21.10.2018 17:29:45

WOCHENENDÜBERBLICK/20. und 21. Oktober 2018

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Siemens und GE unterzeichnen Absichtserklärungen mit dem Irak

Siemens ist im Wettbewerb um den milliardenschweren Auftrag zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Energieinfrastruktur im Irak wieder im Rennen. Vorstandschef Joe Kaeser und der irakische Elektrizitätsminister Kasim al-Fahdawi unterzeichneten eine Absichtserklärung, wonach auch die Roadmap des Münchner Konzerns weiter verfolgt werden soll. Allerdings ist ein Zuschlag nicht sicher. Eine vergleichbare Erklärung unterzeichnete auch US-Konkurrent General Electric.

Saudi-Arabien bestätigt Tötung Khashoggis in Istanbuler Konsulat

Nach tagelangem Dementi hat Saudi-Arabien zugegeben, dass der vermisste Journalist Jamal Khashoggi im Konsulat des Königreichs in Istanbul getötet worden ist. Ein Streit zwischen Khashoggi und Männern im Konsulat habe sich zu einer "Schlägerei" entwickelt, "die zu seinem Tod führte", erklärte der saudiarabische Generalstaatsanwalt Scheich Saud al-Modscheb am Samstag. 18 Menschen seien im Zuge der Ermittlungen festgenommen.

Deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien auf dem Prüfstand

Nach den jüngsten Entwicklungen im Fall des getöteten Journalisten Khashoggi stehen die deutschen Rüstungsexporte an Saudi-Arabien in der Kritik. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sieht aktuell keine Grundlage, weitere Verkäufe zu genehmigen. SPD-Chefin Andrea Nahles will das Verhältnis zu Saudi-Arabien insgesamt überprüfen.

US-Finanzminister: Debatte über Sanktionen gegen Saudis zu früh

Steven Mnuchin will auch nach dem bestätigten Tod des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi nicht über mögliche Sanktionen gegen das saudische Königreich diskutieren. Dazu sei es noch zu früh, sagte Mnuchin am Sonntag in Jerusalem. Im Gegenteil kündigte der US-Finanzminister an, am Montag nach Saudi-Arabien zu reisen, um den Druck auf den Iran in der Region aufrecht zu erhalten.

Trump droht Russland mit Kündigung des INF-Raketenabkommens

Weiterer Rückschlag für die Beziehungen zwischen Washington und Moskau: Die USA stehen nach den Worten von Präsident Donald Trump kurz vor dem Rückzug aus dem mit Russland geschlossenen INF-Vertrag zur Abschaffung von atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen. Moskau halte sich nicht an das Abkommen, "also werden wir das Abkommen beenden", sagte Trump zu Journalisten. Der stellvertretende Außenminister Sergej Riabkow warnte, "das wäre ein sehr gefährlicher Schritt".

Italiens Regierung will bei ihrem Haushaltsentwurf bleiben

Die italienische Regierung zeigt sich im Streit mit der EU um die geplante Neuverschuldung weiter unnachgiebig. "Das Wichtigste ist, den Haushalt unseren europäischen Gesprächspartnern zu erklären", sagte Regierungschef Giuseppe Conte am Samstag nach einer Kabinettssitzung in Rom. In Europa herrsche ein "Klima des Dialogs" und Italien sei in Europa fest verankert.

CSU-Chef Seehofer deutet Möglichkeit eines Rücktritts an

Nach der Schlappe der CSU bei der Landtagswahl in Bayern hat Parteichef Horst Seehofer einen Rücktritt angedeutet, aber zugleich einseitige Schuldzuweisungen gegen ihn zurückgewiesen. Die Kritik auf ihn zu reduzieren - "das werde ich persönlich nicht mitmachen", sagte Seehofer am Sonntag im Bayerischen Fernsehen. "Eher stelle ich mein Amt als Parteivorsitzender zur Verfügung."

