21.05.2017 18:12:41
|
WOCHENENDÜBERBLICK/20. und 21. Mai 2017
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Audi räumt in China Streitpunkte mit Händlern aus
Audi hat die Streitpunkte mit seinen Händlern in China durch eine neue Vereinbarung beigelegt. Die im Rahmen der geplanten Kooperation mit dem lokalen Autohersteller Saic Motor auf den Markt kommenden Fahrzeuge sollen über das bestehende Vertriebsnetz vermarktet werden. Die Händler hatten sich aus Sorge um ihren Absatz und Unklarheiten über die künftige Strategie bislang gegen die Audi-Pläne gewehrt. Der Konflikt hatte mit dazu beigetragen, dass die Audi-Absatzzahlen in China seit Jahresbeginn um rund 18 Prozent gesunken waren. Künftig verfolgt der deutsche Hersteller eine Zwei-Partner-Strategie, wie der für Vertrieb und Marketing zuständige Vorstand Dietmar Voggenreiter sagte.
Weidmann: EZB muss klare Kante zeigen, wenn Preisdruck zunimmt
Die EZB darf aus Sicht von Bundesbank-Präsident Weidmann nicht aus Rücksicht auf die Staatsfinanzen in einigen Ländern oder wegen etwaiger Verluste einzelner Finanzmarktteilnehmer die geldpolitische Normalisierung auf die lange Bank schieben. "Der EZB-Rat muss klare Kante zeigen, wenn der Preisdruck wieder zunimmt", sagte er der österreichischen Tageszeitung Der Standard. Nur so könne man Meinungen entgegenwirken, wonach die EZB-Politik vor allem der Entschuldung der Staaten diene und dass die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der Notenbank auf dem Spiel stehe.
SAP-Chef erhofft sich starkes Wachstum durch Leonardo
SAP-Chef Bill McDermott setzt große Hoffnungen in die neue Plattform Leonardo und das dadurch mögliche Wachstum. "Wenn wir es richtig machen, kann Leonardo in zehn Jahren größer sein als die bisherige SAP", sagte er dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). SAP stelle Unternehmen damit Werkzeuge für das Internet der Dinge zur Verfügung und setze auf Technologien wie künstliche Intelligenz. "Damit wird es möglich, in Echtzeit Geschäftsmodelle zu simulieren, vorherzusagen und ganz neu zu erfinden", sagt McDermott.
Merck will bis 2022 mit neuen Medikamenten 2 Mrd Euro umsetzen
Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck will in seiner Pharmasparte in den kommenden fünf Jahren durch Markteinführung neuer Medikamente 2 Milliarden zusätzlichen Umsatz generieren. Finanzvorstand Marcus Kuhnert bestätigte gegenüber Euro am Sonntag damit frühere Aussagen des Konzerns, bis 2022 mit neuen Produkten Umsätze im Volumen von rund 4 Milliarden Euro zu erzielen, wobei die Hälfte davon die Pharmapipeline beisteuern soll.
Saudischer Minister zuversichtlich für verlängerte Förderkürzung
Die Ölförderländer sind nach Einschätzung des saudischen Energieministers Khalid al-Falih sehr zuversichtlich, dass die bestehenden Förderkürzungen um neun Monate ausgedehnt werden. Ein solcher Schritt würde den Produzenten helfen ihr Ziel zu erreichen, die weltweiten Öllagerbestände wieder auf den Fünfjahresdurchschnitt zu bringen und ein Gleichgewicht im Markt zu schaffen. Die Entscheidung dürfte beim Treffen der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) am 25. Mai in Wien fallen.
USA und Saudi-Arabien schließen Abkommen über fast 380 Mrd Dollar
Die USA und Saudi-Arabien haben am ersten Tag des Besuchs von US-Präsident Donald Trump in Riad Abkommen im Wert von insgesamt mehr als 380 Milliarden Dollar unterzeichnet. Ein Drittel des Volumens der Abkommen machen Militärgüter für Saudi-Arabien aus. Die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA erwähnte 34 Abkommen in so unterschiedlichen Bereichen wie Rüstung, Ölindustrie und Luftfahrt. Dazu zählt ein Rüstungsabkommen zwischen beiden Ländern im Wert von fast 110 Milliarden US-Dollar - es gilt als eines der größten in der Geschichte der USA.
Softbank startet mit Saudis 100 Mrd Dollar schweren Techfonds
Die japanische Softbank-Gruppe und der Staatsfonds von Saudi-Arabien schaffen einen 100 Milliarden US-Dollar schweren Technologiefonds. Mit dem bereits angekündigten, jetzt aber offiziell ins Leben gerufenen Fonds soll ein Investmentvehikel geschaffen werden, das Kapital für Spitzentechnologien für Startups in den USA und weltweit bereitstellt. Softbank betonte Softbank, dass der Fonds bereits über 93 Milliarden an zugesichertem Kapital verfüge. Der sogenannte Softbank Vision Fund soll dann innerhalb von sechs Monaten das angepeilte Gesamtvolumen von 100 Milliarden Dollar erreichen.
