wirecard verhandele derzeit mit Vertretern von Alipay über eine Beteiligung. Bei den vertraulichen Gesprächen gehe es um einen Anteil von bis zu 25 Prozent, später könnten es noch mehr werden, berichtet die Zeitung.
EU-Kommissarin fordert von Volkswagen großzügige Entschädigung - Zeitung
Kurz vor dem erwarteten Vergleich von Volkswagen mit Klägern in den USA, die wegen der Abgasaffäre vor Gericht gezogen sind, kommen in Europa neue Forderungen auf den Automobilhersteller zu. EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska sagte der Welt am Sonntag, sie erwarte, dass VW betroffene Autobesitzer in der EU ebenfalls entschädige.
Großinvestor Cevian mit Bilfinger und Thyssen unzufrieden - Magazin
Der Mitgründer des Großinvestors Cevian, Lars Förberg, ist unzufrieden mit dem aktuellen Stand seiner Investments Bilfinger und Thyssenkrupp in Deutschland. Thyssenkrupp, wo Cevian laut Förberg den "Anteil auf knapp unter 20 Prozent erhöht" hat, hält der Investor in einem Interview mit dem Manager Magazin noch nicht für wettbewerbsfähig. Davor hatte der Anteil bei knapp über 15 Prozent gelegen.
Bundesnetzagentur mahnt Deutsche Post wegen Dumpings ab - Zeitung
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 26, 2016 11:30 ET (15:30 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 30 AM EDT 06-26-16
-2 of 2- 26 Jun 2016 15:30:00 UTC DJ WOCHENENDÜBERBLICK/25. und 26. Juni 2016 -2-
Die Bundesnetzagentur wertet die Preisgestaltung der Deutschen Post für Reklamebriefe zum Teil als Dumping und wird den Konzern noch in dieser Woche abmahnen und eine Einstellung anordnen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Montagausgabe und beruft sich auf Branchenkreise.
Lkw-Bauer Volvo erhöht Vorsorge wegen möglicher Kartellstrafe
Der schwedischen Lkw-Bauer Volvo erhöht seine Rückstellungen wegen möglicher Kartellstrafen der EU-Wettbewerbsbehörde um über 60 Prozent. Wie das Unternehmen am Samstag mitteilte, legt es zu den bereits 400 Millionen Euro von Ende 2014 weitere 250 Millionen Euro zur Seite.
Transcanada verklagt USA auf 15 Mrd USD wegen. Ölpipeline-Stopp
Der kanadische Pipeline-Betreiber Transcanada fordert von der US-Regierung 15 Milliarden Dollar (13,4 Milliarden Euro) Entschädigung für den Stopp des umstrittenen Ölpipeline-Projekts Keystone XL.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/gos
(END) Dow Jones NewswiresJune 26, 2016 11:30 ET (15:30 GMT)
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