Stahlverband warnt vor Milliardenkosten für Klimaschutz

Vor dem Nationalen Stahlgipfel hat die Wirtschaftsvereinigung Stahl vor der Belastung der Unternehmen durch Energie- und Klimaschutzkosten gewarnt. "Im kommenden Jahrzehnt drohen der Stahlindustrie in Deutschland allein durch den Kauf von Zertifikaten im Rahmen des EU-Emissionsrechtehandels Zusatzkosten von insgesamt 3,5 Milliarden Euro", sagte Verbandspräsident Hans Jürgen Kerkhoff der Zeitung Die Welt.

Finanzstaatssekretär sieht zu hohe Risiken bei Europas Banken

Europäische Banken haben nach Meinung der Bundesregierung auch zehn Jahre nach der Finanzkrise zu wenig Sicherheitspuffer aufgebaut, um sich gegen eine neue Krise zu wappnen. "Viele europäische Banken müssen noch mehr Risikoabbau betreiben", sagte der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies (SPD), dem Tagesspiegel.

Auslieferung von Audi e-tron verzögert sich - Zeitung

Die Auslieferung des ersten E-Autos von Audi wird sich laut Bild am Sonntag wegen Zulassungsproblemen verzögern. Die Software beim Audi e-tron funktioniere nicht einwandfrei und müsse überarbeitet werden. Ein Audi-Sprecher habe von einer "Verbesserung im Sinne der Käufer" und vier Wochen späterer Auslieferung der Händlerfahrzeuge gesprochen. Insider gingen allerdings von einer mehrmonatigen Verzögerung aus.

Morphosys-CEO bestätigt Zeitplan für Blutkrebsmittel Mor208

Morphosys-Chef Simon Moroney hält den Zeitplan für die Zulassung des des ersten eigenen Medikamentes am Markt für realistisch. Ab Mitte 2020 soll der Wirkstoff Mor208 gegen Blutkrebs in den USA verkauft werden. "Mit der [Gesundheitsbehörde] FDA stehen wir in ständigem regelmäßigen Kontakt. Bisher gibt es keinen Grund, anzunehmen, dass wir unser Ziel nicht erreichen können", sagte Moroney der Zeitung Welt am Sonntag.

Arcelormittal bevorzugter Bieter bei Essar Steel India

Arcelormittal hat bei der angestrebten Übernahme der insolventen Essar Steel India Ltd gute Chancen. Der Stahlriese erklärte, die Gläubiger von Essar Steel hätten ihn als bevorzugten Bieter ausgewählt. Jetzt werde man weitere Verhandlungen mit ihnen aufnehmen. Erst am Mittwoch hatte Arcelormittal sich einem Gerichtsurteil gebeugt und angekündigt, Schulden für rund 1 Milliarde Dollar für zwei frühere Tochterfirmen zu begleichen, um bei Essar Steel weiterzukommen.

FDA genehmigt Dupixent von Sanofi als Asthma-Therapie

Das Neurodermitis-Medikament Dupixent von Regeneron und Sanofi kann in den USA künftig auch zur Behandlung von Asthma eingesetzt werden. Die US-Gesundheitsbehörde genehmigte das Blockbuster-Medikament mit dem Wirkstoff Dupilumab in dieser Indikation. Dupixent gehört zu jener neuen Generation von Asthmamitteln, die injiziert und nicht inhaliert werden.

Bilfinger-Chef setzt auf Ende der Aufsicht durch Amerikaner

Der Chef des Industriedienstleisters Bilfinger glaubt, zum Ende des Jahres aus der Aufsicht der US-Behörden entlassen zu werden. "Wir arbeiten hart daran, die Auflagen des Monitors zu erfüllen", sagte Konzernchef Tom Blades der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zum Stand der Korruptionsprävention.

Pkw-Maut ein gutes Geschäft für Kanzleien und Berater - Magazin

Die geplante Pkw-Maut wird nach einem Bericht des Spiegel zu einem einträglichen Geschäft für die Beraterbranche. Das Bundesverkehrsministerium rechnet zwischen 2017 und 2019 mit Honoraren für Kanzleien, Wirtschaftsprüfer und Sachverständige von rund 47 Millionen Euro. Das zeigten Dokumente für den Haushaltsausschuss im Bundestag, schreibt das Nachrichtenmagazin.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/rio

(END) Dow Jones Newswires

October 21, 2018 11:30 ET (15:30 GMT)

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