Trump: Islamische Länder dürfen Terroristen keine Zuflucht bieten
US-Präsident Donald Trump hat die islamischen Länder aufgerufen, Terroristen keine Zuflucht zu bieten. In einer Rede vor Dutzenden arabischen Staats- und Regierungschefs in Riad kündigte Trump zudem ein Abkommen mit den Golfstaaten an, um die Finanzquellen von Extremisten trockenzulegen. Er bringe eine Botschaft "der Freundschaft, der Hoffnung und der Liebe."
Athen dringt vor Eurogruppen-Treffen auf Schuldenerleichterungen
Vor einem Treffen der Euro-Finanzminister hat die griechische Regierung erneut Schuldenerleichterungen verlangt. Finanzminister Euklid Tsakalotos erklärte, Griechenland habe alle Sparauflagen erfüllt. "Es gibt nun keinen Grund mehr, bei der Frage der Schuldenerleichterungen zu zögern."
DZ Bank: EZB-Politik kostet deutsche Sparer 436 Milliarden Euro
Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kostet die deutschen Sparer laut einer Studie der DZ Bank 436 Milliarden Euro bzw unter Berücksichtigung der niedrigeren Kreditzinsen 248 Milliarden, wie die Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung berichtet.
Seehofer fordert "wuchtige" Steuerreform nach Bundestagswahl
Im Ringen um jährliche Steuersenkungen von 15 Milliarden Euro - oder mehr - ist CSU-Chef Horst Seehofer mit der Forderung nach einer "großen, wuchtigen" Steuerreform in die am Sonntag gestarteten Beratungen mit der CDU über das Wahlprogramm der Union gegangen. "Mit uns wird es eine kräftige Entlastung der Bürger geben. Darauf können sich die Bürger verlassen", sagte er nach der Klausurtagung seiner Partei.
Zypries will höheren Mindestlohn - Kritik an USA wegen Stahlzöllen
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hat eine Erhöhung des Mindestlohns gefordert. Sie sieht zudem "Spielraum, die Verdienste der Beschäftigten weiter zu erhöhen", wie sie dem Spiegel sagte. Höhere Löhne seien ein wichtiges Instrument, die Binnenkonjunktur anzukurbeln und den deutschen Handelsüberschuss im Vergleich zu den USA zu senken. Sie kritisierte zudem die jüngst angekündigten Strafzölle der USA gegen deutsche Stahlfirmen. Die betroffenen Unternehmen hätten sich "an die Regeln gehalten".
Streit zwischen Agrar- und Umweltministerium über Glyphosat
Zwischen dem Bundeslandwirtschafts- und dem Umweltministerium bahnt sich offenbar ein neuer Streit über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat an. Die EU-Kommission will das umstrittene Herbizid für weitere zehn Jahre zulassen. Während Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) mit einem weiteren Einsatz von Glyphosat auf den Feldern leben kann, lehnt Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Verlängerung ab, wie der Tagesspiegel berichtet.
Schweizer stimmen für schrittweisen Atomausstieg - Hochrechnung
Die Schweizer haben am Sonntag mehrheitlich für eine schrittweise Abkehr von der Atomkraft und für einen Umstieg auf Erneuerbare Energien gestimmt. Bei einem Referendum votierte eine klare Mehrheit von 58,2 Prozent der Teilnehmer für eine entsprechende Vorlage der Regierung. Die Wahlbeteiligung lag lediglich bei 42,3 Prozent. Das neue Energiegesetz sieht vor, die Versorgung bis zum Jahr 2050 schrittweise auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Die bereits bestehenden fünf Kernkraftwerke sollen so lange am Netz bleiben, wie ihre Sicherheit garantiert ist.
Deutlicher Wahlsieg für Ruhani im Iran
Klarer Sieg für Irans moderaten Präsidenten Hassan Ruhani und seinen Kurs der Entspannung: Der 68-Jährige kam bei der Präsidentenwahl am Freitag auf 57 Prozent, wie die Regierung am Wochenende mitteilte. Sein konservativer Herausforderer Ebrahim Raisi erhielt lediglich 38,3 Prozent. Dies gibt Ruhani ein klares Mandat, seinen Kurs der Öffnung und des Ausgleichs fortzusetzen.
USA: Nordkorea feuert erneut Mittelstreckenrakete ab
Nordkorea hat nach US-Angaben erneut eine Mittelstreckenrakete abgefeuert, wie ein US-Regierungsvertreter mitteilte. Die Rakete sei rund 500 Kilometer weit geflogen, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Pjöngjang hatte erst vor einer Woche trotz eines UN-Verbots erneut eine Mittelstreckenrakete gezündet.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/smh
(END) Dow Jones NewswiresMay 21, 2017 11:42 ET (15:42 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 42 AM EDT 05-21-17
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!